Datenschutz-Alarm im Smart Home: Fritteusen, Smartwatches und Lautsprecher auf dem Prüfstand

Freundlich erscheinende Spione: Smarte Küchengeräte als Gefahr. (Symbolbild: BearFotos/Shutterstock)
Smarte Geräte erfreuen sich schon länger in vielen Haushalten großer Beliebtheit. Nicht selten sind allerdings die integrierten Funktionen recht sinnlos. Und oft stellen sich Fragen nach dem Schutz von Daten und der Privatsphäre der Nutzer:innen.
Smarthome-Studie: Erschreckende Ergebnisse
Die Verbraucherschützer:innen der britischen Organisation Which haben jetzt einige smarte und Smarthome-Geräte unter die Lupe genommen und sind dabei zu teils erschreckenden Erkenntnissen gekommen. Demnach werden Nutzer:innen etwa von Fritteusen belauscht, die diese Daten auch noch nach China weiterreichen.
So wollten die drei untersuchten Heißluftfritteusen nicht nur den Standort der Nutzer:innen wissen, sondern auch die Erlaubnis, um am per App verbundenen Smartphone der Nutzer:innen mitlauschen zu können. Die App des Xiaomi-Geräts verband sich mit Trackern von Facebook, Tencent sowie dem Werbenetzwerk von Tiktok.
Daten nach China geschickt
Die Geräte der Hersteller von Aigostar und Xiaomi schickten die Daten auch dann noch an chinesische Server, wenn dies eigentlich in den Einstellungen untersagt war. Bei Aigostar wurden Nutzer:innen bei der Einrichtung ihres Kontos nach Geschlecht und Geburtsdatum gefragt – vollkommen ohne Grund, wie die Verbraucherschützer:innen monieren.
Klarer Spitzenreiter im Negativranking von Which war allerdings eine Smartwatch des chinesischen Herstellers Huawei. Die Smartwatch wollte gleich neun von den Verbraucherschützer:innen als riskant eingestufte Berechtigungen für das verbundene Smartphone.
Geräte fordern kritische Berechtigungen
Dazu gehörten neben der genauen Ortsangabe die Möglichkeit, Audioaufnahmen zu machen, Zugang zu gespeicherten Daten sowie die Erlaubnis, alle anderen installierten Apps zu erkennen. Huawei erklärte auf Nachfrage, dass alle Berechtigungen einen speziellen Grund hätten. Zudem würden die Daten der Nutzer:innen nicht für werbliche Zwecke missbraucht.
Auch bei Smart-TVs und smarten Lautsprechern wurden Which zufolge nicht nachvollziehbare Daten verlangt, etwa die Eingabe der Postleitzahl. Einige Geräte verbanden sich zudem mit Trackern von Facebook oder Google.
Vorwurf: Datensammelei ohne Transparenz
Insgesamt so die Verbraucherschützer:innen würden die Hersteller Daten von Nutzer:innen „mit rücksichtsloser Hingabe“ sammeln. „Und das geschieht oft mit wenig oder gar keiner Transparenz“, so Which-Redakteur Harry Rose.
Für 2025 hat die britische Datenschutzbehörde einen Kodex angekündigt, an den sich künftig Hersteller von smarten Geräten halten müssen. Die Verbraucherschützer:innen fordern zusätzlich, dass diese Richtlinien auch gegenüber im Ausland tätigen Unternehmen durchgesetzt werden sollten.