Anzeige
Anzeige
Analyse

Post-Cookie-Ära: Warum Vertrauen zum zentralen Faktor personalisierter Erlebnisse wird

Wenn das Leben primär online stattfindet, tritt das Dilemma rund um die Erhebung und Nutzung von Kund:innendaten besonders deutlich zutage. Besonders in der Kritik stehen Cookies von Drittanbietern.

Von Hartmut König
3 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
(Foto: Song_about_summer / shutterstock)

Sie sind nicht nur veraltet, sondern auch noch ungenau: Eigentlich sollen Cookies von Drittanbietern Marken darin unterstützen, Konsument:innen personalisierte Kund:innenerlebnisse anzubieten. Doch das Cookie-Monster hat sich selbstständig gemacht, heute setzen Publisher:innen und Werbetreibende Cookies von Drittanbietern auf so vielfältige Art und Weise ein, dass so mancher Cookie Nutzer:innen eben nicht den Tag versüßt, sondern empfindlich in den Schutz ihrer persönlichen Daten eingreift. Kein Wunder also, dass sowohl Apple als auch Mozilla das Tracking von Drittanbieter-Cookies in ihren Browsern blockiert haben. Im nächsten Jahr wird auch Google nachziehen.

Die Krise als Chance

Zahlreiche Datenlecks in den letzten Jahren, Milliarden gestohlener Passwörter. Was passiert, wenn sensible persönliche Daten entwendet werden, davon können Konsument:innen weltweit ein Lied singen. Für Marken ein klarer Auftrag, entsprechend nachzubessern. Denn auf personalisierte, datengetriebene Erlebnisse wollen die meisten Kund:innen nicht verzichten.

Anzeige
Anzeige

Das gesunkene Vertrauen lediglich auf eine einzige veraltete Technologie zu reduzieren, griffe jedoch zu kurz. Auch neue Datenschutzgesetze wie die DSGVO oder der kalifornische Consumer Privacy Act (CCPA) haben das Thema Vertrauen ganz oben auf die Agenda vieler Regierungen gesetzt. Von Australien bis Europa arbeiten Aufsichtsbehörden überall auf Hochtouren daran, Bürger:innen vor Betrug, Hacks und dem Opportunismus in einer zunehmend digitalen Wirtschaft zu schützen.

Transparenz schafft Vertrauen – und ermöglicht wirklich personalisierte Erlebnisse

Vertrauen wird deshalb mehr denn je zum zentralen Faktor in der Beziehung zwischen Kund:innen und Marken. Im Gegenzug für hochwertige, personalisierte Erlebnisse sind deutlich mehr als die Hälfte (80 Prozent) durchaus bereit, ihre Daten preiszugeben, das zeigt eine Studie von Epsilon. Doch Konsument:innen wollen selbst entscheiden, welche persönlichen Informationen sie mit Unternehmen teilen – und zu welchem Zweck.

Anzeige
Anzeige

Doch wie gelingt es, Datenschutz und personalisierte Erlebnisse unter einen Hut zu bringen?

Das Zauberwort lautet Transparenz. Wie werden meine Daten gesammelt und verwendet? Wer hat Zugriff auf meine persönlichen Informationen? Welche Rechte und Möglichkeiten habe ich, der Datennutzung zu widersprechen beziehungsweise sie anzupassen? Für Konsument:innen sind das hochrelevante Fragen. Entsprechend sollte ihre Beantwortung für Marken oberste Priorität haben.

Anzeige
Anzeige

Transparente Kommunikation überzeugt jedoch nur dann, wenn die Auskünfte Kund:innen nicht direkt in die Arme der Drittanbieter-Cookies führen. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) des demographischen Targetings schießt an der Zielgruppe vorbei, wissen Marketingspezialist:innen zu berichten. Die Folge: Konsument:innen wird nicht passende Werbung angezeigt. Personalisierung geht anders.

Beziehungen bauen statt Abhängigkeiten schaffen

Mit First-Party-Daten, das heißt der Nutzung von Daten, die aus direkten Beziehungen mit Kund:innen gewonnen wurden, finden Datenschutz und Personalisierung zusammen. Der Schlüssel sind auf einer Vielzahl von First-Party-Daten basierende Kund:innenprofile, die Informationen aller Kanäle und Touchpoints zentral bündeln. Aus diesen zahlreichen Datenpunkten ergibt sich ein präzises Bild jede:s:r Kund:in, das genaue Rückschlüsse auf ihre persönlichen Präferenzen und Bedürfnisse – und eine entsprechend maßgeschneiderte Kommunikation – ermöglicht.

Anzeige
Anzeige

Die Abkehr von Drittanbieter-Cookies bedeutet nicht, dass Kooperationen zwischen Marken zukünftig passé sind. Sofern sich für Kund:innen ein klar erkennbarer Vorteil ergibt und die Zusammenarbeit transparent kommuniziert wird, können Marken First-Party-Daten miteinander teilen und gemeinsam nutzen. Kooperieren beispielsweise ein Kreditkartenanbieter und eine Fluggesellschaft, profitieren Kund:innen von personalisierteren Angeboten seitens der Fluggesellschaft sowie Prämien des Kreditkartenanbieters. Reiselust und Kauflaune steigen so gleichermaßen.

Vertrauen schafft Mehrwert

Der Abschied von Drittanbieter-Cookies markiert einen entscheidenden Wendepunkt in der Beziehung zwischen Marken und Konsument:innen. Transparenz und Personalisierung werden zu zentralen Treibern, um gestärkt aus der Vertrauenskrise hervorzugehen. Die neue Ära der Personalisierung setzt auf qualitativ hochwertige Daten und Kund:innenprofile, die die Bedürfnisse der Konsument:innen präzise spiegeln. Viele Branchen – von der Telekommunikation über den Einzelhandel bis hin zur Fertigung – setzen bereits auf das neue Modell. Und das ist erst der Anfang. Um in der „Cookieless Future“ erfolgreich zu sein, müssen wirklich alle Unternehmen ihre Kund:innenbeziehungen neu ausrichten.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Ein Kommentar
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Sven

Sorry, aber das Gendern macht den Text anstrengend zu lesen…

Antworten

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige