
Bots können bei Instagram als Spam gemeldet werden – aber es tauchen immer neue Profile auf. (Foto: photosince/Shutterstock)
„If you’re ready for some fun, slide over to my inbox“: So lautet eine typische Nachricht eines Sexbots bei Instagram. Spam-Accounts verschicken solche Texte massenhaft, angehängt sind meist Links. Zeitweise scheinen vermehrt solche Fakeprofil auf Instagram aufzutauchen – auch zum Sommeranfang 2024 fallen solche Accounts wieder häufiger auf.
Was ist ein Sexbot?
Sexbots sind Spam-Accounts – für Nutzer:innen sind sie nervig und eine Gefahr. Sie zeigen auf ihrem Profil meist Bilder von leicht bekleideten jungen Frauen. Dazu geben sie in ihrer Profilbeschreibung einen Link an, über den die Frauen angeblich kennengelernt werden können.
Das ist ein falsches Versprechen: In der Regel werden Nutzer:innen so zu Websites mit kostenpflichtigen sexuellen Inhalten gelockt. Die Betreiber dieser Websites wollen User:innen zur Eingabe ihrer Daten bewegen, die sie anschließend für Werbezwecke verkaufen. Das ist ein Geschäftsmodell hinter den Instagram-Sexbots. Teilweise steckt hinter den Links auch Schadsoftware: Allein das Anklicken kann zum unbemerkten Herunterladen führen.
Wichtig: Nicht auf die Links klicken
Wichtig ist daher, generell nicht auf diese Links zu klicken. Jede:r Nutzer:in kann sicher sein: Diese Angebote sind nicht seriös, die Frauen auf den Bildern können so nicht kennengelernt werden. Übrigens: Die Bilder der Frauen auf den Profilen werden in der Regel ohne ihr Einverständnis verwendet – das ist strafbar. Ebenso werden möglicherweise minderjährige Personen abgebildet, was ebenfalls strafbar ist.
Obwohl das für manche logisch und das Geschäft seit Jahren bekannt ist, klicken noch immer Nutzer:innen auf die Links. Denjenigen, die hinter diesen Bots stecken, liefern sie damit möglicherweise Daten. Diese Daten werden wiederum für Werbezwecke verkauft.
Bots werden automatisch erstellt
Die Bots werden dabei nicht von echten Personen betreut, sondern mit Software automatisch erstellt – so lässt sich auch ihre Masse erklären. Sie werden so programmiert, dass sie mit anderen Profilen interagieren: Das treibt die Reichweite an und soll sie wie echte Nutzer:innen wirken lassen. Am Ende der Ketten stehen jedoch verantwortliche Menschen, die von den gewonnenen Daten profitieren. Für sie sind die Bots ein Marketing-Instrument, um ihren Angeboten schnell viel Reichweite zu geben.
Seriös ist dieses Marketing nicht – daran sollte sich niemand ein Beispiel nehmen. Nutzer:innen sollten die Bots schnell loswerden: Tauchen Bots in den Kommentaren von Beiträgen und Reels auf, verstärkt das ihre Reichweite.
Was sollte also gegen Sexbots getan werden?
Sobald Sexbots als Follower:innen auffallen, sollten sie gemeldet werden. Nutzer:innen müssen das Profil dafür aufrufen, neben dem Profilnamen klicken sie auf die drei vertikalen Punkte und anschließend auf das Feld „Melden“. Für die Meldung als Spam muss „Dieses Konto im Allgemeinen“, „Etwas anderes“ und dann abschließend „Spam“ angeklickt werden. Direkt im Anschluss kann das Profil blockiert werden – das ist sinnvoll, damit über das Botprofil nicht auf den eigenen Account zugegriffen werden kann.
Gleiches gilt für Bots, die in den Kommentaren auftauchen. Auch sie können nach dem beschriebenen Vorgehen gemeldet und blockiert werden. Außerdem sollten ihre Kommentare gelöscht werden.
Teilweise tauchen Sexbots auch weniger öffentlich auf: in den Direct Messages. Nutzer:innen sollten regelmäßig in ihre Nachrichten schauen, auch in die „Nachrichtenanfragen“. In diesen Chats werden Links geteilt oder Kennenlern-Nachrichten, wie das eingangs genannte Beispiel, verschickt – Ziel bleibt, sexuelle Angebote zu platzieren oder an Daten zu gelangen. Wer von Sexbots angeschrieben oder in Gruppen mit mehreren Nutzer:innen hinzugefügt wird, sollte nicht auf die Anfrage eingehen, sie löschen und die Profile blockieren.
Reichweite von Bots beschränken: Einstellungen für Markierungen anpassen
Außerdem markieren diese Bots Nutzer:innen auch teilweise in Storys oder in Postings. Um das gänzlich zu verhindern, müssen Nutzer:innen ihre Profil-Einstellungen aufrufen. Dafür wird das Symbol mit den drei vertikalen Striche übereinander rechts oben im eigenen Profil angeklickt. Im sich öffnenden Menü klicken Nutzer:innen auf „Einstellungen und Privatsphäre“, scrollen kurz und klicken anschließend auf „Wie andere mit dir interagieren können“ und „Markierungen und Erwähnungen“. In diesem Menü wird eingestellt, welche anderen Nutzer:innen das eigene Profil erwähnen können.
Sinnvoll ist es zudem, unter „Wer dich markieren kann“ die Option „Markierungen von Personen zulassen, denen du folgst“ auszuwählen: Bekannte können das eigene Profil weiterhin erwähnen, Bots wird die Möglichkeit jedoch genommen. In diesem Einstellungsbereich lassen sich weitere Beschränkungen auswählen – etwa, dass Markierungen manuell genehmigt werden müssen. Das bietet eine zusätzliche Sicherheit, nicht unfreiwillig zur Werbetafel für Sexbots zu werden.
Die sicherste Variante ist, das Profil gänzlich auf „privat“ zu stellen – über „Einstellungen und Privatsphäre“ muss dafür auf „Konto-Privatsphäre“ und anschließend auf „Privates Konto“ geklickt werden. Die eigenen Inhalte sind mit dieser Einstellung nur für Profile sichtbar, die vorher als Follower:in bestätigt worden sind.
Follower:innen und Kommentare auf Bots checken
Nicht nur Privatpersonen, auch Unternehmen sollten ihre Instagram-Accounts frei von Sexbots halten. Kurzzeitig steigern sie auf den ersten Blick das Engagement, jedoch ist das nicht nachhaltig.
Postings voller Bot-Kommentare sind schädlich für Marken: Es stört andere Nutzer:innen, nämlich die, die echt sind. Das kann zu weniger Reaktionen der eigentlichen Zielgruppe führen. Bots müssen daher schnell und regelmäßig aussortiert und geblockt werden. Eine Sexbot-freie Plattform ist schließlich für alle Nutzer:innen angenehmer und sicherer.