Mit Ionenantrieb und Laser-Kommunikation: Psyche startet morgen zum Asteroiden
Eigentlich sollte das Raumschiff Psyche der Nasa bereits heute in den Orbit abheben. Eine Falcon-Heavy-Rakete von SpaceX steht dafür bereit. Doch das Wetter spielte nicht mit. Das Startfenster ist sehr klein – und das ist nicht die einzige Besonderheit der Psyche-Mission.
Kein Aberglaube wegen Freitag, dem 13.
Den Start hatte die Agentur auf 10:16 EDT-Zeit angesetzt. Das ursprüngliche Datum, den 12. Oktober, hat sie bereits gestrichen. Aktuell steht der 13. Oktober im Plan. In weiser Voraussicht hat die Nasa die Startzeit täglich bis zum 25. Oktober reserviert.
„Jede Gelegenheit ist augenblicklich, denn es gibt nur einen genauen Zeitpunkt pro Tag, zu dem der Start erfolgen kann“, erklärt die Nasa auf dem Blog der Mission. Nur dann kann die Sonde zum gleichnamigen Asteroiden aufbrechen, der zwischen Mars und Jupiter die Sonne umrundet.
Sonde bereit für Psyche
Missionsleiter Henry Stone vom Jet Propulsion Laboratory der Nasa bestätigte: „Alle Raumfahrzeugsysteme, wissenschaftlichen Instrumente und Software wurden integriert und ausgiebig getestet, und das Raumfahrzeug ist vollständig für den Flug konfiguriert. Wir freuen uns auf den Start.“
Psyche: Asteroid mit vielen Unbekannten
Noch mehr freue man sich auf das Erreichen der Missionsziele. Es handele sich schließlich um eine historische Reise wissenschaftlicher Entdeckungen. Es sei die erste Erkundung eines planetarischen Körpers, der hauptsächlich aus Metall bestehe, sagte Projektwissenschaftlerin Carol Polanskey dem Magazin Gizmodo.
Sie ergänzte: „Es gibt so viele Unbekannte über seine tatsächliche Form, sein Schwerefeld und seine Drehachse.“ Die Nasa wird regelmäßig Bilder, die die Sonde aufzeichnet, in einer Galerie veröffentlichen.
Ist Psyche ein fliegender Planetenkern?
Warum Psyche so interessant ist, kann sie auch erklären. Er könnte ein Planet gewesen sein, dessen steinige Hülle abgetragen wurde, sodass der innere Kern zum Vorschein kam.
„Die Mission ist sozusagen unser Blick auf das Material, das ursprünglich da draußen war und aus dem sich die Planeten gebildet haben“, so Polanskey.
Ionenantrieb und Laser-Kommunikation
Die Sonde fliegt vom Orbit aus mithilfe eines Hall-Effekt-Triebwerks, das Ionen des neutralen Gases Xenon ausstößt. Eine Tonne Xenon hat Psyche an Bord. Sechs Jahre braucht das Raumschiff, bis es die 3,6 Milliarden Kilometer bis zum Asteroidengürtel zurückgelegt hat, in dem auch Psyche zu finden ist.
Dort kartiert sie mithilfe des Multispektralbildgeräts, einem Gammastrahlen- und Neutronenspektrometer, einem Magnetometer und einem Radioinstrument den Asteroiden. Auf der Sonde ist außerdem eine Demoversion des Systems Deep Space Optical Communications (DSOC) installiert. DSOC verspricht Laserkommunikation mit hohen Datenraten.