
Vitalik Buterin ist bekannt dafür, mit seiner Meinung nicht sparsam zu haushalten. Schon mehrfach hat er bekannte Persönlichkeiten öffentlich kritisiert.
Dieses Mal haben ihn offenbar einige prominente Twitterer getriggert, die Partei für die jüngsten Sperrungen verschiedener Accounts durch Twitter-Chef Elon Musk ergriffen hatten. Bekanntlich hatte Musk den Tracker-Account gesperrt, über den in Echtzeit der Standort seines Privatjets eingesehen werden konnte. Ebenso hatte er den Account des Betreibers des Trackers gesperrt.
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Dieses Vorgehen, das er mit Sicherheitsrisiken begründet hatte, wurde weltweit medial kritisiert. Einige Journalisten hatten kritische Berichte veröffentlicht und dabei teils den Alternativtracker auf der Twitter-Konkurrenz Mastodon verlinkt. Das hatte auch der offizielle Mastodon-Account auf Twitter getan.
Musk sorgte für eine unverzügliche Sperre der Journalisten und des Mastodon-Accounts, was ihm weitere Kritik eintrug. Sogar die deutsche Bundesregierung hielt es für erforderlich, auf die Freiheit der Presse hinzuweisen. Inzwischen sind die Journalisten-Accounts wieder zugänglich.
Neben der Kritik gab es auch Verständnis für Musks Vorgehensweise. Zu den prominenteren Befürwortern der strikten Maßnahme gehört der Risikokapitalgeber David Sacks, der offensiv fragte, wo denn überhaupt das Problem bei Musks Vorgehen liege. Es ergab sich eine ausführliche Diskussion, an der sich auch Ethereum-Mastermind Vitalik Buterin beteiligte.
Das Problem bestehe vor allem in der Art und Weise, wie die Umsetzung entschieden und ausgeführt werde, meinte Buterin. Das sehe doch alles sehr danach aus, als würden die Regeln jeweils Musks wechselnden Ansichten angepasst.
So dürfe man aber grundsätzlich nicht vorgehen, meint er. Regeln dürften nicht im Angesicht spezifischer Situationen erarbeitet werden, sondern müssten stets eine eher allgemeine Ausrichtung haben.
Die jetzige Vorgehensweise zeige hingegen ein reines Reagieren und eröffne den „Pfad zum Autoritarismus“ – führe also in die Diktatur. Die Argumentation überzeugt indes auch nicht jeden. Manche halten Buterin entgegen, dass ein Gewährenlassen von Doxxern und Stalkern viel schneller in Autoritarismus münden würde als das Vorgehen dagegen.
Buterin jedenfalls will spontane Moderationsentscheidungen so nicht akzeptieren und schlägt vor, dass neue Regeln in diesem Kontext stets mit einem Vorlauf von 30 Tagen angekündigt werden sollten.
Schlussendlich versäumt es Buterin aber nicht, Verständnis für die Anti-Doxxing-Regel als solche zu äußern. Kritisch sehe er tatsächlich nur den Modus Operandi, denn der erinnere schließlich sehr „an den Stil der Aktionen der vorherigen Twitter-Administration, gegen die sich die Menschen zu Recht auflehnten.“
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