Egoismus raus, Teamgeist rein: Diese Soft-Skills zählen wirklich für Unternehmen
Flexibel, belastbar, innovativ – es gäbe so viele gute Eigenschaften, nach denen Unternehmen Ausschau halten können. Aber welche Soft-Skills sind besonders ausschlaggebend fürs Team? Und wo sollten die Alarmglocken besonders laut schrillen? Wir fassen die wichtigsten Eigenschaften zusammen – und erklären, wie Mitarbeitende sich selbst für Krisensituationen im Unternehmen wappnen können.
Red Flags im Team: Diese Eigenschaften schaden Unternehmen
Los geht’s mit den Negativ-Eigenschaften, die Unternehmen und Teams herausfordern und destabilisieren können – im Dating-Bereich würde man hier wohl von „Red Flags“ sprechen. Geht es nach Interims-Manager Peyman Pouryekta kommt da zuallererst der Egoismus. Persönliche Grenzen und Bedürfnisse sind wichtig – das bedeutet aber definitiv nicht, nur an sich zu denken.
Eng mit dem Egoismus verbunden „ist eine Ellenbogenmentalität, die in kollaborativen Umgebungen besonders schädlich ist“. Wer nur aufs eigene Vorankommen bedacht ist oder sich besonders profilieren will, fängt möglicherweise an, Informationen zu horten, also „Gatekeeping“ zu betreiben, um ein Machtmonopol zu errichten.
Das, so Pouryekta, führe allerdings zu einem Klima der Intransparenz, unterdrücke Innovation und belaste die Zusammenarbeit. „In der vernetzten Arbeitswelt von heute ist der offene Wissensaustausch unerlässlich, und solche Verhaltensweisen schaden dem gesamten Unternehmen.“
Auch ein Mangel an Integrität, also dem ehrlichen und zuverlässigen Umgang miteinander, kann „das Vertrauen zwischen Mitarbeitern und Führungskräften sowie unter Kollegen erheblich beeinträchtigen“. Apropos fehlendes Vertrauen: Das zeigt sich auch, wenn Führungskräfte Mikromanagement betreiben. Pouryekta warnt vor Mikromanagement, weil es „demotivierende Auswirkungen auf Teams“ haben könnte, „eigenständiges Arbeiten verhindert und Kreativität erstickt“.
Game-Changer: Ohne diese Soft-Skills geht es nicht
Bei den Positiv-Eigenschaften, die für Unternehmen unerlässlich sind, steht in Peyman Pouryektas dementsprechend die Teamfähigkeit ganz oben. Dazu kommt Empathie, die es Menschen ermöglicht, die Perspektive anderer zu verstehen, und die Fähigkeit, zuzuhören. „Wer Ideen klar vermittelt und aktiv zuhören kann, treibt Projekte voran und löst Konflikte, bevor sie eskalieren.“
Als besondere Stärke sieht der Interims-Manager „die Fähigkeit, sich einerseits tief in ein Thema einzuarbeiten, andererseits aber den Blick fürs Ganze nicht zu verlieren. Diese Balance zwischen Expertise und Generalismus ist in der komplexen Unternehmenswelt viel wert“.
Um Vertrauen im Team zu ermöglichen, braucht es laut Pouryekta außerdem Zuverlässigkeit. Und auf rein individueller Ebene stehen Neugier, der Drang zur stetigen Weiterentwicklung und Anpassungsfähigkeit im Fokus. „Wer mit Veränderungen nicht nur zurechtkommt, sondern sie als Chance begreift, wird zum Innovationstreiber.“
Die Mitarbeiterseite: Welche Eigenschaften helfen uns durch Krisen?
Die letztgenannte Anpassungsfähigkeit kommt Beschäftigten auch dann zugute, wenn das eigene Unternehmen in einer Krisen- oder Umbruchsituation steckt. „Wer sich schnell auf neue Situationen einstellen kann, behält auch in schwierigen Zeiten die Übersicht.“
Ergänzt wird die Anpassungsfähigkeit unter anderem durch Resilienz und ein lösungsorientiertes Mindset. Stellt sich die Frage, wie man diese Eigenschaften entwickeln oder fördern kann?
Pouryektas Ratschlag: Dranbleiben und Erfahrungen sammeln. „Wer bei den ersten Anzeichen von Turbulenzen das Weite sucht, verpasst wertvolle Lernchancen. Besonders wertvoll ist es, sowohl Höhen als auch Tiefen mitzuerleben.“
Der Interims-Manager gibt allerdings auch zu, dass das Sammeln dieser Erfahrungen alles andere als einfach ist. Und erklärt, dass die Verantwortung im Prozess nicht nur bei den Beschäftigten liegt: „Auf Unternehmensebene ist es entscheidend, eine Kultur zu schaffen, in der Fehler als wertvolle Lernmöglichkeiten angesehen werden.“
Warum sollte man sein mühsam angeeignetes Wissen für nichts an jeden x-Beliebigen weitergeben? Die Unternehmen wollen doch nur Geld für Weiterbildungen sparen.