Nachdem Amazon das Hosting für die Social-Media-Plattform fallen gelassen hat, befindet sie sich nun unter neuen Fittichen. Der Anbieter Epik übernahm die Website. Er veröffentlichte eine Erklärung, in der er die „reflexartige Reaktion“ der Tech-Giganten beklagte. Sie würden die Beziehung zu jeder Plattform kappen, die „oberflächlich betrachtet problematisch oder kontrovers erscheint“. Parler-CEO John Matze postete gestern ein Status-Update mit den Worten: „Hello world, is this thing on?“ Er veröffentlichte zudem ein Statement zu seiner Position zu den Vorfällen. Er wolle daran erinnern, dass man die Plattform gegründet habe, um einen „unparteiischen öffentlichen Platz“ zu bieten, auf dem die Nutzer Privatsphäre und Meinungsfreiheit genießen und ausüben können. Er versprach, „den zivilen Diskurs nicht untergehen zu lassen.“
Die Tech-Giganten Apple, Google und Amazon hatten den Dienst in einer beispiellosen Aktion von ihren Servern verbannt.
App-Stores beschuldigen Parler der Anstiftung und löschen die App
Sie werfen Parler vor, zu Gewalt aufgerufen zu haben, die unter anderem in der Erstürmung des Kapitols mündete. Auch nach dem Sturm seien wiederholt dort Beiträge gesichtet worden, die zu Gewalt anstachelten. Apples Argument lautete ähnlich. Der App-Store-Betreiber verlangte von dem Twitter-Konkurrenten innerhalb von 24 Stunden ein „robustes Moderationskonzept“, um solche Posts zu reglementieren. In der Begründung wirft er Parler vor, „zu Gewalt und gesetzlosen Handlungen anzustiften.“ Im selben Zeitraum solle der Dienst alle anstößigen Inhalte löschen, „die sich auf die Schädigung von Menschen oder Angriffe auf Regierungseinrichtungen jetzt oder zu einem zukünftigen Zeitpunkt beziehen“. Die App ist auf keinem App-Store mehr erreichbar. Schlussendlich entzog Amazon Web Services der Plattform die Server, um den Dienst zu betreiben.
Neuer Host sicherer Hafen für Extremisten
Parler ist nicht die erste umstrittene Plattform, die Epik hostet. So sollen sich auf den Servern die Nazi-Plattformen „Daily Stormer“ und „du jour“ sowie die ehemalige Domain der „Proud Boys“ finden lassen. Epik warf das Online-Board 8Chan, das mit der QAnon-Bewegung assoziiert wird, heraus, nachdem die Plattform mit einer Massenschießerei in El Paso, Texas in Verbindung gebracht wurde.
Parler hat vehement bestritten, dass Rechtsextremisten die Plattform dazu verwendet haben, den Sturm auf das Kapitol zu koordinieren. Auf der anderen Seite gibt es Hinweise, wie GPS-Daten der Parler-Nutzer, die das nahelegen.
„Unparteiisch öffentlich“ und ohne Zensuren ist ja was Gutes, an sich.
Aber Aufrufe zu Gewalt gehen weit darüber hinaus. Das zuzulassen, wo es mit einfachen Mitteln unterbunden werden könnte, macht Parler und dessen CEO selbst zu Gewaltverherrlichern.
Hoffentlich werden viele Kunden von Epik woanders hin wechseln. Firmen, die Epik oder Epic heißen, wollen die Welt wohl eh nur brennen sehen.
Joa, & die Jusos erklären die Fatah zu ihrer „Schwesterorganisation“ & marschieren Seite an Seite mit Rassisten wie Yusra Khogali. Diese Leute sind viel schlimmer als Orban, Johnson, Trump & Co je sein könnten.
Würde Trump ne Antirassismusdemo gegen IS & Jusos abhalten, hätte er damit recht ;) Die erschreckende Wahrheit ist, dass der durschnittliche Linksextreme Gewalt und Rassismus liebt, solange es nur gegen den Westen geht.
Super. Leute, geht weg von den Big Tech und kommt zu Parler oder telegram
Ich frage mich, ob halbherziger Journalismus nicht oft auch zu Vorurteilen und einem Run zu alternativen Fakten führt … eventuell sogar der fragwürdigen Bezeichnung „Fake-News“ Nährboden verleiht.
Meine Frage an die Redaktion von t3n: Habt ihr das mit EPIK recherchiert oder nur irgendwo abgeschrieben?
Epik sagt, sie hätte keinen Kontakt und auch keine Anfrage von Parler.com erhalten.
Jetzt die Recherche: Wenn ich ins Netz gehe finde ich massenweise Tools, aus denen ich zu einer Domain die IP Adresse ermitteln kann. Die IP Adresse von Parler.com ist -> 190.115.31.151
Wenn ich nun ein beliebiges „whois“ im Netz aufrufe, finde ich heraus, dass die IP Adresse über die LACNIC (die lateinamerikanische IP Verwaltung) verwaltet wird.
Jetzt gehe ich zur „whois“ -> von LACNIC und such nach dem Inhaber der IP Adresse (https://www.lacnic.net/)
… dort auf „whois“ klicken und lande hier -> https://query.milacnic.lacnic.net/home
Da gebe ich obige IP ein und siehe da: Nutzer der IP ist:
status: allocated
aut-num: AS262254
—>>> owner: DDOS-GUARD CORP.
ownerid: BZ-DALT-LACNIC
responsible: Evgeniy Marchenko
address: 1/2Miles Northern Highway, –, —
address: — – Belize – BZ
country: BZ
phone: +7 928 2797045
–>> vermutliche eine Briefkastenfirma
Der lokale Provider der IP sitzt in Ecuador und nutzt eine mail.ru (xengine@mail.ru)
Obiger Nutzer DDOS-GUARD CORP. kann im Netz gefunden werden (https://ddos-guard.net/en) und sitzt scheinbar in den Niederlanden (+31 208 087 317). Ansprechpartner -> Evgeniy Marchenko
Erstaunlich sind die beiden Sprachen der Website -> Englisch und —>>> Russisch
Vielleicht sollte man Epik einfach mal glauben, möglicherweise wisst Ihr aber auch mehr, als ich in 10 Minuten
Online-Recherche herausgefunden habe.
Eine fröhliche restliche Woche allseits :-)
Hallo Andreas,
also meine Whois-Abfragen (etwa über icann lookup) von parler.com haben EPIK als Domain Registrator ausgewiesen. Es kann natürlich durchaus sein, dass die Seite auf anderen Servern liegt, aber Ansprechpartner für die Domain ist EPIK. Insofern ist hier weder der Vorwurf von „halbherzigem Journalismus“ oder (der schon obligatorische) „Fake News!“-Ruf angebracht. Wenn Sie den Quellen-Link angeklickt hätten, hätten Sie den Eintrag (allerdings über godaddys) auch gesehen.
Lieber Raimund,
Domain-Registrator und Hoster sind tatsächlich zwei paar verschiedene Schuhe (Du sagst es selbst).
Ich selbst habe .de, .com., .info, .org, .xxx Domains und bei allen steht ein regionaler Registrar als ASP drin.
Hosten tue ich sie alle in D., ich könnte sie aber auch in China hosten, das läßt sich per IP-Weiterleitung regeln … und hier ging es doch um’s hosten, oder?
Es tut mir leid, ich bleibe bei meiner Bemerkung zu halbherzigem Journalismus und den Verwirrungen, die daraus entstehen.
Sollte Euer Artikel tatsächlich nur den Zweck der Sensationsmache gehabt haben, dann habt Ihr alles richtig gemacht.
Und ich bleibe auch bei meiner Recherche: Hier scheint – auf die eine oder andere Art – Mütterchen Russland seine Finger im Spiel zu haben. Vielleicht ist das ja so eine Art von „Seelenverwandtschaft“ … :-)
Andreas