Seit Jahren werkelt Google mit seiner „Better together“-Initiative daran, alle Geräte des Ökosystems – wie Smartphones, Tablets, Smartspeaker, aber auch Kopfhörer und mehr – komfortabler miteinander zu verknüpfen. Damit verfolgt der Konzern letztlich eine ähnliche Marschrichtung wie Apple, in dessen Ökosystem indes nur die eigenen Produkte des Unternehmens nahtlos miteinander verzahnt werden.
Diese Ambitionen Googles setzen sich in diesem Jahr massiv fort, wie in den Assets der Play-Services entdeckt wurde. Die Play-Services können als das Herzstück für Android und Google-Dienste und den Zugriff auf Cloud-Services, den Play-Store, Maps-Features und mehr verstanden werden.
Google lässt das Android-Ökosystem enger zusammenwachsen
Die Play-Dienste werden auch dafür genutzt, Verbindungen zu Autos, Smartwatches, Chromebooks oder Ähnlichem herzustellen, wie auf der Support-Seite des Unternehmens erklärt wird. Und genau die werden unter anderem künftig massiv aufgebohrt.
Wie die Android-Enthusiasten „AssembleDebug“ und Mishaal Rahman auf X, ehemals Twitter, schreiben, erhält die Funktion „Link Your Devices“ ein großes Update.
Laut AssembleDebug sind in der aktuellen Version der Google-Play-Services-App neue Strings für diverse Funktionen hinzugefügt worden. Eines der neuen Features ist der „Instant Hotspot“, mit dem eure verknüpften Geräte einen Hotspot einschalten und eine Verbindung herstellen können, „wann immer sie Internet benötigen“. Insbesondere bei Android-Tablets ohne Mobilfunkmodem oder Chromebooks dürfte das äußerst hilfreich sein.
Mithilfe der Funktion „Name und Passwort zufällig vergeben“ werde zudem „verhindert, dass andere Geräte euren Instant-Hotspot entdecken“, heißt es.
Ferner wird es bald eine „Internetfreigabe“ geben, mit der eure Geräte eine Verbindung zu eurem Hotspot und WLAN-Netzwerk herstellen können. „Die Internetfreigabe funktioniert mit Chromebooks und Android-Geräten, die in eurem Google-Konto angemeldet sind. Bluetooth muss für die Internetfreigabe aktiviert sein“, zitiert AssembleDebug aus den Assets.
Auch eine automatische WLAN-Freigabe soll in Android einziehen: „Eure Geräte in der Nähe können sich mit dem WLAN verbinden, ohne das Passwort erneut eingeben zu müssen.“ Auch praktisch dürfte die „Anrufumschaltung“ sein, mit dem ihr innerhalb von Anrufen zwischen euren Geräten wechseln könnt.
Neue Features nicht nur für Android 14
Die neuen Funktionen, die Google noch nicht offiziell angekündigt hat, werden wegen des modularen Aufbaus von Android mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht Teil von Android 14 sein, das voraussichtlich im Laufe der kommenden Wochen veröffentlicht wird. Da sie über die Google-Play-Dienste verteilt werden, sollten sie auch auf älteren Android-Geräten landen.
Es wäre nicht das erste Mal, das Google versionsübergreifende Features verteilt: Auch die Airdrop-Alternative Nearby-Share sowie die angekündigte Erweiterung des „Mein-Gerät-finden“-Netzwerks gibt es nicht nur für aktuelle Android-Versionen. Viele dieser Funktionen stehen auf Android-Geräten ab Version 6.0 zur Verfügung.
Neue Android-Features wichtig im Kampf gegen Apple
Diese anstehenden Features sind für Googles Ökosystem äußerst wichtig, um Nutzer:innen mehr Komfort zu bieten. Google muss dem Apples Ökosystem mehr geräteübergreifende Funktionen entgegensetzen, um langfristig die schleichende Abwanderung von Android zu iOS unter Kontrolle zu bringen. Dieser Trend ist zwar vor allem in den USA zu beobachten, doch auch in anderen Ländern und Regionen lassen sich ähnliche Muster erkennen. Laut Kantar World Panel lag etwa 2020 der Android-Marktanteil in Deutschland bisweilen bei über 80 Prozent, während er im Sommer 2023 auf unter 70 Prozent gefallen ist.