Telegram für iOS und Android: Russland will Messenger aus App-Stores löschen lassen
Die russische Telekommunikationsbehörde bestehe darauf, dass Telegram für russische Bürger aus Googles Play- und Apples App-Store sowie von der Website APK-Mirror verschwindet. Bereits im März wollte der russische Geheimdienst die Chat-Nachrichten entschlüsseln. Doch Telegram gab die benötigten Schlüssel nicht preis und begründete es damit, keinen Zugriff auf sie zu haben. Denn Telegram-Nachrichten sind Ende-zu-Ende verschlüsselt – derartige Schlüssel existieren nicht. Russland hat also weiterhin keinen Zugriff auf die Chat-Inhalte des Dienstes. Der Telegram-Gründer Pavel Durov war sich zu diesem Zeitpunkt sicher, dass die russischen Drohungen, den Dienst zu blockieren, ohne Erfolg bleiben würden. Doch ändert sich die Situation jetzt?
Bislang keine Reaktionen seitens Google und Apple
Bislang haben weder Google noch Apple eine öffentliche Erklärung abgegeben. Die App steht russischen Nutzern weiterhin in den App-Stores zur Verfügung. Lediglich APK-Mirror reagiert öffentlich auf Twitter.
Die russische Regierung habe ihnen ebenfalls dringend empfohlen, das Telegram-Angebot zu stoppen. Wie APK-Mirror im weiteren Verlauf befürchte, hätte Russland die Macht, den gesamten russischen Traffic auf ihrer Website zu blockieren. Eine derartige Drohung sei in der bisherigen Kommunikation nicht übermittelt worden, könne aber von dem App-Anbieter in der künftigen Kommunikation mit Russland nicht ausgeschlossen werden.
APK-Mirror gibt auf eine Nutzer-Nachfrage hin bekannt, dass sie die russische Anfrage vorerst ignorieren werden.
Auch wenn Telegram aktuell in Russland verboten ist, dürfte es, solange die App weiterhin öffentlich verfügbar bleibt, für russische Smartphone-Besitzer keine größeren Umstände bereiten, den Chat-Dienst in Kombination mit VPN zu nutzen.