
Tesla-Gigafactory in Schanghai. (Foto: dpa)
Ein Bericht aus den USA, laut dem die Bestellungen für Teslas Elektroautos in China um die Hälfte eingebrochen sein sollen, hatte vor wenigen Tagen für einen zwischenzeitlichen Einbruch der Aktie gesorgt. Jetzt gibt es frische Zahlen zu den Verkäufen von in der Gigafactory Schanghai gefertigten Model 3 und Model Y – und die zeigen ein deutliches Plus gegenüber dem allerdings schwächeren April.
China-Fabrik: Tesla steigert Verkäufe im Inland
Der China Passenger Car Association (CPCA) zufolge sind im Mai 33.463 Tesla Model 3 und Model Y aus der Gigafactory in China ausgeliefert worden. Im Februar waren es nur 25.845, nach rund 35.500 Fahrzeugen im Rekordmonat März. Interessanterweise legten insbesondere die Verkäufe innerhalb Chinas zu. Hier hatte es im April überraschend den ersten drastischen Rückgang gegeben.
Für die schwachen Verkaufszahlen im April hatten Beobachter zum einen die Probleme des Herstellers mit chinesischen Behörden sowie die politischen Spannungen zwischen den USA und China verantwortlich gemacht. Darüber hinaus kämpfte Tesla in China aber mit Beschwerden über Mängel bei der Qualität seiner Fahrzeuge. Auf der Autoshow Shanghai, der größten Automobilmesse des Landes, hatten Kunden teils öffentlichkeitswirksam gegen diese Mängel protestiert.
Kein Wunder also, dass Investoren angesichts der guten Mai-Verkäufe aufatmen. Nach Bekanntwerden der Zahlen machte die Tesla-Aktie vorbörslich einen Sprung um drei Prozent. Im Laufe des Dienstags verlor das Papier allerdings seine Gewinne wieder und pendelt weiter leicht über der Marke von 600 US-Dollar.
E-Auto-Verkäufe: Kommen weitere Rückgänge?
Möglicherweise könnte sich in die Freude auch die Sorge gemischt haben, dass der oben erwähnte Bericht doch nicht komplett falsch sein könnte. Schließlich ging es dabei um neu eingetroffene Bestellungen. Deren Einbruch dürfte sich erst in den kommenden Wochen und Monaten auf die Verkaufszahlen auswirken. Aber, wie Fred Lambert von Electrek bemerkt, sollte man vor dem Hintergrund stark schwankender Auslieferungs- und Verkaufszahlen eher auf die Quartalsergebnisse als auf monatliche Ergebnisse schauen.