Anzeige
Anzeige
News

Satelliten des SpaceX-Konkurrenten Oneweb in russischer „Geiselhaft“

Eigentlich sollte eine Sojus-Rakete der russischen Weltraumagentur Roskosmos am Samstag 36 Satelliten des britischen SpaceX-Konkurrenten Oneweb in den Orbit bringen. Jetzt stellt Roskosmos Bedingungen für den Start – die kaum erfüllbar sind.

Von Jörn Brien
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Internet-Satellit von Airbus und Oneweb. (Bild: Airbus)

Seit März 2019 lässt das britische Startup Oneweb in regelmäßigen Abständen Internetsatelliten ins All bringen, um ein Satelliteninternet aufzubauen – ähnlich wie Konkurrent SpaceX mit Starlink. In Ermangelung eigener Raketen ist Oneweb auf die Unterstützung von Roskosmos angewiesen, der russischen Weltraumagentur. Diese Abhängigkeit wird Oneweb vor dem Hintergrund der Sanktionen gegen Russland wegen dessen Invasion in die Ukraine zum Verhängnis.

Oneweb: Roskosmos verweigert Raketenstart

Anzeige
Anzeige

Wie The Verge berichtet, sollte eine Sojus-Rakete von Roskosmos am Samstag (5. März) von eigentlich vom kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur aus weitere 36 Oneweb-Satelliten in den Orbit bringen. Aber die Mission ist ausgesetzt. Roskosmos verlangt von Oneweb eine Reihe von Zugeständnissen, um die Satelliten ins All zu bringen, die Oneweb kaum erfüllen kann. The Verge bezeichnet das Vorgehen als „Geiselhaft“.

Ein Problem aktuell: Weil Oneweb 2020 die Pleite drohte, stieg Großbritannien mit knapp 500 Millionen US-Dollar bei dem Startup ein. Roskosmos will, dass die britische Regierung jetzt wieder aus dem Projekt aussteigt. Als zweite Forderung will die russische Behörde, dass Oneweb zusichert, dass die Satelliten nicht für militärische Zwecke genutzt werden.

Anzeige
Anzeige

Großbritannien stößt keine Oneweb-Anteile ab

Schon die erste Forderung wird aber wohl nicht erfüllt werden. Kwasi Kwarteng, Secretary of State für Wirtschaft, Energie und Industriestrategie, erteilte Russland via Twitter eine deutliche Abfuhr. Es gebe keine Verhandlungen, wenn es um Oneweb geht. Und: Großbritannien werde sich nicht von seinen Anteilen trennen. Die britische Regierung wiederum soll laut BBC wegen der Zusammenarbeit mit Russland bei den Satellitenstarts selbst innenpolitisch unter Druck stehen.

Anzeige
Anzeige

Ebenfalls per Twitter ließ Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin wissen, er räume Großbritannien noch zwei Tage Bedenkzeit ein. Sollten die Forderungen nicht erfüllt werden, werde der Start der Oneweb-Satelliten auf unbestimmte Zeit verschoben und die Sojus-Rakete für andere Zwecke eingesetzt. Bisher hat Oneweb 428 seiner 648 Satelliten im All. Weil pro Start jeweils rund 35 Satelliten in den Orbit gelangen, fehlen noch sechs oder sieben Starts, die eigentlich noch 2022 über die Bühne hätten gehen sollen.

Einige Flaggen von Sojus-Raketen entfernt

Um zu verdeutlichen, wie es aktuell um die Beziehungen zwischen Russland und den anderen Nationen steht, mit denen man normalerweise zusammenarbeitet, hat Rogosin auf Twitter noch ein kurzes Video gepostet. Darin zu sehen sind Menschen, die die Flaggen der USA, von Japan und Großbritannien von der Sojus-Rakete entfernen, die die Oneweb-Satelliten transportieren sollte. Rogosin dazu: „ohne die Flaggen einiger Länder sehen unsere Raketen viel schöner aus“.

Anzeige
Anzeige

Wie es um das Gemeinschaftsprojekt im All, die ISS, steht, lest ihr in diesem Artikel.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare (2)

Community-Richtlinien

Hel

Na sowas Blödes aber auch: kaum verhängt man so ein paar Sanktionen und dann muss man sich schon wundern, dass die Zusammenarbeit nicht mehr funktioniert…
MannOMann.

Elimes

Naja mit Menschen, die einen Diktator gutheißen, der viele Menschen tötet, sollte man auch nichtvzusammen arbeiten.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige