Es soll sich um den größten NFT-Drop der Geschichte gehandelt haben. Auf Twitter allerdings wurde der Start des Verkaufs der NFT-Grundstücksrechte für das neue Metaverse namens Otherside gern auch als „schlechtestes Mint der Geschichte“ bezeichnet. Es kommt wohl sehr darauf an, wie man individuell mit dem Angebot zurechtgekommen ist.
Otherside-Start legt Teile der Infrastruktur lahm
Durch einen unoptimierten Smart Contract und das gegenseitige Überbieten der Transaktionen war es zu einem sogenannten Gaskrieg gekommen, der zum zeitweisen Ausfall einzelner Blockexplorer geführt hatte. Neben den rund 317 Millionen Dollar, die Yuga Labs mit dem Verkauf aller 55.000 der sogenannten Otherdeeds-NFT erwirtschaftet hatte, mussten Kaufinteressenten noch einmal rund 170 Millionen Dollar an Transaktionskosten aufbringen.
Das ist natürlich ärgerlich. Aus diesem Ärger und auch aus dem Hype um die Grundstücks-NFT erklärt sich eine gewisse Bereitschaft argloser NFT-Sammelnder, mehr oder weniger gut gemachten Betrugsversuchen auf den Leim zu gehen, wie sie in den letzten Tagen regelrecht aus dem Boden gesprießt sind.
Fake-Smart-Contract zieht Wallets leer
Wie das Krypto-Sicherheitsunternehmen Peckshield ermittelt haben will, sollen sich mindestens fünf betrügerische Twitter-Konten mit entsprechenden Phishing-Webseiten im Vorfeld des Kurssturzes als Otherside ausgegeben haben. Die perfideste Masche soll darin bestanden haben, dass die Betrüger die Rückerstattung von Transaktionsgebühren angeboten hatten.
Dazu sollten NFT-Eigner lediglich ihre Wallets nach Anleitung verbinden und der Ausführung eines Smart Contract zustimmen. Der räumte daraufhin die Wallets leer. Neben der vermeintlichen Rückerstattung sollen mit unterschiedlichem Erfolg auch vermeintlich neue Otherdeeds-NFT- und Apecoin-Drops als Lockmittel gedient haben.
„KYC-geprüfte Wallets, deren Mining erfolglos blieb, erhalten eine volle Rückerstattung der Transaktionskosten. Wenn Sie sich für eine Rückerstattung registrieren, werden Sie automatisch in die Verlosungsliste für die nächste Welle der Otherside-Landverkäufe aufgenommen“, hieß es auf einer der betrügerischen Websites. Eine andere forderte die Interessenten direkt zur Registrierung für eine vermeintliche Verlosungsliste auf, während eine weitere einfach einen falschen Countdown für ein fiktives Minting einrichtete.
Bis zu 8,8 Millionen Dollar an NFTs erbeutet
Das volle Ausmaß des Schadens, den die Phishing-Angriffe angerichtet haben, ist noch unklar. On-Chain-Daten zeigen indes, dass die Betrüger allein NFTs im Wert von mindestens 3,7 Millionen Dollar stehlen konnten. Eine Phishing-Website, auf die der bekannte Krypto-Detektiv zachxbt kürzlich aufmerksam gemacht hatte, scheint den Betrügern mindestens fünf Bored-Ape-NFTs, 12 Mutant Apes, 36 Otherdeeds und verschiedene andere weniger wertvolle NFTs im Wert von etwa 2,7 Millionen Dollar zu aktuellen Preisen eingebracht zu haben. Auf einer anderen Wallet hat zachxbt vier Mutant-Ape-NFTs, einen Bored Ape und mehr als 30 Sandbox-NFTs im Wert von über einer Million Dollar ausfindig gemacht.
Diese Wallet soll ihn zu zwei anderen Wallets geführt haben, die NFTs im Gesamtwert von rund 5,1 Millionen Dollar enthielten. Sollte sich diese letzte Verbindung tatsächlich in den Kontext des Otherside-Starts setzen lassen, hätten die Betrüger auf Otherside allein mit NFTs rund 8,8 Millionen Dollar erbeutet.
Yuga Labs immer wieder Ziel von Scammern
Für Yuga Labs und seine NFT-Projekte ist dieser Vorfall nur der jüngste in einer Reihe von erfolgreichen Betrugsattacken. Erst in der vergangenen Woche hatte ein Betrüger den offiziellen Instagram-Account des Bored Ape Yacht Clubs gehackt und einen Phishing-Link geboten, über den NFTs im Wert von rund 2,7 Millionen Dollar erbeutet werden konnten.
Ein paar Wochen zuvor wurde der Discord-Server des Bored Ape Yacht Clubs kompromittiert, was zum Diebstahl von NFTs aus dem Bored Ape Yacht Club, Doodles und anderen Sammlungen führte. Alles in allem schaden die Vorgänge der Marke nicht. So konnten die Bored Apes jüngst einen neuen Rekord bei der Preisuntergrenze setzen. Keiner der 10.000 Affen war unter 149 Ether zu haben
Dazu fällt mir nur ein ein: HAHA!