Im Jahr 1989 fiel nicht nur die Berliner Mauer, sondern einem japanischen Entwickler fiel auch die Idee des Power Glove ein. Ein damals bahnbrechender Gamingcontroller, der Nutzer so sehr ins Spielgeschehen einbinden sollte, wie es zuvor noch kein anderes Gadget getan hatte.
Die Kombination aus begrenzten Spieloptionen und dem klobigen Design des handschuhartigen Controllers machte es jedoch unmöglich, dass der Power Glove sein volles Potenzial ausschöpfen konnte – und so verschwand er schnell wieder in der Versenkung. Der Wunsch nach mehr Interaktivität statt bloßem Tastengedrücke bleibt jedoch bis heute.
In der Gaming- und Entertainment-Szene ist die virtuelle Realität auf dem Vormarsch, wenn auch noch nicht vollständig integriert. Der Begriff Metaverse wird dabei immer präsenter, auch wenn das Projekt noch viele Kritiker überzeugen muss. Teil dieser Überzeugungsarbeit sind auch Motion-Capture-Unternehmen, die heute an Gadgets wie VR-Handschuhen arbeiten, die im Prinzip das können, was Nintendo schon vor mehr als 30 Jahren versucht hat.
Power Glove in modern
„In der Lage zu sein, virtuelle Umgebungen zu erreichen und einfach zu berühren und zu manipulieren, senkt die Lernkurve erheblich und macht virtuelle Welten so zugänglich wie möglich“, sagte Ben O’Brien, CEO des Motion-Capture-Technologieunternehmens Stretchsense gegenüber Inverse. „Diese Zugänglichkeit ist unerlässlich, da immer mehr Dinge, wie wir arbeiten, spielen, kreieren, lernen und Kontakte knüpfen, online gehen.“
Bereits jetzt gibt es einige relativ fortschrittliche VR-Handschuhe wie den Nova von Senseglove oder den Tactglove von Bhaptics zu kaufen. Allerdings sind diese ziemlich kostspielig und wohl nur für Gamer geeignet, die auch im echten Leben das höchste Level erreicht haben. Doch auch hier gibt es noch keinen absoluten Gefühlsrealismus.
Fortschrittlichere Handschuhe könnten den Verbrauchern in den nächsten drei bis fünf Jahren zur Verfügung stehen. Hoffentlich mit einem besseren Ende als für Nintendos Power Glove, der noch in dem ein oder anderen Schrank verstauben dürfte.