Smartphone-Preisvergleich: Warum zahlen wir heute fast doppelt so viel wie vor zehn Jahren?

Ach, das Smartphone – kaum ein Gerät ist in den letzten Jahrzehnten so wichtig geworden. Dementsprechend haben sich die Geräte natürlich auch weiterentwickelt. Doch wie viel teurer sind die Modelle dadurch geworden?
Diese Frage hat sich auch das Vergleichsportal Verivox gestellt und die Preise der Top-Smartphones in den letzten zehn Jahren verglichen. Verivox hat die Preise der Smartphone-Neuerscheinungen der Hersteller mit den größten Marktanteilen von März 2013 bis März 2014 sowie von März 2023 bis März 2024 analysiert. Das Ergebnis: In der gesamten Zeit sind Smartphones 83 Prozent teurer geworden. Während das teuerste Modell der Top-Marken 2014 noch 729 Euro gekostet hat, kostet es heute 1.333,24 Euro. Das iPhone 5s, das teuerste Apple-Modell aus 2014, kostete damals 899 Euro. Heute müssen Käufer:innen für das iPhone 15 Pro Max bis zu 1.949 Euro hinblättern – das sind 1.050 Euro mehr.
Bei den Basismodellen gab es keine extreme Preissteigerungen: Hier haben die Hersteller den Preis in den letzten 1zehn Jahren lediglich um fünf Prozent erhöht.
Das sind die Gründe
Ein Grund ist, dass das Luxussegment bei den Smartphones weiter gewachsen ist. So gibt es bei Apple mittlerweile iPhone „Pro“-, „Max“- und „Pro Max“-Modelle. Auch bei Samsung und Co. gibt es Premiumsegmente. Vor zehn Jahren gab es Smartphones dieser Art noch nicht.
Auch die wachsenden Marketing-Budgets treiben laut Verivox die Preise in die Höhe. „Deutschland ist für Smartphone-Hersteller ein sehr attraktiver Markt, in den hohe Marketing-Budgets fließen“, sagt Jens-Uwe Theumer, Vice President Telecommunications bei Verivox, in der Pressemitteilung. „Große Marken investieren deutlich mehr als kleinere – das treibt den Endkundenpreis.“
Zuletzt sorgt noch eine dritte Veränderung laut Verivox für den hohen Preis – nämlich die Speicherkapazität. Damals waren 16 Gigabyte Standard – im Durchschnitt hatte ein Gerät zu der Zeit 27 Gigabyte Speicherplatz. Heute haben das Samsung Galaxy S24 Ultra, das iPhone 15 Pro und Pro Max Platz, um bis zu ein Terrabyte an Daten speichern zu können. Im Durchschnitt hat ein Top-Smartphone heutzutage dadurch 413 Gigabyte Speicher.
Und diesen Speicherplatz lassen sich die Hersteller gern gut bezahlen. Ein Beispiel: Das iPhone 15 wird 380 Euro teurer, wenn man statt der Version mit 128 Gigabyte die mit 512 Gigabyte haben möchte. Das ist mehr als ein Euro pro Gigabyte.
So kannst du sparen
Wer ein Top-Modell möchte, kann an vielen Ecken sparen. So empfiehlt Verivox, sich statt mehr Speicherplatz lieber einen Cloud-Speicherservice zu abonnieren. Für 2,99 Euro gibt es bei Apple beispielsweise 200 Gigabyte iCloud-Speicherplatz. Auf die Lebensdauer des Smartphones gerechnet ist das deutlich günstiger als extra Speicherplatz.
Außerdem sollten Käufer:innen ihr Top-Smartphone separat vom Telefonvertrag kaufen. Vertragsgeräte seien laut Verivox durchschnittlich 22 Prozent teurer.
Wow, was für eine saubere Analyse. Man merkt förmlich, wie sich der Autor mit dem Thema auskennt. Ob er sich schonmal mit dem Thema KI befasst hat? Mich würde eine tiefergreifende Analyse von Herrn Bolder freuen. Einfach toll, dass bei t3n so viel Expertenwissen vorhanden ist.