Die riesige Nachfrage nach der neuen Konsolengeneration der Playstation bei zugleich knappem Angebot hat in der Vorbestellungsphase und zum Verkaufsstart auch zahlreiche Scalper auf den Plan gerufen. Die schnappten Interessenten mithilfe von Bots die Konsolen, aber auch etwa Grafikkarten, vor der Nase weg – nur, um sie dann später gewinnbringend zu verkaufen. Mit welchen Preisen diese Reseller jonglieren und wie hoch ihre Profite sind, hat sich der Datenanalyst Michael Driscoll am Beispiel Ebay in den USA angeschaut.
39 Millionen Dollar Profit für Scalper
Driscoll hat konkret die Ebay-Verkäufe von Playstation 5 und Xbox Series X/S sowie Ryzen 5000, Radeon RX 6800 und Geforce RTX 30 unter die Lupe genommen. Insgesamt soll sich das Umsatzvolumen in dem betrachteten Zeitraum zwischen Mitte September und Anfang Dezember allein bei diesen Geräten auf 82 Millionen US-Dollar belaufen haben. Die Scalper selbst sollen daraus Profite in der Höhe von 39 Millionen Dollar generiert haben. Aber: Auch Ebay und Paypal profitieren von Gebühren für den Handel – sie generierten laut Driscoll 6,6 beziehungsweise 2,4 Millionen Dollar.
Den größten Umsatzanteil in dem untersuchten Sektor machen dabei die Konsolen von Sony und Microsoft aus. Mit Xbox Series X und S haben die Scalper zusammen rund 23,5 Millionen Dollar umgesetzt – der Gewinn belief sich auf gut zehn Millionen Dollar. Bei der PS5 waren es knapp 35 Millionen Dollar Umsatz und rund 19 Millionen Dollar Profit. Die Xbox soll dabei zu durchschnittlichen Preisen (Median) von 470 Dollar (Series S) und 865 (Series X) den Besitzer gewechselt haben. Für die PS5 konnte deutlich mehr verlangt werden: 937 Dollar (Digital) beziehungsweise 1.021 Dollar (Disc).
PS5 und Xbox: Reseller-Umsatz neunstellig
Weil Ebay vergleichsweise hohe Gebühren verlangt, geht Driscoll übrigens davon aus, dass sich ein deutlich größerer Teil des Reseller-Handels speziell bei den Konsolen auf anderen Marktplätzen wie Facebook oder Craigslist abspielt. Das Volumen könne für den US-Markt insgesamt mehrere Hundert Millionen Dollar umfassen. US-Kollege Sean Hollister hat bei The Verge Anfang Dezember ebenfalls eine Analyse der Preissituation für besonders begehrte Hardware wie die PS5 und die neue Xbox durchgeführt und kam dabei zu ähnlichen Ergebnissen.