Nokia 7.2 kommt mit Zeiss-Optik, Android One, großem Display und kleinem Preis
Nokia setzt auf Android One und kann dadurch sehr schnell auf Updates des Kernsystems reagieren. Dieser Umstand trägt zur Beliebtheit der finnischen Smartphones bei. So basieren auch die beiden Neuvorstellungen des Herbstes 2019 auf dem Google-Betriebssystem.
Nokia 7.2: Android One mit Zeiss-Optik
Das stärkere der beiden Smartphones hört auf den Namen Nokia 7.2, was schon von der Typbezeichnung her klarmacht, dass HMD Global hier nicht das Rad neu erfinden will. Wie schon das letztjährige Modell, ist auch das Nokia 7.2 ein Mittelklasse-Smartphone.
Es wird angetrieben von einem Qualcomm Snapdragon 660, der von vier Gigabyte LPDDR4-Ram unterstützt wird. Der fest eingebaute Speicher von 64 Gigabyte (e-MMC 5.1) kann mit gängigen Micro-SD-Karten auf bis zu 512 Gigabyte erweitert werden. Im Gerät finden zudem zwei SIM-Karten Platz.
Gefunkt wird mit LTE bis Cat 6, Bluetooth 5.0 und 802.11 b/g/n/ac. Der neue Wi-Fi-6-Standard kommt nicht zum Einsatz. Für die global zuverlässige Standortbestimmung unterstützt das Nokia 7.2 GPS/AGPS, Glonass, BDS und Galileo.
Im Auslieferungszustand findet sich Android 9 Pie auf dem Gerät. Das Update auf Android 10 ist fest versprochen. Hier gehört Nokia ohnehin zu den zuverlässigeren Updatern.
Mit einer von Größe 159,88 x 75,11 x 8,25 Millimetern bei einem Gewicht von 180 Gramm ist das Gerät nicht eben filigran. Dafür ist es aber auch mit einem 6,3-Zoll-Display in FHD-Plus-Auflösung ausgestattet. Mit einer Helligkeit von 500 nits gehört das Puredisplay des Nokia 7.2 jedoch nicht zu den leuchtstärksten. Auch die Screen-to-Body-Ratio, also das Verhältnis von Display zur Gesamtfläche, fällt mit 81,3 Prozent mittelmäßig aus.
Klinkenanschluss, Radio, Benachrichtigungs-LED: Fast schon exotisch
Dafür gehört das Nokia 7.2 zu den wenigen Vertretern seiner Art, die noch mit einer Benachrichtigungs-LED und einem Klinkenanschluss für Kopfhörer sowie zugehörigem Headset geliefert werden. Ebenfalls ungewöhnlich ist die Integration eines FM-Radio-Moduls sowie eines separaten Buttons für den Google Assistant. Zur Soundverbesserung bei der Verwendung von Bluetooth-Audiogeräten setzt das Nokia 7.2 auf Qualcomms Aptx.
Die 20-Megapixel-Frontkamera mit Zeiss-Optik und Quad-Pixel-Technologie steckt in einer Teardrop-Notch, die HMD Global lieber als „Waterdrop-Notch“ bezeichnet wissen will. Die Frontkamera kann zur Entsperrung des Geräts per Gesichtserkennung verwendet werden.
Drei Kamerasensoren: Weitwinkel, aber kein Telezoom
Das Gerät wird vorne wie hinten von Gorilla-Glas 3 geschützt. Auf der Rückseite hat HMD Global drei Bildsensoren und ein LED-Blitzlicht verbaut. Die rückwärtige Optik stammt ebenfalls aus dem Hause Zeiss. Der Hauptsensor, der mit einer Diagonalen von einem halben Zoll vergleichsweise groß ist, löst mit 48 Megapixel aus, die allerdings bei Nutzung der Quad-Pixel-Technologie zu 12 Megapixel verdichtet werden. Ein 8-MP-Weitwinkel-Sensor mit 118 Grad Abdeckung soll zu besonderen Perspektiven verhelfen. Für stimmige Porträtaufnahmen sorgt ein 5-MP-Tiefensensor. Laut Hersteller verfügt das Gerät über eine besonders gute Low-Light-Performance. Hier sollen sechs Bilder unterschiedlicher Belichtung zu einem überlagert werden können.
NFC an Bord: Mobiles Payment gesichert
Der eingebaute NFC-Chip erlaubt die Verwendung des Smartphones mit Google Pay und anderen Anwendungen. Bei den sonstigen Sensoren spart HMD nicht und liefert einen Beschleunigungssensor, einen Umgebungslicht-Sensor, einen Näherungssensor, einen E-Kompass und ein Gyroskop.
Der Akku des Nokia 7.2 leistet 3.500 mAh und kann per Quickcharge über das mitgelieferte USB-C-Kabel im Standard USB 2.0 aufgeladen werden. Drahtloses Laden unterstützt das Gerät nicht.
Das Nokia 7.2 soll Ende September 2019 in den Farben Charcoal (Mattschwarz), Cyan Green (Türkis) und Ice (Hellblau) erscheinen und für 349 Euro zu erwerben sein.
Nokia 6.2: Zwilling mit etwas schwächeren Specs
Das Nokia 6.2 ist optisch ein Zwilling des Nokia 7.2. Es unterscheidet sich lediglich hinsichtlich einiger innerer Werte.
So wird das Nokia 6.2 nicht von einem Snapdragon 660, sondern von einem Snapdragon 636 angetrieben. Auf den Bluetooth-Audio-Codec Aptx muss das 6.2 daher verzichten. Funken kann das Nokia 6.2 mit LTE-Geschwindigkeiten bis Cat 4 und für das WLAN stehen weder Wi-Fi 5 noch Wi-Fi 6, sondern lediglich 802.11 b/g/n/c zur Verfügung.
Kamera nicht von Zeiss, aber ebenfalls mit drei Sensoren
Die Frontkamera löst mit lediglich 8 Megapixeln aus. Die Hauptkamera bietet 16 Megapixel. Der 5-MP-Tiefensensor ist indes ebenso vorhanden wie der 8-MP-Weitwinkel-Sensor. Die Optik stammt nicht von Zeiss.
Der gesamte sonstige Leistungsumfang ist mit dem des Nokia 7.2 identisch. Nach unseren Informationen wird das Nokia 6.2 etwa 249 Euro kosten und im Oktober 2019 auf den Markt gelangen. Käufer werden zwischen Ceramic Black (glänzendes Schwarz) und Ice (Hellblau) wählen können.