Nina-Warn-App ausgelöst: Warum die Batterie-Trümmer der ISS wohl aber keine Gefahr sind
In der Bild-Zeitung hieß es am Donnerstag, dass ein „Batterie-Regen aus dem All auf Deutschland niedergehen“ werde und mehrere Städte hierzulande gefährdet seien. Hintergrund: Das Klimaschutzministerium warnte, dass Teile eines von der ISS abgestoßenen Batteriepakets die Erdoberfläche erreichen könnten.
Trümmerteile könnten auf Erde einschlagen
Möglich sei, dass diese mit hoher Geschwindigkeit einschlagen und Schäden anrichten könnten. Theoretisch könnten Teile des Weltraumschrotts in der südlichen Hälfte Deutschlands niedergehen. Eine Übersicht über die potenziell betroffenen Kreise und Städte findet sich hier.
Sogar die Nina-Warn-App wurde ausgelöst. „Leuchterscheinungen oder die Wahrnehmung eines Überschallknalls sind möglich“, heißt es in der entsprechenden Warnmeldung des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Die Trümmer könnten im Zeitraum von Freitag- bis Samstagmittag auf der Erdoberfläche einschlagen.
„Sehr unwahrscheinlich“: Kein Grund zur Panik
Aber kein Grund zur Panik! Gleich im Anschluss findet sich der Hinweis, dass die Wahrscheinlichkeit des Auftreffens von Trümmerteilen in Deutschland „nach jetzigen Informationen als sehr gering einzuschätzen“ sei. Als „sehr unwahrscheinlich“ stuft auch das Weltraumlagezentrum, das von Bundeswehr und DLR betrieben wird, die Lage ein, wie Spiegel Online berichtet.
Aber worum handelt es sich jetzt eigentlich genau bei dem Weltraumschrott der ISS? Die Weltraumstation hatte sich im März 2021 von einem großen Batteriepaket getrennt, das etwa 2,9 Tonnen wiegt. Das entspricht etwa dem Gewicht eines SUV, wie die Kölnische Rundschau vorrechnet.
ISS: Batteriepaket nicht mehr benötigt
Die ISS benötigte die Nickel-Wasserstoff-Akkumulatoren nicht mehr, nachdem die Sonnenkollektoren der Weltraumstation umgebaut worden waren. Das Batteriepaket, das von einem großen Roboterarm abgeworfen wurde, ist das größte Stück Weltraumschrott, das bisher auf diese Art und Weise ausrangiert worden ist.
Es ist aber bei Weitem nicht der einzige Schrott dieser Größenordnung aus dem Orbit, der auf die Erde stürzt. Erst vor zwei Waren war der Umweltsatellit ERS-2 in der Atmosphäre verglüht – ohne Schäden auf der Erde anzurichten.
SpaceX rangiert 100 Starlink-Satelliten aus
In etwa einem halben Jahr werden rund 100 Starlink-Satelliten folgen, die SpaceX aufgrund eines nicht bekannten Problems aus dem Verkehr zieht. Diese sollen in der Erdatmosphäre verglühen, wie es heißt.
Wenn ihr wissen wollt, welche (ausrangierten) Satelliten und sonstiger Weltraumschrott die Erde aktuell umrunden, findet ihr auf dieser Website eine interaktive 3D-Ansicht.