Neobank Bitwala will mit Custody-Wallets den Umgang mit Bitcoin vereinfachen
Für die Einführung des neuen Features für alle Kunden arbeitet Bitwala mit der Solarisbank AG und der Solaris Digital Assets GmbH zusammen, von denen die Infrastruktur für die Custody-Wallets kommt.
Was ist eigentlich eine Custody-Wallet?
Wer sich gar nicht oder nur selten mit dem Thema Kryptowährungen beschäftigt, wird bisher nicht unbedingt über Custody-Wallets gestolpert sein. In den Anfangstagen des noch jungen Segments kamen vornehmlich Non-Custodial-Wallets zum Einsatz, bei denen Nutzer ihre persönlichen Zugangsdaten in Form eines Private Keys verwalten. Das ist prinzipiell immer eine gute Idee, da dieses Konzept ein hohes Maß an Sicherheit bietet.
Allerdings macht dieses Konzept den Umgang mit Kryptowährungen auch komplizierter und bringt ein hohes Maß an Eigenverantwortung mit. Immerhin sind die Bitcoin in einer Non-Custodial-Wallet unwiderruflich verloren, wenn der Besitzer seinen Private Key verliert. Fälle wie der eines deutschen Programmierers, der durch den Verlust seines Schlüssels nicht mehr an seine Bitcoin im Wert von rund 200 Millionen Euro kommt, wirken auf Krypto-Einsteiger abschreckend.
Bei Custody-Wallets erhalten Nutzer keine eigenen Private Keys, sondern die Schlüssel werden in einer sicheren Infrastruktur generiert und verwaltet. Verkürzt müssen Nutzer also nicht mehr selber eine Wallet generieren, absichern und sich um ein Backup der Sicherheitsschlüssel kümmern, sondern haben im Fall der Bitwala-Custodial-Wallet die entsprechende Wallet automatisch in ihrer Banking-App und können binnen weniger Minuten mit dem Trading von Bitcoin und Ether loslegen. Ein weiterer Vorteil: Der Handel mit Kryptowährungen wird schneller und günstiger, da Transaktionen durch den Nutzer nicht auf der Blockchain stattfinden.
Wer allerdings auf der Suche nach einem Maximum an Sicherheit und Kontrolle ist, dürfte sich gegen eine Custody-Wallet entscheiden. Nicht umsonst gilt unter eingefleischten Krypto-Enthusiasten die Maxime: Not your private key, not your crypto coins. Damit meinen sie, dass man seine Kryptowährungen nicht vollumfänglich kontrolliert, wenn man die Sicherheitsschlüssel nicht selber hält. Kryptowährungen unterliegen bei keinem Anbieter der Einlagensicherung. Gemäß des deutschen Einlagensicherungssystems sind lediglich Euro-Einlagen bis zu 100.000 Euro geschützt. Non-Custodial-Wallets, bei denen Kunden bei Bitwala die Private Keys selbst kontrollieren, sind auch weiterhin unter dem jetzt neuen Namen „Vaults“ nutzbar.
Bitwala mit starkem Wachstum und neuem Management
Die neuen Custodial-Wallets haben für Bitwala das Potenzial, das Interesse von noch mehr Krypto-Interessierten zu wecken. Immerhin bietet die deutsche Neobank in Kooperation mit der Solarisbank ohnehin schon Bankdienstleistungen, die neben einem Bankkonto auch Zugang zu Kryptowährungen, digitalen Vermögenswerten und Finanzdienstleistungen, die auf der Blockchain basieren, umfassen.
Generell ist das Fintech 2020 stark gewachsen. Nachdem das Unternehmen bereits die operationelle Profitabilität erreicht hat und mittlerweile allein im ersten Quartal 2021 rund 50.000 Neukunden gewinnen sowie die Einlagen um 400 Prozent steigern konnte, wurde kürzlich die Unternehmensführung neu aufgestellt.
Die bisherige CPO Kristina Walcker-Mayer hat den Posten der CEO übernommen, während der bisherige CEO und Mitgründer Ben Jones mittlerweile die Position des Chairman of the Board besetzt.