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Kommentar

Sam Altmans Rauswurf: Blaupause für historisch schlechte Krisenkommunikation

Es war das Tech-Märchen schlechthin: Sam Altman und die Gründung des KI-Startups OpenAI galten als Erfolgsgeschichte, die die Öffentlichkeit lange fasziniert hat. Doch die Erzählung endet in einer historisch schlechten Krisenkommunikation.

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Krisenkommunikation rund um Sam Altman: Abberufung eines CEO ist ein kritischer Punkt. (Foto: Picture Alliance / Carlos Barria)

Gekündigt, dann doch nicht, dann ein neuer Job, dann doch wieder der alte – und ein Großteil der Belegschaft wusste gar nicht, was geht: Das ist das auf den Punkt gebrachte Desaster rund um den Rauswurf von OpenAI-Gründer Sam Altman. Es wird als Blaupause für die katastrophalste Kommunikation rund um die Absetzung eines CEO gelten. Ferner noch: Diese Causa wird in die Geschichte der IT-Welt eingehen und ist für OpenAI fast so folgenreich wie die Absetzung von Steve Jobs bei Apple im Jahr 1985. What a time to be alive!

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Abberufung eines CEO ist ein kritischer Punkt

Werfen wir einen kurzen Blick darauf, was passiert ist, beziehungsweise, was eigentlich nicht passiert ist: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden vorab nicht ins Bild gesetzt, sondern erfuhren die Absetzung von Sam Altman erst in den Medien. Doch selbst die Journalistinnen und Journalisten waren von dem Rauswurf überrascht und verstanden die Hintergründe des Debakels gar nicht. Informationen waren wenige Stunden später de facto nicht mehr wahr. Allein die eingesetzte Interims-CEO Mira Murati war nur wenige Stunden im Amt.

Doch auch wichtige Stakeholder im Unternehmen, wie etwa der Hauptinvestor Microsoft, in Persona CEO Satya Nadella, waren überrumpelt. Der soll, so heißt es in den Berichten, sauer gewesen sein. Immerhin: Nadella blieb ruhig und hat sich zwar bedauert gezeigt, aber die Partnerschaft zu OpenAI nie infrage gestellt. Doch selbst daraus ist mehr geworden. Am vorläufigen Zenit dieser Geschichte hat nämlich auch der Microsoft-Chef erhebliche Konsequenzen gezogen und Altman sowie große Teile des Teams neue Jobs angeboten.

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Wenn es starke Meinungsverschiedenheiten über die gemeinsame Vision und die Mission zwischen dem Verwaltungsrat und OpenAI-CEO Sam Altman gegeben habe, muss der Vorstand eine klare Erklärung abgeben, was den daraus resultierenden Rauswurf beeinflusst hat, und wie die Dinge unter neuer Führung besser werden sollen. Einfach nur zu behaupten, Altman sei „nicht konsequent offen“ gewesen, reicht in einer öffentlichen Mitteilungen nicht aus. Und „eine neue Führung ist notwendig“ erklärt nicht, wohin die Reise geht.

Sam Altman übernahm die Deutungshoheit

„Die Absetzung des CEOs eines Unternehmens ist immer ein kritischer Zeitpunkt und erfordert Sorgfalt. Dieser Schritt erfordert immer die Einhaltung der Regeln der Krisenkommunikation“, schreibt der Kommunikationsexperte Hauke Gierow auf Linkedin. Mitarbeiterinnen und Mitarbieter, Investorinnen und Investoren, und ja, selbst Journalistinnen und Journalisten, hätten besser auf die kommenden Geschehnisse vorbereitet werden müssen. „In der Krise ist eines unerlässlich: Klarheit schaffen und nicht noch zur Verwirrung beitragen!“

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Zumal Sam Altman auch kein CEO ist, der sich stets im Hintergrund hält. Altman ist redselig, nutzt die sozialen Medien und hat auch in dieser Sache nicht hinter dem Berg gehalten. Er postet auf X über seine Entlassung, dass er seine „Zeit bei OpenAI geliebt“ habe und es sei „ein bisschen so, als würde man seine eigene Grabrede lesen, während man noch am Leben ist“. So eine öffentliche Stellungnahme hat die Gerüchteküche erst recht zum Kochen gebracht. Das PR-Fiasko war damit perfekt. Das hätte man wissen müssen!

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Legendäre Visitenkarten: „I’m CEO, Bitch!“ Quelle: Reddit
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