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Nach Nasa-Dart-Einschlag: Getroffener Asteroid verhält sich unerwartet

Die Dart-Mission der Nasa sollte durch den Einschlag einer Sonde auf dem Asteroiden Dimorphos dessen Umlaufzeit um seinen Mutter-Asteroiden verkürzen. Das hat funktioniert – und es funktioniert noch immer.

2 Min.
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Asteroid Dimorphos mit Trümmerschweif. (Bild: Nasa/Esa/STScI/Hubble)

Es war eine als Erfolg gefeierte Aktion. Im Rahmen der Dart-Mission (Double Asteroid Redirection Test) hatte die US-Raumfahrtbehörde Nasa eine Sonde gezielt auf den Asteroiden Dimorphos prallen lassen. Ziel war es zum einen, die fast 12-stündige Umlaufzeit des Weltraumfelsens um einen Mutterasteroiden namens Didymos zu verkürzen. Zum anderen sollte festgestellt werden, ob die Schwungkraft der Sonde die Flugbahn des Asteroiden verändern könnte.

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Schulteleskop zeigt, was die Nasa nicht wusste

Die Mission war erfolgreich. In den Wochen nach dem Einschlag verkürzte sich die Umlaufzeit von Dimorphos um 33 Minuten. Der Haken an der Sache: Sie verkürzt sich offenbar weiter. Es gibt ein paar Theorien, warum das so ist, aber im Grunde bleibt es unklar. Das berichtet der New Scientist.

Die jüngsten Erkenntnisse im Fall Dimorphos stammen nicht von der Nasa selbst, sondern von einem Highschool-Lehrer und seinen Schülern. Sie hatten mit einem mediokren Schulteleskop entdeckt, dass sich der getroffene Asteroid unerwartet verhält.

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Jonathan Swift, Lehrer an der Thacher School in Kalifornien, und seine Schüler nutzten das 0,7-Meter-Teleskop der Schule, um das Asteroidenpaar nach der Dart-Mission weiter zu beobachten. Dabei stellten sie fest, dass die Umlaufzeit von Dimorphos mehr als einen Monat nach der Kollision um eine weitere Minute geschrumpft war.

Taumelt Dimorphos?

Nach umfangreichen Überprüfungen entschlossen sie sich, die Ergebnisse auf einer Tagung der American Astronomical Society in New Mexico im Juni vorzustellen. Die Beobachtungen des Schulteams deuten darauf hin, dass irgendetwas die Umlaufbahn von Dimorphos seit dem Einschlag kontinuierlich weiter verkürzt hat.

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Eine Möglichkeit könnte sein, dass der Asteroid taumelt. Nachdem er zuvor an Didymos gekoppelt war, könnte sich seine Umlaufbahn nun stärker destabilisiert haben als geplant.

Wahrscheinlicher Grund: Aufgewirbeltes Material setzt sich

Diese Theorie wird von einigen Expert:innen unterstützt, gilt aber gemeinhin nicht als die plausibelste, weil sich nach dieser Theorie die Umlaufzeit mal verkürzen, mal verlängern müsste. Hier haben wir es indes mit einer kontinuierlichen Verkürzung zu tun.

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Wahrscheinlicher ist wohl, dass durch den Einschlag aufgewirbeltes Material, darunter Felsbrocken von bis zu einigen Metern Durchmesser, in der Nähe von Dimorphos in der Umlaufbahn verblieben und auf die Oberfläche zurückgefallen sind. Das würde die Umlaufzeit ebenfalls weiter verkürzt haben.

Dart-Offizielle sehen Verlangsamung der Verlangsamung

Die offizielle Dart-Koordinatorin Nancy Chabot beobachtet Dimorphos ebenfalls weiter und kommt zu einem ganz ähnlichen Ergebnis. Allerdings sind ihre Daten aktueller und zeigen, dass die Verlangsamung der Umlaufzeit sich deutlich verlangsamt hat.

15 unglaubliche Bilder vom Mars:

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21 unglaubliche Bilder vom Mars Quelle: Foto: NASA/JPL/USGS

„Wir sehen keine Veränderung nach etwa einem Monat“, sagt sie und bezieht sich dabei auf Beobachtungen bis Ende Februar, als der Asteroid von der Erde aus nicht mehr zu sehen war. Die bevorstehende Hera-Mission der Europäischen Weltraumagentur ESA, die 2026 bei Dimorphos eintreffen soll, soll nun mit Sicherheit sagen, was nach dem Einschlag passiert ist.

Diese Ergebnisse könnten Auswirkungen auf künftige Versuche haben, Asteroiden umzulenken. „Es ist wirklich gut zu wissen, was wir mit Dimorphos gemacht haben“, sagt Chabot. „Diese spezifischen Details sind der Schlüssel, um diese Technik in Zukunft anwenden zu können, wenn es nötig wäre.“

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8 Kommentare
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Gutelauneherr

bitte auf Fehler prüfen :
Wahrscheinlicher Grund: Aufgewirbeltes Material setzt sich
Diese Theorie wird von einigen Expert:innen unterstützt, gilt aber gemeinhin nicht als die plausibelste, weil sich nach dieser Theorie die Umlaufzeit mal verkürzen, mal verlängern müsste. Hier haben wir es indes mit einer kontinuierlichen Verlängerung zu tun.überarbeiten …
siehe 4tes wort von hinten ihr habt Verlängerung statt verkürzung geschrieben… Chat gpt? lol nuja Nobody is perfekt

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Patrick Z.

Soso, wenn man die Umlaufbahn eines Objektes verlangsamt, dann verkürzt sich die Dauer der Umlaufbahn? ;-)

Da dürfte sich ein kleiner Fehler eingeschlichen haben

wie zum Ende des Beitrags dann auch nochmal erwähnt, verlängert sich natürlich eine Umlaufbahn wenn sie verlangsamt wird.

Ansonsten sehr interessanter Beitrag! :-)

Antworten
Amir Borhanian

Guten Tag
Es scheint mir als ein Versuch der ähnlich wie ein Tropfen Wasser verursachen würde!

Antworten
MeinolfAmekudzi

Gendergaga: go woke, go broke! So eine Schrottseite lese ich nicht mehr.

Antworten
Sandro

Verlangsamung?
Wenn sich die Umlaufbahn um 33 Minuten verkürzt hat, dann ist es doch eine Beschleunigung…

Antworten
Tobi

Kommt auf die Sichtweise an. Um die Umlaufbahn eines Objektes zu verkürzen, es also näher an den Schwerpunkt zu bringen, um den es rotiert, bremst man das Objekt ab. Würde man es beschleunigen verlängert sich die Umlaufbahn.

Antworten
Hel

Nach 4 Tagen immer noch keine Korrektur?
Was für ein Qualitätsjournalismus… LOL!

Antworten
Frog

Tatsächlich verkürzt sich die Umlaufzeit und erhöht sich die Geschwindigkeit im Orbit, wenn man dort ein Objekt bremst.

Himmelsmechanik olé

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