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- Seite 1: Design, Display und Ausstattung des Oneplus 3T
- Seite 2: Oneplus 3T: Kamera, Software und Fazit
Design und Display des Oneplus 3T: Same, same – but (slightly) different
Nur fünf Monate Oneplus 3 (Test) (OP3) hat Oneplus einen Nachfolger seines erschwinglichen High-End-Smartphones vorgestellt: das Oneplus 3T. Warum? Weil Oneplus es kann und weil sie zum Weihnachtsgeschäft womöglich noch einen drauflegen wollten. In puncto Design unterscheidet es sich in keiner Weise von seinem Vorgänger. Lediglich die Gehäusefarbe des Speicher-größeren Modells ist nicht mehr Grafit, sondern Gunmetal – ein Grauton, der etwas dunkler ist. Außerdem bietet Oneplus sein Upgrade auch in Soft-Gold mit 64 Gigabyte internem Speicher an. Diesen Farbton gab es aber schon beim ersten 3. Das T im Namen haben sie gewählt, um ein wenig gegen Apples S-Serie zu trollen – das T ist im Alphabet bekanntlich eine Stelle hinter dem S, also eine Stufe weiter.
An der Verarbeitung auf Premium-Niveau hat sich nichts geändert – hier bekommt ihr zum Preis von 439 Euro (64 GB-Modell) respektive 479 Euro (128 Gigabyte-Variante) ein Gerät, das auch 200 Euro mehr kosten könnte.
Beim Display setzt Oneplus weiterhin auf ein 5,5-Zoll-Amoled-Panel mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln, was einer Pixeldichte von 401 ppi entspricht. Die Bildqualität ist bei beiden absolut identisch – Oneplus verbaut bei beiden Geräten ohnehin das gleiche Display aus dem Hause Samsung.
Es sei zu erwähnen, dass die Qualität des Panels nicht ganz auf dem High-End-Niveau liegt wie sie Samsung selbst in seinen Galaxy-Modellen wie dem Galaxy S7 edge (Test) verbaut, die mit 2.560 x 1.440 Pixeln höher auflösen. Gründe zur Kritik gibt es indes nicht, es sei denn ihr wollt das Oneplus 3 für den Konsum von VR-Inhalten per Headset nutzen. Das ist nicht zu empfehlen, da Full-HD-Displays eine zu geringe Auflösung bieten.
Ausstattung und Performance des Oneplus 3
Einer der größeren Unterschiede zwischen Oneplus 3 und dem neuen 3T-Modell ist der Prozessor. Denn Oneplus verbaut mit dem Pixel und Pixel XL (Test), verbaut, die mindestens 200 Euro teurer als das Oneplus 3T sind. Die maximale Taktrate des SoC ist im 3T mit 2,34 Gigahertz höher als in den Pixel-Geräten, die mit maximal 2,15 Gigahertz getaktet sind. Die Unterschiede zwischen den beiden Modellen ist indes marginal.
In Benchmarks macht sich das Mehr an Performance deutlich bemerkbar – so erreicht das Oneplus 3T im Antutu-Benchmark beispielsweise etwa 20.000 mehr Punkte als das Oneplus 3. Auch in anderen Benchmark-Tools wie Geekbench 4 sind bessere Werte zu messen, in der Alltagsnutzung macht der stärkere Prozessor sich indes kaum bemerkbar, denn schon der im OP3 verbaute Snapdragon 820 ist äußerst performant. Im direkten Vergleich scheint das Oneplus 3T aber wenige Millisekunden schneller Apps zu öffnen und Seiten zu laden. Die Unterschiede sind aber wirklich kaum festzustellen. Wer also ein Oneplus 3 sein Eigen nennt, muss sich nicht ärgern. Bei beiden Geräten kommen stattliche sechs Gigabyte Arbeitsspeicher zum Einsatz, die nach anfänglichen Software-Problemen auch voll abgerufen werden können.
Beim internen Speicher müsst ihr euch auch keine Sorgen machen. Sowohl das „ältere“ Modell als auch das 3T kommen mit UFS-2.0-Speicher, der in Sachen Geschwindigkeit auf SSD-Niveau angesiedelt ist. Wie gehabt ist der Flash-Speicher nicht per Micro-SD-Karte erweiterbar, aber die 64 respektive 128 Gigabyte Speicherkapazität sollten für die meisten User vollkommen ausreichen.
Über den blitzschnell reagierenden Fingerabdrucksensor und den Großteil der Ausstattung muss kein Wort verloren werden, da es identisch mit dem Oneplus 3 ist. Spürbare Verbesserungen sind beim Akku zu vermelden, denn anstelle eines 3.000 Milliamperestunden-Akkus steckt im 3T ein wiederaufladbarer Energiespeicher mit 3.400 Milliamperestunden. Dank des größeren Akkus müsst ihr euch jetzt noch weniger Sorgen über Engpässe unterwegs machen, denn mit dem Oneplus 3T kommt ihr ohne Angstzustände über den Tag – und darüber hinaus. Im Testzeitraum waren anderthalb Tage locker drin, bis das Smartphone wieder an die Steckdose musste.
Wie schon beim Oneplus 3 kommt auch beim 3T die Dash-Charge-Schnellladelösung zum Einsatz. Mit dem Schnellladenetzteil und dem notwendigen Kabel habt ihr das Smartphone wieder turboschnell aufgeladen. In 30 Minuten bekommt ihr den Akku wieder auf circa 60 Prozent. Die Wärmeentwicklung während des Ladeprozesses ist minimal, wie der Hersteller es auch verspricht.
Oneplus 3T vs Oneplus 3 - die Spezifikationen im Vergleich
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Kamera des Oneplus 3T: Nur kleine Unterschiede zum Vorgänger
Bei der Hauptkamera verbaut Oneplus auch beim neuen Modell Sonys IMX-298-Sensor, der auch im Huawei Mate 8 (Test) verbaut ist, nur ist die Linse jetzt durch härteres Saphirglas geschützt. In puncto Bildqualität fallen nur minimale Unterschiede auf, die aber kaum der Rede wert sind. Das dürfte an unterschiedlichen Software-Versionen liegen, denn auf dem Oneplus 3 läuft aktuell noch OxygenOS 3.2.7, während auf dem 3T schon OxygenOS 3.5.1 installiert ist.
Was die Frontkamera anbelangt, sieht es etwas anders aus, da im neuen Modell eine 16-Megapixel-Kamera von Samsung zu finden ist. Im direkten Vergleich mit der Frontkamera des Oneplus 3 gefällt die ältere Acht-Megapixel-Kamera besser, da die Samsung-Optik stärker weichzeichnet als die Selfie-Cam des OP3. Die Selfie-Kamera des Vorgängers weist hingegen mehr Details aber auch ein wenig mehr Rauschen auf.
Software: Weiterhin mit Android 6.0.1 Marshmallow – Nougat kommt bald
Dass eine auf Android 7.0 Nougat basierte OxygenOS-Version in Arbeit ist, hat Oneplus schon angekündigt. Der Hersteller hat die neue OS-Version aber noch nicht mit seinem Oneplus 3T veröffentlicht, obwohl es sich angeboten hätte – das hat sogar HTC mit seinem jüngst angekündigten HTC 10 evo geschafft. Das Nougat-Update für beide Oneplus-3-Geräte soll erst im Dezember erscheinen. Manch einem dürfte der geringe Funktionsumfang von OxygenOS missfallen, allerdings sind alle wichtigen Funktionen vorhanden. Nutzer, die von einem Nexus-Gerät zum Oneplus 3T wechseln, dürften andererseits von der Fülle der Einstellungen überwältigt sein, sich aber rasch zurechtfinden, da die Nutzeroberfläche sich stark an Googles Stock-Android orientiert.
Obwohl noch kein Nougat auf dem Oneplus 3T läuft, bringt die OxygenOS-Version 3.5.1 ein paar kleine Änderungen zur Version 3.2.7 mit sich. Unter anderem ist die Standardgröße der Icons auf dem Homescreen kleiner als bei der älteren Version, die auf dem Oneplus 3 installiert ist. Ferner ist die sRGB-Option aus den Entwickler- in die Display-Einstellungen gewandert – gut so. Auch an der Strukturierung der Systemeinstellungen hat Oneplus ein wenig gedreht.
Außerdem hat Oneplus im Recents-Menü kleine Änderungen vorgenommen. Anstelle dreier Buttons wird jetzt nur noch ein Overflow-Button eingeblendet, der sich über den App-Drawer-Button legt und mit einem Tap alle aktiven Apps aus der Übersicht entfernt. Darüber hinaus sind die App-Icons im App-Drawer verkleinert worden, sodass alles etwas übersichtlicher wirkt. Die Möglichkeit, die Rastergröße im App-Drawer zu ändern, wurde unter OxygenOS 3.5.1 entfernt.
Fazit: Würdiges Upgrade und interessante Alternative für Nexus-Geräte
Oneplus hat sein 3T verhältnismäßig schnell – nur fünf Monate nach dem 3 auf den Markt gebracht. Nicht nur das: Es soll das Oneplus 3 komplett ersetzen – sobald das 3T in Europa erhätlich ist, wird das Oneplus 3 aus dem Store verschwinden. Die Neuerungen zwischen den Modellen sind marginal: Abgesehen von einem leicht performanteren Prozessor, der im Alltag keine nennenswerten Unterschiede bringt, einem stärkeren Akku, der dem 3T merklich mehr Laufzeit bietet, und einer neuen Frontkamera, die auf dem Papier besser ist als in der Praxis, gibt es kaum Änderungen. Dafür hat der Hersteller aber den Preis je nach Modell um 40 (64 Gigabyte Speicher) bis 80 Euro (mit 128 Gigabyte Speicher) angehoben.
Besitzer eines 3 müssen sich daher nicht grämen, sich das alte Modell zugelegt zu haben. Denn auch der 3T-Vorgänger ist ein äußerst gutes Smartphone, das durch seine Ausstattung mit den 600-Euro-Geräten anderer Hersteller locker mithalten kann. Außerdem wird das 3 bei Software-Updates genauso behandelt wie das 3T, sodass beide Modelle über den gleichen Zeitraum mit aktueller Software versehen werden.
Wenn ihr jetzt beziehungsweise zum deutschen Marktstart am 28. November zugreift, macht ihr nichts verkehrt, denn mit dem 3T bekommt ihr für den Preis von 439 beziehungsweise 479 Euro eines der besten Smartphones des Jahres, für das ihr bei anderen Herstellern ein paar Hundert Euro mehr auf den Tisch legen müsstet. Für manche dürfte es sogar eine interessante Alternative zu Googles mittlerweile eingestellter Nexus-Reihe sein, da OxygenOS eine verhältnismäßig „cleane“ Oberfläche besitzt und das Smartphone günstiger als Googles neu gelaunchte Pixel-Geräte ist. Bleibt nur zu hoffen, dass Oneplus regelmäßig und für einen garantierten Zeitraum Software-Updates liefert.
Passend zum Thema: Oneplus 3(T): 16 Tipps und Tricks
Pro:
- hochwertige Verarbeitung
- bestes Preis-/Leistungsverhältnis
- top Performance und High-End-Ausstattung
- gute Hauptkamera
Contra:
- interner Speicher nicht erweiterbar
- nicht wasserfest
- kein Support für Google Daydream
Disclosure: Das Oneplus 3T wurde uns vom Hersteller für den Test zur Verfügung gestellt.
Im Gegensatz zu Euren Informationen, hat mir Oneplus selbst mitgeteilt, dass das Display ein etwas besseres ist und auch der Sensor des IMX 298 von Sony überarbeitet wurde und besser ist, als im Oneplus 3. Hier der Originaltext der Mail von Oneplus: „Hallo Moritz, die Hauptkamera Pixel mässig ist die gleiche, aber der Sensor ist besser. Display an sich, ist das gleiche, aber Auflösung hat sich verbessert. Vibration ist auch noch das gleiche. Ich hoffe du wirst bald ein OnePlus Nutzer :)“
Hi Moritz, danke fürs Feedback. Ich habe beide Geräte miteinander vergleichen können. Die Unterschiede sind wirklich marginal. Das spielt aber kaum eine Rolle, da Display und IMX-Sensor des OP3 schon ziemlich gut sind. :-)
Hallo Andreas,
hast du die werksseitige Displayschutzfolie abgenommen bevor du die Qualität des Displays beurteilt hast, oder drauf gelassen? Ich habe sie bei meinem Oneplus 3 damals nämlich drauf gelassen und beim Vergleich mit dem Display meines S7 ohne Folie nicht dran gedacht, dass selbst die besten Schutzfolien mind. 10% an Farbe, Kontrast und Helligkeit rauben, weshalb man besser Schutzglas verwendet, da man damit (bei hochwertigen) keinen Verlust hat. Mich ärgert es etwas, dass ich da nicht dran gedacht habe und so einen etwas falschen Eindruck vom Display des Oneplus 3 hatte.
Sicher habe ich die Folie abgenommen. Ich habe auch bei beiden Geräten Helligkeit und Farbmodus identisch eingestellt. ;-)
Langweiliges design… Das „One“ sah super aus, schade dass sie so einen HTC Clone daraus gemacht haben, optisch.
Der 821 wurde doch explizit für DayDream herausgebracht:
t3n.de/news/qualcomm-chip-snapdragon-821-741593/
Zitat: “ Der Snapdragon 821 unterstützt zudem Snapdragon VR SDK und damit offiziell Googles VR-Technologie Daydream.“
VR820 (nicht 821 und ‚VR‘ davor):
t3n.de/news/virtual-reality-qualcomm-stellt-742520/
D.h. VR-Nutzung erwarte ich als ganz üblichen Einsatz-Zweck wenn man 821 hat (und bei 820 eigentlich auch, aber dann ohne offizielles Google-Zertifikat…).
Von daher ist das mit dem Display schon unschön. Bisher brauchte man auch nicht mehr als FullHD.
Dank VR machen höhere Auflösungen dann doch Sinn. 2.5k ist bei den Highend-Fones normal. Aber von Sony gibts sogar eines mit 4k in diesem Preis-Bereich (800 Euro ?). Dann gibts auch keine Ausreden und jeder weiss, das es bezahlbar machbar ist.
Auch hat Qualcomm ja keine anderen besseren Chips d.h. die Handy-Hersteller haben – von Qualcomm – vorerst nur den 821 für Mittel/Hochpreisige Handies welche sicher VR/Daydream machen können müssen was ja wohl ab Pixel zu den Mindestanforderungen aktueller Handies zu gehören hat.