Super – so soll der neue Streaming-Dienst von Meta heißen, der Twitch Konkurrenz machen soll. Die Streams auf der neuen Seite sollen interaktive Shows von Social-Media-Promis mit ihren Fans ermöglichen. Das geht aus einem geleakten Pitch-Deck hervor, mit dem die Facebook-Mutter verschiedene Internet-Stars angefragt hat.
Schon im Jahr 2020 hat es News zu einem neuen „Tool“ von Facebook gegeben, das in Entwicklung sei. Damals ist noch von einem Tool die Rede gewesen, das ähnlich wie Facetime funktionieren sollte.
Interaktive Super-Shows
Ganz falsch ist diese Beschreibung jedoch nicht. Das Pitch-Deck gibt hier einen sehr genauen Ausblick, was Super so besonders machen soll. Meta setzt mit dem Streaming-Dienst komplett auf Interaktivität.
Die Shows sollen digitale Meet-and-Greets ermöglichen – und sogar gemeinsame Super-Selfies, bei denen Fans mit ihren Lieblings-Creators zusammen ein digitales Foto machen können. Auch Quiz und Gewinnspiele sollen die Livestreams interessant und spannend halten.
Damit Influencer den Streaming-Dienst auch super finden, liefert Meta gleich den Monetarisierungsplan mit. Laut Pitch-Deck sollen demnach 100 Prozent der Sponsor-Einnahmen an den Content-Creator gehen. Generell soll der ganze Stream durch und durch gebrandet sein, vom Hintergrundbild während des Streams bis zu den Super-Selfies, die kurzerhand in „Snickers-Moment“ umbenannt werden können.
Noch in der Testphase
Momentan haben weniger als 100 Creator die Plattform ausprobiert, darunter der Tech-Influencer Andru Edwards und der Tiktok-Star Vienna Skye. Während Social-Media-Stars selbst einen Zugang direkt auf der Website beantragen können, lädt Meta auch Leute ein, um die Website zu testen.
Eine nette Anfrage reicht jedoch nicht aus. Damit Influencer die neue Plattform für 30 Minuten testen, hat das Meta-Team zwischen 200 und 3.000 Dollar bezahlt. Diese Bezahlungen könnten auch notwendig sein, denn der Streaming-Markt ist heiß umkämpft.
Nicht der erste Social-Streaming-Service
Super ist bei weitem nicht die einzige Plattform, die Livestreams anbietet. Auch auf den Meta-Plattformen Facebook und Instagram können Influencer live ihre Fans erreichen. Größter Konkurrent für den Neuling werden wohl eher Youtube und Amazons Streaming-Dienst Twitch sein.
Beide Plattformen kämpfen seit Jahren darum, die Nummer 1 unter den Plattformen für Content-Creator zu werden – und setzen dabei auch immer mehr auf Interaktivität. Besonders das bei Gamern beliebte Twitch bietet mit dem Extentions-Feature immer mehr Interaktionsmöglichkeiten, die sogar programmierbar sind.
Dass das Vorhaben eines Streaming-Dienstes kein einfaches ist, musste auch schon Microsoft erfahren. Mit Mixer wollte das Unternehmen den Streaming-Markt erobern. Auch hier wollte der Dienst besonders durch Interaktivität punkten – und mit großen Namen. So wechselte Fortnite-Sreamer Ninja (18,3 Millionen Follower auf Twitch) mit einem Exklusivvertrag zu Mixer.
Angeblich soll der Social-Media-Star rund 30 Millionen US-Dollar für den Deal bekommen haben. Am Ende wurde der Service eingestellt und in den Gaming-Streaming-Service von Facebook integriert.
Mit Super möchte Meta sich nun etwas mehr vom Gaming entfernen und Content-Creators aller Art anlocken. Wann Super jedoch für alle verfügbar sein wird, steht noch nicht fest.