Zahlungen per Kryptowährungen sind in Russland seit Jahresbeginn faktisch untersagt, ein komplettes Verbot von Bitcoin und Altcoins – wie in China – soll es in dem Land aber nicht geben. Alexey Moiseev, stellvertretender Finanzminister der Russischen Föderation, betonte, dass es russischen Bürger:innen weiter erlaubt bleibe, Kryptowährungen an ausländischen Börsen zu kaufen. Jetzt hat sich Wladimir Putin in einem Interview mit CNBC zu Kryptowährungen geäußert. Dass Russlands Präsident dabei positiv gestimmt war, sorgte bei manchen Medien für Begeisterung.
Putin: Krypto-Verteidiger oder halbherziger Fan?
So schrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg, dass Putin Kryptowährungen in dem Interview „verteidigt“ habe. Anderen Beobachter:innen wie der Tech-Seite Gizmodo erschien das Bekenntnis zu Bitcoin und Co allerdings eher „halbherzig“. Beim Blick auf das vom Kreml veröffentlichte Transkript des noch nicht ausgestrahlten Interviews, wirkt Putins Aussage maximal vorsichtig optimistisch, was Kryptowährungen angeht. Kryptowährungen, so Putin, hätten ein Existenzrecht und könnten als Zahlungsmittel zum Einsatz kommen.
Zugleich wies der russische Präsident aber darauf hin, dass Bitcoin und die alternativen digitalen Währungen sehr volatil seien. Zudem warnte Putin, dass es noch zu früh dafür sei, über den Einsatz von Kryptowährungen bei der Abwicklung des Handels mit Öl und anderen Rohstoffen nachzudenken. Die Frage war aufgekommen, weil Russland seit den US-Sanktionen wegen der Annexion der Krim nach einem Ersatz für den US-Dollar sucht. Die USA, so der Vorwurf Russlands laut Bloomberg, missbrauchten ihre Währung als Waffe.
Putin: Keine komplette Absage an Bitcoin und Co
Neben der Volatilität wies Putin auch auf den hohen Energieverbrauch von Bitcoin und anderen Kryptowährungen hin. Aber der russische Präsident versperrte sich in dem Gespräch zumindest nicht ganz einer möglichen Zukunft, in der Kryptowährungen eine größere Rolle spielen werden. „Wir werden sehen, wie es weitergeht“, so Putin. Alles entwickle sich weiter und der Kryptomarkt sei im Wandel inbegriffen. Eine Absage an Kryptowährungen hört sich jedenfalls auch anders an.