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Test

Pixel Buds Pro 2: Googles Antwort auf Apples Airpods Pro im ausführlichen Test

Pixel Buds Pro die Zweite: Zwei Jahre nach der ersten Generation legt Google nach. Die neuen In-Ears überzeugen im Test mit sehr gutem Klang und starkem ANC. Wer aber nicht ausschließlich auf Android setzt, der muss Einschränkungen in Kauf nehmen.

8 Min.
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Google Pixel Buds Pro 2 im Test. (Foto: t3n)

Googles neue Pixel Buds Pro 2 folgen auf die Mitte 2022 eingeführten Pixel Buds Pro, die damals im Test überzeugten, obwohl es die ersten In-Ear-Ohrstöpsel des Unternehmens mit aktiver Geräuschunterdrückung (ANC) waren. Mit der zweiten Generation legt der Hersteller nach – erfindet die Pixel Buds Pro aber nicht von Grund auf neu, sondern verbessert sie an sinnvollen Stellen. Die reduzierte Größe könnte nicht allen gefallen.

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Winzige und leichte Ohrstöpsel

Google Pixel Buds Pro 2 sind viel kleiner als die erste Generation. (Foto: t3n)

Fangen wir bei den Stöpseln an, die sich von der ersten Generation sichtbar unterscheiden: Sie sind laut Google über ein Viertel kleiner als der Vorgänger und haben kleine Silikonflügel, die für einen festeren Halt im Ohr sorgen. Und tatsächlich: dreht man sie sich wie eine Schraube in die Ohrmuschel, halten die Buds Pro 2 fester als die erste Generation. Zudem ist der Tragekomfort der nur jeweils 4,7 Gramm leichten „Bohnen“ ausgezeichnet – die erste Generation brachte übrigens mit 6,2 Gramm noch ein Drittel mehr auf die Waage. Sie lassen sich ohne Weiteres stundenlang tragen.

Größenvergleich: Google Pixel Buds Pro 2 neben den Pixel Buds Pro. (Foto: t3n)

Die reduzierte Größe der Buds ist gewöhnungsbedürftig, denn sie sind im Vergleich zu den Vorgängern oder den Airpods regelrecht winzig. Beim Herausnehmen aus dem Case fühlen sie sich anfänglich beinahe zu klein an und das erste Einsetzen in die Ohren mutet recht „fummelig“ an. Die gibt sich aber mit der Zeit.

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In der Pixel-Buds-App könnt ihr testen, ob die Ohrstöpsel perfekt passen. Die Übersetzung könnte indes besser sein. (Screenshots: t3n)

Für den idealen Tragekomfort liegen dem Lieferumgang vier Silikonstöpselpaare in verschiedenen Größen von „XS“ bis „L“ bei, wobei „M“ schon an den Ohrstöpseln sitzt. Ob ihr die richtige Stöpselgröße habt, könnt ihr durch einen 20 Sekunden dauernden Passformtest in der Pixel-Buds-App ausprobieren.  Gibt die App grünes Licht, müsst ihr nichts weiter unternehmen, andernfalls habt ihr die Möglichkeit, die Stöpsel fester einzudrehen oder die Silikonpolster auszutauschen. Auf den Funktionsumfang App gehen wir später weiter ein.

Größenvergleich: Google Pixel Buds Pro 2 neben Apples Airpods Pro 2. (Foto: t3n)

Pixel Buds Pro 2: Neuer Case gibt Laut

Die im Test der ersten Pixel Buds Pro als Handschmeichler bezeichnete „Schatulle“ zum Transport und Aufladen hat Google beibehalten. Die Verarbeitung des Cases ist weiterhin ausgezeichnet und das Schließen des Deckels erfolgt durch ein sattes Schnappen.

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Die Öffnung links neben dem USB-C-Port ist ein Lautsprecher für die „Mein-Gerät-Finden“-Funktion. (Foto: t3n9

Neu an der Außenseite des Cases ist – ähnlich wie bei Apples Airpods Pro 2 und 4 (mit ANC) – ein kleiner Lautsprecher auf der Unterseite neben der USB-C-Buchse. Dieser kann einen Ton ausgeben, wenn ihr die Ohrstöpsel über „Mein Gerät finden“ sucht. Die Lautstärke des Signals könnte für meinen Geschmack eine Spur lauter sein. Ein weiteres kleines, aber nicht zu unterschätzendes Detail: Die Kontakte für das Laden der Pixel Buds Pro 2 stehen im Vergleich zum Vorgänger minimal weiter heraus. Dies sollte zu einem zuverlässigeren Ladevorgang führen.

Pixel Buds Pro 2: Eigener Chip verbessert den Sound erheblich

Der Klang der Google Pixel Buds Pro 2 ist ausgezeichnet. (Foto: t3n)

Abseits der massiven Größenreduktion der Ohrstöpsel verbaut Google bei den neuen Buds Pro 2 neben neuen Elf-Millimeter-Lautsprechertreibern, die laut Hersteller für kräftigere Bässe und mit einer neuen Hochtonkammer für „sanftere Höhen“ sorgen sollen, auch einen ersten eigenen Audiochip. Der sogenannte Tensor A1 soll Audiosignale „90 Mal schneller als Schallgeschwindigkeit“ verarbeiten, um sich an die Umgebung anzupassen.

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Letzteres lässt sich in unserem Test nicht nachvollziehen, der Sound ist im Vergleich zu den ersten Pixel Buds Pro aber tatsächlich verbessert worden. Die Buds Pro 2 liefern einen noch ausgewogeneren Klang als in den 2022 erschienenen Ohrstöpseln. Zudem produzieren die kleineren Buds Pro 2 deutlich klarer definierte Höhen.

Allgemein liefern die neuen Stöpsel einen luftigeren Sound mit größerem Dynamikumfang, um die Frequenzbandbreite von Songs und Sprache in Podcasts sauberer darzustellen. Auch mit aktiviertem ANC klingen die Buds Pro 2 eine Nuance besser als die erste Generation.

Sehr gutes ANC, ausgezeichneter Transparenzmodus

Apropos ANC: die schon sehr gute aktive Geräuschunterdrückung der ersten Buds Pro hat Google versucht, noch einmal zu verbessern. Diese ANC-Verbesserungen sind zwar kein großer Sprung, dennoch sind etwa Gespräche von Passanten oder Mitbesucher:innen in Cafés eine Nuance stärker gedämmt.

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ANC: Googles Pixel Buds Pro 2 filtern Störgeräusche effektiv. (Foto: t3n)

Auf der anderen Seite ist der Transparenzmodus, der die drei Mikrofone der Buds Pros 2 nutzt, viel klarer als beim Vorgänger. Bei den ersten Buds Pro war der Modus schon gut, Stimmen drangen jedoch ein wenig leiser als ohne Ohrstöpsel durch. Hier ist Google jetzt in etwa auf dem gleichen Niveau wie Apple bei den Airpods Pro 2. Bei Anrufen und Webcalls ist man außerdem auch sehr gut zu verstehen.

Die neuen Buds Pro 2 unterstützen außerdem Spatial Audio mitsamt Kopfbewegungserkennung, sodass sich Musik oder andere Inhalte räumlicher anfühlen – sofern der genutzte Streaming-Dienst dies unterstützt. Optional ist ferner Unterhaltungserkennungs-Funktion, bei der die Musikwiedergabe automatisch pausiert wird, wenn gesprochen wird. Dabei wechseln die Ohrstöpsel automatisch in den transparenten Modus.

Aktuelles Bluetooth 5.4 und Multipoint, aber kein High-Res-Codec

Die Pixel Buds Pro 2 verwenden Bluetooth 5.4 und sind mit LE-Audio-Unterstützung relativ zukunftssicher. Wie beim Vorgänger fehlen den neuen Buds jedoch Codec-Support mit höherer Bitrate wie LDAC (den gibt es ohnehin nur bei Sony) oder AptX Adaptive. Wer diese Codecs nutzen möchte, muss sich nach anderen Ohrstöpseln umsehen.

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Erfreulich ist, dass die Ohrstöpsel Multipoint-Bluetooth unterstützen. Mit dieser Funktion könnt ihr mit zwei Hostgeräten gleichzeitig verbunden sein. Über ein Notebook könnt ihr dabei etwa Musik hören oder an Videocalls teilnehmen. Erhaltet ihr über ein verbundenes Android-Smartphone einen Anruf, wechseln die Stöpsel automatisch herüber.

Stöpselsteuerung per Touch

Wie schon bei der ersten Generation der Buds Pro ist die Steuerung eine Stärke der Google-Stöpsel. Trotz der geringeren Größe setzt der Hersteller auf berührungsempfindliche Außenseiten der Ohrstöpsel. Zunächst mutet die kleinere Touchfläche etwas gewöhnungsbedürftig an, doch nach kurzer Zeit lassen sie sich wie beim Vorgänger steuern.

Pixel Buds Pro 2: Trotz der geringeren Größe lassen sie sich weiterhin gut über die berührungsempfindliche Oberfläche der Ohrstöpsel bedienen. (Foto: t3n)

Ein Tap auf den Ohrstöpsel pausiert oder startet die Wiedergabe. Um die Lautstärke zu erhöhen oder zu senken, muss auf den Buds nach vorn oder hinten gewischt werden. Mit einem Doppel- oder Dreifach-Tap springt ihr einen Track vor oder zurück.

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Bei Herausnehmen einer der Stöpsel wird die Wiedergabe automatisch pausiert, und bei Anrufen könnt ihr mit einem Tap den Anruf annehmen, mit zwei Taps ablehnen.

Überdies könnt ihr weiterhin die Funktionsweise von langen Berührungen auf den linken oder rechten Stöpsel festlegen. Dabei besteht die Auswahl aus der Aktivierung des Sprachassistenten Gemini oder dem Umschalten von ANC-Funktion auf Transparenzmodus.

Um über die Pixel Buds Pro 2 auf Gemini zuzugreifen, ist es nicht erforderlich, das gekoppelte Smartphone zu entsperren. Beim Pixel 9 (Pro) ist der Assistent standardmäßig vorinstalliert, auf anderen Android-Geräten kann er ebenso installiert werden, alternativ könnt ihr bei Bedarf weiterhin den Google Assistant nutzen. Der Chatbot Gemini Live kann auch für einen Plausch angesprochen werden, jedoch funktioniert er derzeit nach einer kurzen Phase auf Deutsch nur auf Englisch.

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Den Assistant oder Gemini im Ohr zu haben, erweist sich übrigens als praktischer als man meinen könnte: Denn bei neuen eingegangenen Nachrichten könnt ihr sie euch durch einen Langdruck einfach vorlesen lassen, ohne das Smartphone aus der Tasche holen zu müssen.

Pixel-Buds-App ist Android-only

Zum Festlegen der Toucheingaben und weiteren Einstellungen ist Googles Pixel-Buds-App notwendig. Diese ist indes nur für Nicht-Pixel-Geräte erforderlich, da in Pixel-Smartphones alle Features Bestandteil des Systems.

Ein Blick in die Pixel Buds-App- (Screenshots: t3n)

In der App könnt ihr neben der Belegung der Touch-Oberflächen etwa auch die Firmware herunterladen oder die Buds bei Verlust klingeln lassen – ein Shortcut führt euch zudem zu „Mein Gerät finden“, um den letzten Standort anzeigen zu lassen. Ebenso könnt ihr ANC aktivieren oder auf Transparenzmodus stellen. Auch die Multipoint-Funktion lässt sich hier aktivieren und vieles mehr. Neu ist ferner ein Equalizer, mit dem ihr den Sound nach eigenen Vorlieben anzupassen.

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Über die Pixel-Buds-App lässt sich der Langdruck leicht anpassen. Auch ein Equalizer ist an Bord. (Screenshots: t3n)

Ähnlich wie bei Apples Airpods bietet die App auch eine Übersicht zur Hörgesundheit. Die Funktion „Wellness für die Ohren“ zeigt etwa an, ob der Lautstärkepegel, dem ihr ausgesetzt seid, euren Ohren schadet.

Für iOS bietet Google keine App an. Zwar können iPhone-Besitzer:innen sie mit ihrem Gerät koppeln und Musik hören. Jede weitere Individualisierung oder Firmware-Updates sind indes nicht möglich. Letztlich verhält es sich genauso wie bei Apples Airpods mit Android-Geräten. Das ist im Grunde äußerst schade für Nutzer:innen, die sowohl in Apples als auch Googles Ökosystemen unterwegs sind. Möglich ist das Einspielen von Updates und Festlegen diverser Einstellungen interessanterweise über eine Web-App für macOS und Windows.

Laufzeit und Laden

Bei der Akkulaufzeit der Buds Pro 2 sollen laut Google mit aktivem ANC bis zu acht Stunden Musikwiedergabe möglich sein, was ausgezeichnet ist. Diese Werte sind durchaus realistisch. Dank der Zusatzbatterie im Ladecase sollten so bis zu 30 Stunden möglich sein, bevor man wieder an die Steckdose muss. Nachgeladen kann theoretisch auch am Android-Smartphone, sofern die Geräte Reverse-Wireless-Charging unterstützen, da der Case kabelloses Laden unterstützt.

Googles Pixel Buds Pro 2 lassen sich im Case kabellos laden. (Foto: t3n)

Erwähnenswert ist, dass die Buds Pro 2 nach Schutzart IPX4 geschützt sind, sodass sie Spritzwasser oder Schweiß standhalten. Der Case ist nach IPX4 geschützt.

Fazit: Tolle Ohrstöpsel für Android

Googles neue Pixel Buds Pro 2 sind in den Farben der neuen Pixel-9-Smartphones erhältlich: „Porcelain“ (Porzellan), „Hazel“ (ein erdiger Grünton), „Peony“ (Pink) und „Wintergreen“ (helles Grün). (Foto: t3n)

Googles zweite Auflage der Pixel Buds Pro sind dem Hersteller noch eine Spur besser gelungen. Trotz der geringeren Maße und des reduzierten Gewichts liefern die neuen Buds Pro 2 einen sehr guten Klang, ausgezeichnetes ANC und eine lange Laufzeit. Auch beim Transparenzmodus hat Google noch einmal nachgelegt.

Perfekt sind die Buds Pro 2 nicht: Schließlich fehlen Codecs mit höherer Bitrate und App-Support für Apple-Geräte. Ob ersteres bei Bluetooth-Ohrstöpseln notwendig ist, wage ich ohnehin zu bezweifeln. Die fehlende Unterstützung von Apple-Geräten – finde ich schade. Wer sowohl im Apple- als auch Google-Kosmos unterwegs ist, der dürfte derzeit mit Beats-Produkten besser unterwegs sein.

Sicher: Wer iPhones und Macs verwendet, greift tendenziell ohnehin eher zu Airpods, die nahtlos ins Ökosystem integriert sind. Wer im Google-Kosmos zu Hause ist, wird mit den neuen Pixel Buds Pro 2 nichts falsch machen, sofern 250 Euro nicht zu viel des Guten sind. Günstiger, aber auch gut sind etwa Nothings Ear 2, die mit 150 Euro zu Buche schlagen. Das ANC ist aber bei weitem nicht so gut wie bei Googles neuen Stöpseln.

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