1992 haben Astronomen nach Jahren der erfolglosen Suche zum ersten Mal zwei Exoplaneten entdeckt. 30 Jahre später feiert die Nasa den 5.005. Fund. Damit ist die Welt der Entdeckung einer zweiten Erde so nah wie noch nie. Das Nasa-Exoplaneten-Archiv füllt sich seit 30 Jahren beständig. Zuletzt entdeckte das Projekt 60 neue Himmelskörper und andere Observatorien fanden weitere fünf – das sprengte die Gesamtzahl von 5.000. Während die Wissenschaftler:innen in den 90er-Jahren nur stückweise unbekannte Planeten aufspürten, öffnete ein Paradigmenwechsel in der Methodik die Tür weit für Tausende neue Entdeckungen.
Der Durchbruch: Die Transitmethode
Nachdem die Astronomen jahrelang Lichtspektren der Sterne analysiert hatten, um Planeten zu finden, kam Ende der 90er-Jahre eine neue Methode auf. 1999 untersuchten sie Stern HD 209458, der bekannterweise von einem jupiterartigen Planeten umkreist wurde. Statt die Spektren zu zerlegen, hofften die Astronomen, mehr Informationen über ihn erfahren, indem sie darauf warteten, dass er von uns aus gesehen an seinem Stern vorbeizog. Das Experiment gelang und die Transitmethode war geboren. Sie erlebte in den 2000er- und 2010er-Jahren einen Boom, da über sie Tausende Planeten aufgespürt werden konnten. 76,8 Prozent der bekannten Exoplaneten fanden die Astronom:innen über diese Methode, gesammelt werden sie auf einer speziellen Seite der Nasa.
21 Planeten könnten eine zweite Erde darstellen
In der Folge legte die Nasa spezielle Programme auf, um auf die Suche zu gehen. Sowohl die Kepler- als auch die Tess-Mission fanden viele Welten. Zusätzlich gelang es den Forscher:innen, einzugrenzen, wie groß sie ausfallen und in welchen Zonen sie liegen. Für Leben, wie wir es kennen, dürfen die Planeten nicht zu nah an ihrer Sonne kreisen – dann ist es zu heiß –, oder zu fern, weil es dort dann zu kalt ist. Von den 5.005 bisher entdeckten Exoplaneten befinden sich 21 an der richtigen Stelle um ihren Stern und haben die richtige Größe. Sie besitzen die besten Voraussetzungen, um dort nach Leben zu suchen. Das kürzlich gestartete James-Webb-Teleskop soll näheren Aufschluss über die Gegebenheiten bringen und Atmosphären ermitteln.
Nancy-Grace-Roman und Ariel sollen mehr Details ans Licht bringen
Die Nasa betont, dass kommende Teleskope ebenfalls dabei helfen werden, Exoplaneten zu finden und zu beobachten. Sie nennt das Nancy-Grace-Roman-Teleskop, das mithilfe von neuen Methoden dazu auserkoren ist. Zudem werde die Esa-Mission Ariel Kandidaten unter die Lupe nehmen. Die neue Nasa-Technologie Case sei dazu ausgewählt, Wolken und Dunstschleier von Exoplaneten aufzuspüren. Fachleute aus der Exoplaneten-Forschung prognostizieren, es sei nur noch eine Frage der Zeit, bis man Planeten finde, auf denen zumindest molekulares Leben zu entdecken sei.