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Solarauto Sion ist tot: Sono Motors macht jetzt mit Solartechnologie weiter

Es hat offenbar einfach nicht gereicht. Börsengang Ende 2021, Wechsel des Auftraggebers und Erhöhung der Preise Mitte 2022, Crowdfunding-Kampagne Ende 2022 – und zuletzt tagelange Verhandlungen mit potenziellen Geldgeber:innen. Sono Motors gibt Entwicklung und Bau des Solarautos Sion endgültig auf.
Künftig wolle sich das Unternehmen „ausschließlich auf die Nachrüstung und Integration der Solartechnologie in Fahrzeuge von Drittanbietern“ konzentrieren, wie es in einer entsprechenden Mitteilung heißt.
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In diesem Bereich hat Sono Motors derzeit 23 Geschäftspartner:innen in Europa, Asien und den USA. Deren Fahrzeuge – Autos, Busse, Kühlfahrzeuge oder Wohnmobile – werden mit Solarzellen und der notwendigen Hard- und Software versorgt.
Investor:innen hatten Sono Motors schon lange geraten, auf das weniger kapitalintensive B2B-Solargeschäft umzustellen. Dem Unternehmen zufolge verursachte das Sion-Programm rund 90 Prozent des Finanzierungsbedarfs für 2023.
Ende 2022 sollen Sono Motors 210 Millionen Euro gefehlt haben, um eine Serienproduktion aufzubauen und 2024 die ersten Fahrzeuge ausliefern zu können. Die Crowdfunding-Kampagne hatte zum Ziel, bis Ende Februar 2023 rund 105 Millionen Euro einzusammeln.
Wenige Tage vor Ablauf der schon verlängerten Frist waren allerdings nur 50 Millionen Euro zusammengekommen, wie Spiegel Online berichtet. Entsprechend sei die Kampagne jetzt abgebrochen worden.
Das Sono Motors sein „Herzensprojekt“ einstellen musste, ist ärgerlich. Hatte das Unternehmen nach eigenen Angaben doch mehr als 45.000 Reservierungen und Vorbestellungen für den Sion eingefahren.
Kein Wunder also, dass man die Idee eines bezahlbaren Solarautos noch nicht ganz begraben will. Sono Motors hat angekündigt, das Sion-Programm verkaufen zu wollen.
Bis dahin stehen aber ein weiterer unangenehmer Schritt bevor. Denn rund drei Viertel der aktuell 400 Stellen werden abgebaut. Die getätigten Einzahlungen sollen dann in den kommenden Monaten zurückgezahlt werden.
Mit dem Sion hatte das 2016 gegründete Sono Motors ein kompaktes E-Auto entwickelt, dass dank 456 Solarzellen auf der Karosserie wöchentlich Strom für rund 112 Kilometer zusätzliche Reichweite liefern sollte.
Darüber hinaus sollte sich das Fahrzeug auch an der Steckdose oder Ladesäule laden lassen und insgesamt 300 Kilometer Reichweite bieten. Auch die Möglichkeit des bidirektionalen Ladens und eine Sharing-App sollte Interessierte ansprechen – vor allem Familien in Städten und Flottenbetreiber.
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