
Die Nasa hat ein Problem mit ihren Supercomputern. (Foto: Nasa OIG)
Einst galt die US-Weltraumorganisation Nasa als federführend bei der Entwicklung von Supercomputern. Mittlerweile scheinen die Fähigkeiten der Rechenzentren aber arg beeinträchtigt zu sein, wie ein Bericht warnt.
Nasa-Supercomputer: Organisation mangelhaft
Hauptgrund ist offenbar, dass die Organisationsstruktur rund um die Supercomputereinrichtungen zu wünschen übrig lässt. So ist etwa nur eine Person für die gesamte Infrastruktur an den beiden wichtigsten Standorten, dem Center for Climate Simulation am Goddard Space Flight Center und der Advanced Supercomputing Facility im Ames Research Center, verantwortlich.
Darüber hinaus müsse diese wissenschaftlich tätige Person auch noch die eigenen geowissenschaftlichen Aufgaben erledigen. Aktuell ist das Earth Science Research Program für die Betreuung der Supercomputer zuständig, wie Winfuture schreibt.
CPU statt GPU: Rückständige Technologie
Das für die IT-Infrastruktur der Nasa zuständige Office of the Chief Information Officer sei in Wirklichkeit nicht an der Supercomputerverwaltung beteiligt. Entsprechend rückständig ist die Technologie. Bei der Nasa werde noch auf CPUs gesetzt, wohingegen moderne Systeme mit GPUs arbeiten würden.
Das hat Auswirkungen auf die Arbeit der Nasa-Wissenschaftler:innen. Die Kapazität der hauseigenen Supercomputer reiche längst nicht mehr aus, um die erforderliche Rechenzeit zur Verfügung zu stellen, warnt der Bericht. Daher werden Ressourcen hinzugekauft.
Bericht: Cybersicherheit wird ignoriert
Aus sicherheitstechnischer Sicht ist das freilich keine gute Idee. Zumal die Wissenschaftler:innen das Thema Cybersicherheit nicht ganz so ernst nehmen und entsprechende Vorgaben teilweise ignorieren würden, so die Kritik.
Daher seien externe und auch ausländische Dritte in der Lage, auf die Supercomputerinfrasturktur der Nasa zuzugreifen, ohne dass die dafür notwendigen Zugangsberechtigungen vorlägen. Auch deren Aktivitäten würden kaum genauer unter die Lupe genommen.
Weltraummissionen in Gefahr
Insgesamt könne die Unfähigkeit, die Supercomputerinfrastruktur zu modernisieren, die Nasa schädigen, insbesondere was die „Ziele in den Bereichen Erkundung, Wissenschaft und Forschung“ angehe. Im Klartext: Planung und Durchführung von künftigen Weltraummissionen sind in Gefahr.
Die Handlungsempfehlung des Berichts ist ebenso klar. Das Thema müsse auf die Tagesordnung und eine Führungskraft müsse ernannt werden, die sich um diese Angelegenheit kümmert. Im Fokus ist etwa eine ausführliche Bestandsaufnahme. Außerdem müssten Technologielücken geschlossen und die Nutzung der vorhandenen Ressourcen optimiert werden.