Dan O‘Dowd ist Gründer der Techfirma Green Hills Software und nach eigenen Angaben Milliardär. Außerdem ist O‘Dowd Kritiker der autonomen Fahrfunktionen von Tesla.
O‘Dowd kämpft gegen Teslas FSD-Software
Die FSD-Software (Full Self-Driving) stand schon im April 2022 im Fokus des Unternehmers, der sich mit TV-Spots gegen entsprechende Betatests um eine Kandidatur für einen Senatsposten für die US-Demokraten bewarb. Politisch ist O‘Dowd abgeblitzt, aber seine Anti-FSD-Kampagne setzt er jetzt fort.
Gerade hat das von O‘Dowd initiierte The Dawn Project bei Twitter mehrere Videos gelauncht, die demnächst als TV-Werbung geschaltet werden soll. Darin überfährt ein Tesla Model 3 mit – angeblich – aktivierter FSD-Funktion mehrfach eine Puppe in der Größe eines Kindes.
Bei den Tests mit der neuesten FSD-Beta (10.12.2) hat das O‘Dowd-Team nach eigenen Angaben die autonome Fahrfunktion bei einer Geschwindigkeit von 64 Kilometern pro Stunde und in gut 90 Metern Entfernung von dem Kinder-Dummy aktiviert.
Der Test-Tesla habe den Dummy dann bei Geschwindigkeiten zwischen 39 und 44 Kilometern pro Stunde gerammt ohne einen Warnhinweis zu geben oder zu bremsen.
Das Problem: Laut dem Branchenblog electrek.co ist – zumindest in den für die TV-Spots zum Einsatz kommenden Videos zu erkennen, dass FSD gar nicht aktiviert war.
Auf Anfrage von electrek.co versicherte The Dawn Project, dass die FSD-Software aktiviert gewesen sei. Später wurden weitere Videoschnipsel veröffentlicht, in denen das dann auch zu erkennen war.
FSD-Test: Sind die TV-Spots manipuliert?
Fred Lambert von electrek.co fand aber weitere fragwürdige Hinweise, die das Ganze dubios erscheinen lassen. So sei in einem Video – anders als angegeben – der Aufprall bei nur 32 Kilometern pro Stunde erfolgt. Auch seien Warnhinweise durch FSD zu erkennen gewesen.
Etwas anrüchig erscheint auch, dass O‘Dowd mit seiner Firma selbst im Bereich von Selbstfahrsystemen für Autos unterwegs sei. Der Tech-Unternehmer winkt aber ab, wie die Futurezone schreibt. Seine Software würde nur in wenigen Komponenten genutzt. Stattdessen würden ihn seine Kenntnisse zu einem Experten auf dem Gebiet, so O‘Dowd.
Tesla-Fans verweisen auf erfolgreiche Tests
Tesla-Fans wiederum liefen trotzdem Sturm gegen die Testergebnisse. So wurde auf einen Test des Instituts IIHS hingewiesen, bei dem ein Model Y einen ähnlichen Test mit einem die Straße querenden Kinder-Dummy rechtzeitig abbremste.
Andere berichteten von eigenen Tests, bei denen die mit aktivierter FSD-Software ausgestatteten Teslas jeweils auswichen oder stoppten, wie teslamag.de schreibt.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Teslas Autopilot und FSD-Software im Visier der US-Verkehrsbehörde NHTSA steht. Mehrere Untersuchungen wegen möglicher Verwicklungen in tödliche Unfälle sind eingeleitet worden.