
Entlassungen: Tesla rudert bei Supercharger-Team zurück. (Foto: Anski21/Shutterstock)
In Sachen Personal- und Finanzpolitik müsse es „absolut Hardcore“ werden, ließ Tesla-Chef Elon Musk Ende April 2024 seine Mitarbeiter:innen per E-Mail wissen. Zuvor hatte der E-Autobauer angekündigt, mindestens zehn Prozent der Belegschaft, rund 14.000 Menschen, zu kündigen.
Kehrtwende bei Supercharger-Kehraus
Im Zuge der Massenentlassungen hatte Musk auch das gesamte Supercharger-Team um dessen Chefin Rebecca Tinucci vor die Tür gesetzt, was – gelinde gesagt – für Verwunderung sorgte. Schließlich hätte der Kehraus auch Auswirkungen auf andere Autohersteller, die Teslas Ladenetzwerk ebenfalls unterstützen. Jetzt kommt also wohl die erwartete Kehrtwende.
Wie Bloomberg berichtet, hat Tesla damit begonnen, einen Teil der entlassenen Mitglieder des Supercharger-Teams wieder einzustellen. Wieder mit an Bord soll demnach unter anderem der ehemalige Topmanager Max de Zegher sein, der vor seiner Entlassung für das Ladenetzwerk in Nordamerika verantwortlich zeichnete.
Wie viele Ex-Mitarbeiter kehren zurück?
Wie viele Mitarbeiter:innen im Zuge des Comebacks des Supercharger-Bereiches bei Tesla wieder in das Unternehmen zurückkehren werden, ist aber unklar. Entsprechende Bitten um Auskunft von Musk und de Zegher in den sozialen Netzwerken blieben unbeantwortet.
Klar ist derweil, dass die Auflösung des Supercharger-Teams durch Musk die gesamte Branche verblüfft haben dürfte. Schließlich hatte Tesla erst im vergangenen Jahr die Konkurrenz davon überzeugt, die eigenen Stecker als Industriestandard zu übernehmen.
Keine Erklärung für Kooperationspartner
Zudem waren eine Reihe von Vereinbarungen mit vielen der weltweit größten Herstellern unterzeichnet worden, in deren Rahmen das Supercharger-Netzwerk für diese Kund:innen geöffnet wurde. Einige dieser Hersteller beschwerten sich in den vergangenen Tagen öffentlich darüber, dass bei Tesla nach Bekanntwerden der Supercharger-Entscheidung niemand für sie erreichbar gewesen sei.
Die Erkenntnis über die Bedeutung des Ladenetzwerks für Tesla und die gesamte Branche scheint aber letztlich auch zu Musk durchgedrungen zu sein. War zunächst davon die Rede, dass das Unternehmen den Supercharger-Ausbau langsamer vorantreiben und sich auf bestehende Standort konzentrieren wolle, erfolgte Tage später eine komplette Kehrtwende.
Musk will 2024 über 500 Millionen Dollar investieren
In der vergangenen Woche versprach Musk auf einmal, in den kommenden Monaten „weit über“ 500 Millionen Dollar in den Ausbau des Netzwerks stecken zu wollen. Details dazu gab es zunächst nicht.
Angesichts der undurchsichtigen Volten des Tesla-Chefs sah sich der offizielle Tesla-Charging-Account bei X jedenfalls dazu genötigt, sich bei Betreiber:innen und Lieferant:innen der Ladestationen für deren Geduld mit dem in Restrukturierung befindlichen Unternehmen zu bedanken.