Nach verpatztem Mint: NFT zum Porsche 911 sind plötzlich begehrt

7.500 Sportwagen-NFT für je 0,911 Ether – das war der Plan für den Anstoß der Web3-Strategie von Porsche. Doch die NFT mit Motiven des legendären Porsche 911 wurden nur schleppend verkauft. Auf Zweitmärkten bekamen Erstbesitzer zeitweise weniger Geld für ihren Token, als sie dafür ursprünglich gezahlt hatten.
Die Web3-Community kritisiert das Projekt scharf: Der Mint-Preis sei zu hoch, der Wert der NFT nicht ersichtlich, die Strategie zu dünn und nicht geeignet für das Web3.
Am 25. Januar um 12 Uhr – zwei Tage nach Beginn des Mints – verkündeten die Initiatoren, dass der Mint gestoppt wird. 2.363 NFT wurden bis dato abgerufen, also geminted.
Auch wenn damit nur knappe 32 Prozent der verfügbaren NFT tatsächlich abgerufen wurden, sei Porsche mit dem Mint zufrieden, sagt Unternehmenssprecher Jan Klonz. „Eine kleinere Community hat auch Vorteile: Die Kunstwerke sind limitierter, es gibt weitere Möglichkeiten im Bereich Co-Creation und die Ausgestaltung von Benefits in der digitalen und realen Welt kann exklusiver ausfallen.“

So lief der Handel mit den Porsche-NFT auf Opensea seit dem Mint am 23. Februar. (Quelle: OpenSea)
Seit Porsche den Stopp des Mints verkündete, stieg laut der Handelsplattform Opensea die Anzahl der verkauften 911-NFT und auch die Preise dafür rasant an. Am 24. Januar wurden die Token auf dem Marktplatz etwa noch zu dem Mintpreis von 0,911 Ether oder darunter gehandelt. Gestern Nachmittag stiegen die Preise allerdings an und lagen bei teilweise über drei Ether pro NFT (umgerechnet fast 4.300 Euro).
Auf Twitter veröffentlichte Porsche einen Thread zu den geplanten Vorteilen für NFT-Besitzer:innen:
Folgende Benefits stellt der Autobauer in Aussicht:
- Einblicke hinter die Kulissen der Porschewelt: Schon ab Februar sollen NFT-Haltende Gespräche mit Porsche-Insidern wie Designer:innen, Ingenieur:innen oder Rennfahrer:innen führen können.
- Mitwirken an der Zukunft von Porsche im Web3: Hier werden den NFT-Kaufenden virtuelle Workshops mit dem Porsche-Team oder Discord-Umfragen versprochen.
- Physische Artikel zur exklusiven Kollektion: Die könnte es ab dem zweiten Quartal diesen Jahres geben.
- Einzigartigkeit der NFT: Ab Mitte Februar sollen die jetzt noch alle gleich aussehenden NFT verschiedene Designs bekommen.
- Veranstaltungen und Erlebnisse: Ab März sollen NFT-Käufer:innen solche Erfahrungen zur Marke machen, „die man nicht mit Geld kaufen kann“.
- Ein privater Airdrop für alle, die einen NFT selbst gemintet haben: Im März soll es ein solches NFT-Geschenk geben.
Mit den NFT des Kultautos will das Unternehmen „Kunstliebhaber und Porsche-Enthusiasten, die sich im Web3 bewegen“, ansprechen. „Wir wollen eine langfristige Bindung zu unseren Kunden herstellen und legen den Fokus weniger auf kurzfristiges Trading“, sagt Jan Klonz.
Die Web3-Strategie des Autobauers reiche über das NFT-Projekt hinaus. Blockchains will das Unternehmen noch in anderen Bereichen einsetzen. „Themenfelder sind hierbei das Kauferlebnis, das Metaverse, Prozesse in der Lieferkette, aber auch Fahrzeug- und Nachhaltigkeitsthemen“, sagt der Sprecher.
Das Interesse von Web3-Fans an dem NFT-Mint zeigte sich nicht nur in vielen kritischen Kommentaren und Posts auf Twitter und Linkedin. Die Porsche-NFT fanden bereits Nachahmer. Sie bieten unter dem Namen „Poorsche“ eigene Kreationen für einen Mindestpreis von aktuell (Stand: 26. Januar, 12 Uhr) 0,0429 Ether (umgerechnet etwa 60 Euro) auf Opensea an.
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