Tesla-Fans zwingen Yelp dazu, Seite von JPMorgan zu deaktivieren
Wenn Elon Musk das Twitter-Vögelchen fliegen lässt, hat das enorme Auswirkungen. So geschehen auch im Jahr 2018, als der Tesla-Chef von einer Privatisierung seines Elektroauto-Unternehmens und einem angeblich geplanten Börsenrückzugs berichtete.
Dieser Post fliegt dem 50-Jährigen nun allerdings selbst um die Ohren, denn: Am 15. November reichte die größte US-Notenbank JPMorgan bei einem Bundesgericht in Manhattan wegen diesen Zeilen eine Klage auf die Zahlung in Höhe von 162,2 Millionen US-Dollar ein. Der Vorwurf: Vertragsbruch und irreführende Angaben. So habe Tesla mit der Bank Optionsscheintransaktionen abgeschlossen, die das Unternehmen zur Auszahlung in Aktien oder Bargeld verpflichtete, wenn der Kurs bei Ablauf der Optionsscheine über dem vertraglichen Ausübungspreis lag. Der Tweet von Musk habe den Wert der Optionsscheine allerdings erheblich gedrückt.
Auf die Klage reagierte Elon Musk nicht etwa in einem offiziellen Statement und auch nicht über Twitter. Allerdings drohte er gegenüber dem „Wall Street Journal“: Sollte JPMorgan die Klage nicht zurücknehmen, werde er bei der Bewertungsplattform „Yelp“ nur einen Stern hinterlassen. Weiter sagte er: „Das ist meine letzte Warnung.“
In Rekordzeit wurden eine Vielzahl negativer Bewertungen erstellt
Es dauerte nicht lange – und Tesla-Fans reagierten auf die Warnung, die Musk ausgesprochen hatte: Am Montag, den 22. November wurde die Yelp-Seite der Bank mit einer Reihe von 1-Sterne-Bewertungen geradezu überflutet. Laut „Business Insider“ waren schnell Dutzende von negativen Bewertungen auf Yelp zu lesen. So schrieb ein Nutzer „JPMorgan nervt – von einem Tesla-Besitzer“, ein anderer kommentierte: „Ein Stern nur für ihre frivolen Klagen gegen ihre Geschäftspartner, insbesondere gegen Tesla.“
Noch am Dienstag musste Yelp die Veröffentlichung neuer Bewertungen für JPMorgan deaktivieren, wie das Bewertungsportal in einem offiziellen Statement bekannt gab.
Darin heißt es weiter: „Yelp hat es sich zur Aufgabe gemacht, Verbraucher mit großartigen lokalen Unternehmen in Verbindung zu bringen, indem wir ihnen Zugang zu zuverlässigen und nützlichen Informationen geben.“ Yelp investiere sowohl in Technologie als auch in menschliche Moderation, um Fehlinformationen auf der Plattform zu verringern.
Wie es im Streit JPMorgan vs. Tesla weitergehen wird, muss nun allen voran das Gericht klären. Gegenüber dem „Wall Street Journal“ sagte ein Sprecher von JPMorgan: „Wir haben Tesla mehrfach die Möglichkeit gegeben, seine vertraglichen Verpflichtungen zu erfüllen. Daher ist es bedauerlich, dass sie diese Angelegenheit in einen Rechtsstreit gezwungen haben.“