Detail-Bericht: So erklärt Blue Origin den Ausfall von New Shepard
Eine Minute und vier Sekunden hatte New Shepard durchgehalten, bevor die Rakete auf ihrem unbemannten Forschungsflug am 12. September 2022 abgestürzt ist. Die Kapsel des Raumgefährts wurde durch das Fluchtsystem vom Rest der Rakete abgesprengt und kontrolliert notgelandet.
Wie konnte es dazu kommen? Dazu hat Jeff Bezos‘ Raumfahrtunternehmen Blue Origin nun sechs Monate nach dem Vorfall einen offiziellen Bericht herausgegeben.
Heißer als gedacht
Nach einer detaillierten Untersuchung in Zusammenarbeit mit der Federal Aviation Administration und dem National Transportation Safety Board hat Blue Origin nun mitgeteilt, wie es zu dem Vorfall kommen konnte. Demnach hätte die Düse des BE-3PM-Antriebs aufgrund von Materialermüdung einen Strukturschaden erlitten.
Grund für die Materialermüdung seien höhere Temperaturen an der Düse gewesen, als durch vorangegangene Analysen erwartet wurden. Die daraus resultierende Hitze hätte das Fluchtsystem getriggert.
Blue Origin versichert: Menschen hätten die Mission überlebt
Weder Personen noch Gebäude oder andere Gegenstände seien bei der Notlandung der Kapsel zu Schaden gekommen. Auch besteht Blue Origin darauf, dass Menschen – schließlich sei die Nutzlast, bestehend aus Forschungsmaterial und Zehntausenden Postkarten, unbeschadet auf der Erde angekommen.
Sechs der bislang 23 New Shepard-Missionen sind bemannt gewesen und legten den Grundstein für den Weltraumtourismus. Seit der missglückten NS-23-Mission im vergangenen September sind die New-Shepard-Raketen auf dem Boden geblieben.
Die Mission NS-23 soll bald wiederholt werden
Blue Origin kündigt jedoch bereits an, die Probleme ausmerzen zu wollen. Hierfür sollen unter anderem das Design der Brennkammer überarbeitet und die Betriebsparameter angepasst werden.
„Blue Origin sollte bald wieder fliegen können, mit einem neuen Flug der NS-23-Nutzladungen“, schreibt das Unternehmen in seinem Bericht. Einen Zeitpunkt hierfür nennt es allerdings nicht.