Coworking-Konzept überrascht: Abends Bar, tagsüber Büro – das steckt dahinter!
Die Zeiten für Coworking-Anbieter waren zuletzt nicht gut. Sowohl kleine als auch große Unternehmen wie Independesk oder Wework sind im Zuge der multiplen Krisen in die Insolvenz gegangen. Doch wo diese Unternehmen eine Lücke hinterlassen, rücken neue Ideen nach – wenn auch mit unterschiedlichen Ansätzen. Eine dieser Neugründungen ist Tapdesk. Die Idee dahinter: Coworking in Bars und Restaurants außerhalb der regulären Öffnungszeit ermöglichen. Ab März 2024 geht es in Bremen los.
Coworking außerhalb der Öffnungszeiten
„Tapdesk fungiert als Plattform, ähnlich wie ein Airbnb für Coworking“, erklärt Gründer Björn Gieß gegenüber t3n. Er und sein Mitgründer Patrick Runge mieten die Bars und Restaurants nicht selbst an, sondern statten sie mit technischer Infrastruktur wie Smart Locks und Videosystemen aus. Anschließend sind die Orte über deren Website buchbar. „Der eingefahrene Umsatz wird zwischen den Gastronominnen und Gastronomen und Tapdesk aufgeteilt“, so Gieß. Ziel sei eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.
Die Idee kam Patrick Runge, als er Billard in einem Lokal spielen wollte, das jedoch verschlossen war. In dem 25-Jährigen fing es an zu rattern und er fragte sich, ob diese attraktive und gleichzeitig so viele Stunden leerstehende Fläche nicht auch tagsüber genutzt werden könnte. Im November vergangenen Jahres stellte er seine Idee beim Start-Camp-Wochenende von Bremen Startups vor und fand dort in Björn Gieß einen Mitgründer, der mit Patrick Runge an dem Coworking-Konzept feilen wollte.
Tapdesk-Coworker können sich günstiger in den jeweiligen Betrieb einmieten, als es für Coworking-Angebote üblich ist: Es gibt Stunden- und Tagesmodelle für jeweils 1,99 Euro und 7,95 Euro. Ein Monatsabo kostet nur 49 Euro. Die Besucherinnen und Besucher erhalten einen garantierten Sitzplatz, sanitäre Zugänge, einen Internetanschluss und eine Kaffee-Flatrate. Wobei Letztere durch ein rollbares Self-Service-Regal ermöglicht wird, der Zutritt hinter die Bar ist für die Gästinnen und Gäste untersagt.
„Die Lokalbetreibenden können so die Einrichtungsfläche, für die sie sowieso zahlen, weiter monetarisieren“, so Björn Gieß. „Und das, ohne dass Personalaufwand auf ihrer Seite entsteht.“ Die Restaurants würden durch Tapdesk aber auch neue Kundinnen und Kunden gewinnen. „Wir haben von den Coworkern das Feedback bekommen, dass sie einige Gastros, in denen wir Coworking während des Testlaufs angeboten haben, vorher nicht kannten und sie abends noch einmal besucht haben“, so der 27-Jährige.
After-Work-Drinks möglich
Wenn der Laden geöffnet wird, endet in der Regel die offizielle Coworking-Zeit. Jedoch können die Gastronominnen und Gastronomen selbst entscheiden, von wann bis wann Coworker anwesend sein können. „Natürlich können die Coworking-Zeiten und der Barbetrieb auch direkt ineinander übergehen.“ Wer sich für diese Option entscheidet, kann unter Umständen direkt mit den ersten Kundinnen und Kunden rechnen. Ein gemeinsamer After-Work-Drink unter den Coworkern ist sicherlich verlockend.
LOL und jeder, der mal in der Gastro gearbeitet hat, weiß wie gut solche Lokale nach einem Abend riechen. Da macht das arbeiten gleich doppelt so viel Spaß und man ist doppelt so schnell, denn man möchte einfach nur noch raus aus dem Lokal. Das ist so eine beknackte Idee und jetzt schon zum Scheitern verurteilt.