Privacy Sandbox: Googles Ersatz für Third-Party-Cookies macht Probleme
Welche Auswirkungen hat das Ende der Third-Party-Cookies in Googles Chrome-Browser und welchen Ersatz kann die Privacy Sandbox bieten? Damit haben sich laut der Werbe-Fachzeitschrift Horizont mehr als 50 Unternehmen im Rahmen der „Privacy Sandbox Task Force“ vom IAB Tech Lab beschäftigt. Das Ergebnis war wenig zufriedenstellend. Veröffentlicht wurden sie Anfang Februar 2024.
Mehrere Probleme beim Branchenverbandstest
In der Analyse sollen mehrere „Schlüsselprobleme“ identifiziert worden sein, die durch die Anpassungen entstehen, die für die Nutzung der Privacy Sandbox notwendig sind. So soll etwa die Analyse von Angebotsverlusten nicht mehr funktionieren – denn „wesentliche ereignisbasierte Impressions- und Klickzählungen werden nur vorübergehend unterstützt“, heißt es in der Mitteilung. Danach würde es nur noch Berichte mit aggregierten Inhalten geben.
Außerdem gebe es Befürchtungen bezüglich der Markensicherheit – es besteht die Befürchtung, nicht mehr das Werbeumfeld auf einer Website festlegen zu können. Zudem müsse programmatische Werbung deutlich umgestaltet werden. Das wirke sich unter anderem auf Entscheidungsmöglichkeit bei der Gebotsabgabe aus.
Beim Anzeigengeschäft verweist die Analyse außerdem auf die Rolle des Google-Browsers: Chrome sei aktiver Teilnehmer bei finanziellen Transaktionen, also bei der Auktion von Anzeigen und bei der Lieferung der Ware, also der Anzeigenschaltung.
Bei der Privacy Sandbox sollen Daten, die die User:innen betreffen, nur noch lokal in ihrem Browser gespeichert werden. Gleichzeitig werden die Interessen in Gruppen zusammengestellt, die Werbetreibende wiederum anonymisiert anwählen können. Damit sitzt Google mit der Privacy Sandbox quasi in der Mitte zwischen Werbetreibenden, Agenturen und Publishern auf der einen und Nutzer:innen auf der anderen Seite. Für die Privacy Sandbox gab es auch schon von Datenschützer:innen Kritik.
Kommentare zur Analyse noch bis 22. März
Die Kritik des Branchenverbands IAB Tech Lab kommt aus einer anderen Perspektive: Als Folge der Einführung der Privacy Sandbox müssten etwa rechtliche Prozesse von Agenturen, Marken und Medienunternehmen angepasst werden. Insgesamt stellte etwa Robert Blanck, General Manager Advertising & E-Commerce bei der Verlagsgruppe Axel Springer, „einen Mangel an Transparenz für Publisher“ bei der Privacy Sandbox fest.
Noch bis zum 22. März sind Branchenmitglieder laut IAB Tech Lab aufgerufen, sich mit öffentlichen Kommentaren an der Analyse zu beteiligen. Das weltweit tätige IAB Tech Lab besteht seit 2014. Mitglieder sind etwa Publisher, Agenturen und Werbetechnologiefirmen. Es entwickelt für die Branche Technologien und Standards.
Derweil hat Google verkündet, dass es keine einfache Lösung für das Ende der Third-Party-Cookies geben werde. Vielmehr müsste auf ein Mix verschiedener Tools gesetzt werden. Zudem müsse sich das Mindset von Markter:innen ändern.
Zudem müsse sich das Mindset von Markter:innen ändern.
Das ist schon lange fällig. Vor allem diese Rapist-Mentalität gegenüber der Nutzerdaten. Wenn ich nicht getrackt werden möchte dann hat man das zu akzeptieren und nicht irgend einen Schwachsinn einzubauen der mich dann trotzdem trackt.
Kein Unternehmen, kein Service und keine Person ist automatisch dazu berechtigt meine Daten zu erhalten, auch bei kostenlosen Diensten. Ist der Dienst gut und NUTZERFREUNDLICH dann zahlt man auch gerne dafür. Wenn Nutzer nicht zahlen möchten, sollte man sein Geschäftsmodell und sein Verhalten ggü. Kunden überdenken.
Meine Daten gehören mir und wenn mich jemand dazu zwingt sie herauszugeben finde ich ein anderes Angebot oder eine andere Möglichkeit. Ich sag ja nur YouTube => Invidious/Newpipe