Nintendo lässt sich für „Zelda“-Werbung von einer Amazon-Rezension inspirieren
Kürzlich erschien ein Werbetrailer für „The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom“, der anders ist als übliche Trailer. Denn er zeigt einen betrübt wirkenden Mann, gefangen im alltäglichen grauen Trott, der erst durch „Zelda“ wieder seine Entdecker- und Lebensfreude wiederfindet. So ungewöhnlich die Werbung ist, so ungewöhnlich scheint auch die Inspiration dafür gewesen zu sein.
Wie Kotaku Australia berichtet, habe ein Mitarbeiter ihnen verraten, dass eine Rezension auf Amazon die Grundlage für den Spot gewesen ist. Unter dem Spiel „Breath of the Wild“, dem Vorgänger von „Tears of the Kingdom“, habe ein Mann von seinem Leben berichtet. In dieser Rezension heißt es etwa: „Ich bin ein berufstätiger Erwachsener, ein sogenannter Geschäftsmann. Ich fühle mich bedrängt vom Pendeln, der Unterwerfung vor Kunden und Vorgesetzten, dem Zwang zur Ausbildung von Nachwuchskräften und viele andere Dingen. Und ich mache am Ende jeden Tag Überstunden.“
Das klingt nach einem sehr unglücklichen Leben, das der User in dieser Fünf-Sterne-Rezension beschreibt. Aber dann sei „Breath of the Wild“ in sein Leben gekommen und habe einiges verändert.
„Gestern, an meinem Arbeitstag, schaute ich aus dem Zugfenster auf einen Berg, dessen Namen ich nicht einmal kannte, und dachte: ‚Sieht aus, als könnte ich den erklimmen.‘ In diesem Moment brach ich in Tränen aus und konnte nicht aufhören. Die gleichaltrigen Geschäftsleute, die neben mir saßen, müssen gedacht haben: ‚Was zum Teufel ist das für ein Kerl?’“
Gamer werden älter
Diese beschriebene Wandlung im Leben dieses Users muss auch jemanden bei Nintendo wohl so sehr bewegt haben, dass daraus der erwähnte Werbespot entstand, der eine sehr ähnliche Geschichte erzählt – und bisher 1,6 Millionen Mal aufgerufen wurde.
Ob „The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom“ durch diese Werbung zusätzlich profitiert hat, ist freilich nicht so einfach auszumachen. Fest steht, dass sich das Spiel innerhalb der ersten drei Tage ganze zehn Millionen Mal verkauft hat – mehr als jedes andere „Zelda“-Spiel zuvor. Das dürfte aber vor allem an dem Vorgänger gelegen haben, der sich seit Erscheinen 2017 schon über 30 Millionen Mal verkauft hat.
Doch spiegelt dieser Spot auch den Umstand wider, dass videospielende Menschen immer älter werden. Meist richtet sich die Werbung für Games aber an ein deutlich jüngeres Publikum. In diesem Fall aber ist es ein Mann in seinen 40ern, der für das Spiel werben soll. Einen Umstand, den wir zukünftig wohl noch öfter sehen werden – ob inspiriert von einer Amazon-Rezension oder nicht.