Im Jahr 2012 war ein Dragon-Raumschiff von SpaceX das erste kommerzielle Raumfahrzeug, das an die Internationale Raumstation (ISS) andockte. Knapp 20 Jahre später könnte ausgerechnet ein solches Raumschiff zum Totengräber der ISS avancieren.
ISS-Ende: Nasa kooperiert mit SpaceX
Vor wenigen Wochen hatte die Nasa bekannt gegeben, dass sie sich für die Umsetzung des geplanten Endes der ISS SpaceX ins Boot holen wird. Allein für die Entwicklung eines sogenannten Deorbit-Vehicles, also eines Raumschiffs, das für den kontrollierten Absturz sorgen soll, fließen bis zu 843 Millionen US-Dollar.
Nicht eingerechnet sind die Kosten für eine Trägerrakete und den Start. Jetzt haben Nasa und SpaceX neue Details zu dem Plan geteilt. Demnach soll ein aufgemotztes Dragon-Raumschiff der ISS den finalen Schubs in Richtung Absturz auf die Erde geben. Die Aktion dürfte im Jahr 2031 über die Bühne gehen.
Aktuell bringen die wiederverwendbaren Dragon-Raumschiffe Astronaut:innen und Fracht zur ISS und zurück zur Erde. Die sind im Vergleich zur über 400.000 Kilogramm schweren ISS natürlich sehr leicht, wie Business Insider einwendet.
Dragon-Raumschiff wird aufgemotzt
Ist ein Dragon-Raumschiff also der Aufgabe gewachsen? Um die fußballfeldgroße ISS bewegen zu können, will SpaceX sein Dragon-Raumschiff aufmotzen. So sollen dort statt bisher 16 dann 46 Draco-Triebwerke für Schubkraft sorgen.
Das Deorbit-Vehicle soll zudem doppelt so lang und der Rumpf deutlich widerstandsfähiger gemacht werden. SpaceX zufolge werde das Dragon-Raumschiff dann über sechsmal so viel Treibstoffreserven verfügen wie bisher und viermal so viel Schubkraft haben.
Finaler Schubser für die ISS
Ein auf X veröffentlichtes Bild zeigt, wie SpaceX sich das aufgemotzte Raumschiff und den Vorgang des Herausbewegens der ISS aus der Umlaufbahn vorstellt. Als komplexesten Teil der Mission bezeichnete Sarah Walker von SpaceX den finalen Schubser, der die ISS in Richtung Absturz auf die Erde bringen soll. Dabei handelt es sich um eine spezielle Zündung von Treibstoff.
Für die Nasa entscheidend ist, dass die ISS so sicher wie möglich auf die Erde zurückkehrt. Die Teile, die nicht beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen, sollen möglichst kontrolliert in den Ozean stürzen, um keine Schäden anzurichten.
Noch steht nicht fest, wo genau sich die Absturzstelle befinden soll – wahrscheinlich wohl irgendwo im Südpazifik.