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Kolumne

Deshalb haben Rohstoff-Investments Zukunft

Viele Investments in die Zukunft sind in den vergangenen Wochen abgestraft worden. Doch die Zukunft steckt an der Börse manchmal in Werten, die ganz und gar langweilig sind.

Von Dr. Markus C. Zschaber
3 Min.
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Kupfer ist das wichtigste Industriemetall. (Foto: juliachernetskaja/Shutterstock)

Der Umbau der Wirtschaft in Richtung Klimaneutralität, Elektromobilität und der Ausbau der Datenautobahnen schreitet unaufhörlich voran. Während der Markt bislang vor allem diejenigen Unternehmen gefeiert hat, die besonders laut aufgetreten sind, könnte jetzt die Zeit der Leisetreter beginnen. Der Rohstoffsektor profitiert in vielen Bereichen vom Wandel – und bietet obendrein einen Schutz vor Inflation.

Besonderheiten am Rohstoffmarkt

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Das Besondere an der bevorstehenden Tech-Revolution ist, dass sie die Nachfragestruktur vieler ohnehin schon wichtiger Rohstoffe noch einmal stark verändert. Kupfer ist seit jeher das wichtigste Industriemetall. Wegen der Elektromobilität steigt die Nachfrage noch einmal deutlich. Sind es 2022 geschätzt etwas mehr als zwei Millionen Tonnen, die zusätzlich nachgefragt werden, können es Schätzungen zufolge 2031 bereits rund sechs Millionen Tonnen sein – Tendenz weiter steigend. Da die Rohstoffmärkte durch eine geringe Angebotselastizität gekennzeichnet sind, entstehen für Anleger große Chancen. Wieso?

Wenn Jahr für Jahr mehr Kupfer benötigt wird, kann diese steigende Nachfrage vom Markt nicht so einfach befriedigt werden, zieht sich der Bau neuer Minen inklusive Genehmigungsverfahren doch mitunter sehr lange hin. Zuvor müssen entsprechende Liegenschaften oftmals über Jahre exploriert werden, um abschätzen zu können, ob sich die Investitionen, die in der Regel schnell in den Bereich mehrerer hundert Millionen Euro steigen, überhaupt rechnen. Da die Entwicklung der Wirtschaft weniger von einer Geraden gekennzeichnet ist, die links unten beginnt und rechts oben endet, entsteht zusätzlicher Preisdruck: Die ohnehin schon langwierigen Prozesse zum Bau von Rohstoffminen werden in der Praxis von vielen äußeren Einflüssen gestört. Beispiele sind der Ölpreisschock vor einigen Jahren oder der Einbruch der Rohstoffpreise im Zuge der Pandemie. Derartige Phasen werfen Rohstoffprojekte, die gerade in ihrer Anfangsphase hochspekulative Wachstumsprojekte sind, nicht selten um Jahre zurück. Die Folge dieser Gemengelage sehen wir am Markt: Die Nachfrage wächst und das Angebot kommt nicht hinterher.

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Germanium oder Iridium: Die Liste der Profiteure ist lang

Am offensichtlichsten ist diese Schieflage bei Kupfer und auch auf dem Ölmarkt. Letzterer leidet darunter, dass viele Öl-Multis nachhaltige Projekte bevorzugen und kaum mehr in neue Ölquellen investieren – dabei bleibt Öl auch in den nächsten Jahren der Schmierstoff der Weltwirtschaft. Doch nicht nur die bekanntesten Rohstoffe sind knapp. Auch Elemente wie etwa Germanium stehen vor einer Neubewertung. Germanium steckt unter anderem in Glasfaserkabeln. Auch Iridium könnte in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen – das Element wird bei der Produktion von Wasserstoff benötigt. Wasserstoff gilt gerade bei Lkw oder Schiffen als wichtiger Energieträger und ist essenziell für die Klimawende. Weitere Metalle mit Zukunft sind Seltene Erden (für Lithium-Ionen-Speicher, Displays, Magnete, Motoren), Tantal (für Kondensatoren) oder auch Ruthenium (für synthetische Kraftstoffe).

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Während Tech-CEOs im Silicon Valley und ihre Nacheiferer hierzulande in den vergangenen Jahren mit ambitionierten Zukunftsvisionen für Furore gesorgt haben, wateten Visionäre aus dem Rohstoffsektor fernab der medialen Aufmerksamkeit in entlegenen Regionen dieser Erde durch den Schlamm und gingen gemeinsam mit Geologen auf die Suche nach aussichtsreichen Liegenschaften. Dass diese Arbeit von den Märkten bislang kaum honoriert wurde, kann gerade in der jetzigen Marktphase eine Chance sein.

Jede Revolution beginnt von unten

Dass Rohstoffe von Kupfer über Lithium bis hin zu Tantal oder Platin dringend benötigt werden, liegt auf der Hand. Da von diesen Rohstoffen auch unsere hoffentlich klimaneutrale Zukunft abhängt, sind Investments im Rohstoffsektor mindestens ebenso attraktiv wie in revolutionäre Antriebssysteme oder regenerative Energien. Da die Preise für Grund- und Rohstoffe sowieso steigen, können sich Anleger mit Rohstoffinvestments zusätzlich einen Inflationsschutz ins Portfolio holen. Doch wie in jedem Sektor gilt gerade auch bei Rohstoffen, dass Anleger unbedingt breit diversifizieren sollten. Nicht jedes vielversprechende Bohrloch zieht auch gleich eine neue Mine mit zwanzig Jahren Laufzeit nach sich. Der Markt für Rohstoffe ist komplex – und gerade deswegen so spannend.

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Dein t3n-Team

Andreas Tauscher

Quantencomputer sind ohne Germanium nicht denkbar, da dieses Metall ein wichtiger Bestandteil von Glasfaserkabeln ist. Daher sollte sich ein Invest in Germanium schon lohnen.
Eine Webseite zum Thema Germanium (https://germanium.com/) spricht sogar von „Sicherung von kritischen Metallen“ und Maßnahmen der EU zu diesen wichtigen Rohstoffen.

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