
Bye, bye Neun-Euro-Ticket. (Bild: nitpicker/Shutterstock)
Zwischen 30 und 40 Millionen Mal soll sich das sogenannte Neun-Euro-Ticket in jedem seiner drei Geltungsmonate verkauft haben. Das Ticket erlaubte es seinen Besitzer:innen, zum einmaligen Preis von neun Euro jeweils einen Monat lang den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in ganz Deutschland zu nutzen.
Was kommt nach dem 9-Euro-Ticket?
Mit Ende August 2022 läuft die Regelung allerdings aus. Seit Wochen wird darüber debattiert, wie eine Nachfolgeregelung ausfallen könnte. Denn auch wenn die positive Wirkung auf den Klimaschutz vielleicht geringer ausfällt als erhofft, zeigt doch der reißende Absatz den Bedarf an einem günstigen Ticket.
Während Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) den Befürworter:innen eine „Gratismentalität“ vorwirft, strickt Koalitionspartner SPD an einer Lösung für eine Neun-Euro-Ticket-Nachfolge. Ein günstiges Folgeticket ist dabei Teil eines ganzen Maßnahmenkatalogs, um Bürger:innen angesichts steigender Preise zu entlasten.
Bundesweit: SPD will 49-Euro-Ticket
In einem Forderungskatalog für Entlastungsschritte für Bürger:innen und Unternehmen, über den die Süddeutsche Zeitung zuerst berichtete, listet die SPD-Fraktion unter anderem ein bundesweites 49-Euro-Ticket auf. Das soll jeweils zur Hälfte von Bund und Ländern finanziert werden. Ob das die Länder mitmachen werden, steht derweil auf einem anderen Blatt.
Weitere Vorschläge beinhalten eine Strom- und Gaspreisbremse für den Grundbedarf, Direktzahlungen an bedürftige Menschen und eine Übergewinnsteuer für Energieunternehmen. Allerdings stellt sich auch hier die Frage, ob sich die Forderung umsetzen lässt.
Mit einem 49-Euro-Ticket läge die Bundesregierung jedenfalls ziemlich genau in der Mitte der Forderungen an einen Nachfolger für das Neun-Euro-Ticket. Die reichten von einem 29-Euro-Ticket (Verbraucherzentrale Bundesverband) bis zu einem 69-Euro-Ticket (Verband Deutscher Verkehrsunternehmen).
Diskussionen und Verhandlungen
Bis ein Nachfolgemodell für das Neun-Euro-Ticket auf dem Tisch liegt, stehen allerdings erst einmal Diskussionen an. Die Vorschläge der SPD-Fraktionsführung sollen zunächst Ende dieser Woche einmal im Rahmen einer Fraktionsklausur diskutiert werden.
Anschließend stünden dann noch Verhandlungen mit den Koalitionspartnern Grüne und FDP an. Darin dürfte es vor allem um die – finanzielle – Machbarkeit gehen.