Samsung Galaxy Z Flip: Display robuster als das des Galaxy Fold – aber nicht kratzfest
Mit dem Galaxy Z Flip hatte Samsung am 11. Februar seine neueste Foldable-Generation enthüllt. Das Smartphone besitzt ähnlich wie Motorolas neues Razr ein vertikal zusammenklappbares Display, das erstmals eine Schutzschicht aus ultradünnem Glas im Einsatz hat. Ein erster Stresstest des Youtubers Zack Nelson, auch bekannt als Jerry Rig Everything, zeigt: Viel widerstandsfähiger als die erste Foldable-Generation mit nur einer Kunststoffschicht als Schutz ist es nicht.
Samsung Galaxy Z Flip: Display nicht kratzfester als Kunststoff
Nelson testet auf seinem Youtube-Kanal Jerry Rig Everything unter anderem die Robustheit vieler Smartphones. Jetzt hat er sich kurz nach dem Marktstart des Galaxy Z Flip in den USA das neue Foldable geschnappt und es auf dessen Robustheit untersucht. Den Bildschirm nahm er sich als erstes vor und kratzte mit Testwerkzeugen verschiedener Härten darauf herum.
Auf erste Bildschirm-Kratzer musste der Youtuber nicht lange warten: Während seines Tests zeigten sich schon ab Härtegrad 2 kleine und ab Stufe 3 sehr deutlich sichtbare Kratzer. Laut Nelson zerkratzt ein herkömmliches Glasdisplay in der Regel erst ab dem Härtegrad 6. Anhand dieser Erkenntnis geht Nelson davon aus, dass es sich bei dem Display daher nicht um Glas, sondern um Kunststoff handele, weshalb er die Bezeichnung „Ultra Thin Glas“ für falsch hält.
Nelson betont am Ende seines Videos, dass der Screen in keiner Weise kratzfest sei. Um dem Bildschirm den Todesstoß zu verpassen, pickte er abschließend Löcher in den Bildschirm, durch die er das OLED-Display vollkommen zerstörte. Glasbrüche sind trotz der Malträtierung nicht zu erkennen gewesen.
Samsung Galaxy Z Flip: Display ist eine Glas-Kunststoff-Polymer-Mischung
Wie wir auf Nachfrage bei Samsung erfahren haben, kann der Infinity Flex-Bildschirm des Galaxy Z Flip nicht mit einem herkömmlichen Glas-Bildschirm verglichen werden. Es handele sich dabei um eine Weiterentwicklung des Bildschirms des Galaxy Fold. Das neue Ultra-Thin-Glas bestehe zudem nicht vollkommen aus Glas, sondern sei eine Mischung aus Glas und Kunststoff-Polymer, wodurch der Bildschirm eine etwas bessere Robustheit und Flexibilität als der des Fold liefern soll.
Das Samsung-Statement im Wortlaut:
„Das Galaxy Z Flip wurde allen erforderlichen Test- und Herstellungsprotokollen unterzogen, um die Qualitätssicherungsrichtlinien von Samsung und Partnern zu erfüllen. Alle Testmethoden basieren auf Erfahrungen aus der mobilen Fertigung. Samsung hat reale Szenarien simuliert, um sicherzustellen, dass externe Umweltfaktoren die Nutzbarkeit des Produkts nicht beeinträchtigen.“
Samsung erklärte weiter, dass das Display des Galaxy Z Flip von Bureau Veritas, einer Inspektions-, Klassifikations- und Zertifizierungsgesellschaft, getestet und verifiziert wurde. Zudem musste das Z Flip einen Falt-Test über sich ergehen lassen, in dessen Rahmen das Smartphone 200.000 Mal gefaltet wurde. Diesen Test habe das Gerät „erfolgreich bestanden“.
Das Samsung Galaxy Z Flip liegt in jedem Winkel gut in der Hand. (Foto: t3n)
Kratzfest ist das Display des Galaxy Z Flip nicht – hat Samsung auch nicht behauptet
Gegenüber The Verge erklärte ein Samsung-Pressesprecher weiter, dass der Bildschirm aus Ultra-Thin-Glas zwar flexibel sei, man dennoch behutsam mit ihm umgehen solle. Ferner besitze das Display über dem Glas eine Kunststofffolie, wie sie auch beim Galaxy Fold zu finden ist. Eine Kratzfestigkeit des Bildschirms hat Samsung an keiner Stelle seiner Pressematerialien betont, auch wenn The Verge eine solche Eigenschaft anspricht. Besitzer eines Galaxy Z Flip sollten den Bildschirm entsprechend vorsichtig behandeln, auch wenn er sich etwas robuster anfühlt als der des Galaxy Fold.

Trotz des ultradünnen Glases ist eine Falte beim Samsung Galaxy Z Flip auszumachen. (Foto: t3n)
Gegenüber The Verge kündigte Samsung zudem an, dass der Konzern Käufern des Galaxy Z Flip anbieten wolle, sich einmalig eine Schutzfolie auf das Display auftragen zu lassen. Falls sich das Display im Galaxy Z Flip während der Nutzung einen Defekt zuziehe, könne man es einmalig zum Preis von 120 US-Dollar austauschen lassen.
Vollkommen im Alleingang hat Samsung das nur 30 Mikrometer dünne Glas übrigens nicht entwickelt, wie der Konzern uns am Rande eines Presseevents erklärte: Die Mainzer Glasspezialisten von Schott hätten dem südkoreanischen Techkonzern dabei geholfen. Schott arbeitet bereits seit einigen Jahren an einem Ultra Thin Glas (UTG), das wenige Mikrometer dünn ist. Gefertigt wird die Lösung für das Galaxy Z Flip allerdings von Samsung selbst.
- Samsung Galaxy Z Flip im ersten Eindruck: Klappt schon besser
- Samsung Galaxy S20, Plus und Ultra im Vergleich: Das ist gleich, das sind die Unterschiede
- Foldables: Mate X und Galaxy Fold die Zukunft des Mobile Computing?