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Musk: „Wir haben uns mit dem Cybertruck unser eigenes Grab gegraben“

Tesla wuchs in den letzten Jahren so schnell wie kein anderer Autokonzern. Doch die unsichere Konjunktur und hohe Zinsen sorgen für viel Gegenwind. Immerhin gibt es einen neuen Termin für den Cybertruck.

Quelle: dpa
2 Min.
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Tesla-Chef Elon Musk vor dem Cybertruck. (Foto: Picture Alliance/Ringo H.W. Chiu)

Tesla stößt nach langer Rekordfahrt auf Hindernisse. Der von Tech-Milliardär Elon Musk geführte Elektroauto-Hersteller verfehlte mit Zahlen für das vergangene Quartal die Markterwartungen. Musk zeigte sich danach besorgt über das hohe Zinsniveau, das Menschen vom Autokauf abhalte. Tesla hält mit Preissenkungen dagegen, die wiederum die Profitabilität drücken. Deshalb versucht die Firma, „gnadenlos“ ihre Kosten zu senken, wie es Chefingenieur Lars Moravy ausdrückte.

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Tesla will 2023 1,8 Millionen Fahrzeuge ausliefern

Immerhin bekräftigte Tesla das Auslieferungsziel von rund 1,8 Millionen Fahrzeugen in diesem Jahr. Zudem kündigte Musk die erste Auslieferung des um rund zwei Jahre verzögerten Elektro-Pickups Cybertruck für Ende November an. Voraussichtlich 2025 könne Tesla bis zu 250.000 der Wagen pro Jahr bauen, die dem Elektro-Autobauer die vor allem in den USA extrem populäre Fahrzeug-Kategorie erschließen sollen.

Ob die Verbraucher beim Tesla-Pickup mit futuristischer Form mitgehen, bleibt allerdings offen. Zuletzt verkauften Platzhirsche wie Ford und General Motors erfolgreich klassisch aussehende große Pickups mit Verbrennermotoren und zum Teil auch Hybrid-Antrieben.

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Sorgenkind Cybertruck

Musk beklagte, dass der Produktionsanlauf für den Cybertruck lange dauere, weil das Fahrzeug so ungewöhnlich sei und man erst herausfinden müsse, wie man es baut. „Wir haben uns mit dem Cybertruck unser eigenes Grab gegraben“, scherzte er in einer Telefonkonferenz für Analysten.

Musk wich dabei vielen konkreten Fragen aus. So wurde er gefragt, ob Tesla auch die Haftung übernehmen würde, wenn das Fahrzeug von der fortgeschrittenen Version des Assistenzsystems „Autopilot“ gesteuert wird. Mercedes macht das bei seinem Level-3-Assistenzsystem, das bei Geschwindigkeiten bis 60 km/h auf Autobahnen die Kontrolle übernimmt.

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Musk: Level-3-Mercedes-Technik „nicht besonders nützlich“

Musk beschränkte sich jedoch darauf, die Mercedes-Technik als nicht besonders nützlich zu bezeichnen, weil Tesla viel größere Ambitionen habe. Während Musk immer wieder vom autonomen Fahren spricht, bleibt der „Autopilot“ nur ein Assistenzsystem, bei dem der Menschen am Steuer immer die Verantwortung trägt und jederzeit bereit sein muss, einzugreifen.

Ähnlich wich Musk auch Nachfragen danach aus, wann Teslas humanoider Roboter in den Fabriken der Firma arbeiten könnte und wie die Entwicklung des von ihm in Aussicht gestellten fahrerlosen Robotaxis vorankommen. Er sei sehr mit dem Tempo zufrieden, ließ Musk wissen.

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„Wir gehen nicht unter, aber selbst ein großartiges Schiff hat in einem Sturm zu kämpfen“

Auf die Frage nach den Ausbauplänen für die Werke in Grünheide bei Berlin und Austin in Texas sagte er, die aktuelle Priorität sei, die Produktion der bestehenden Fertigungslinien zu maximieren.
Die schwierige Konjunktur verglich Musk mit einem Sturm. Tesla sei ein robustes Schiff. „Wir gehen nicht unter, aber selbst ein großartiges Schiff hat in einem Sturm zu kämpfen“. Die Aktie, die im nachbörslichen Handel unmittelbar nach Vorlage der Zahlen zunächst im Plus lag, startete in den regulären Handel am Donnerstag mit einem Kursverlust von mehr als sieben Prozent.

Im vergangenen Quartal steigerte Tesla zwar den Umsatz im Jahresvergleich um neun Prozent auf 23,35 Milliarden Dollar (rund 22,15 Milliarden Euro). Doch Analysten hatten im Schnitt mit gut 24 Milliarden Dollar gerechnet. Der Gewinn sank um 44 Prozent auf 1,85 Milliarden Dollar. Die Auslieferungen sanken im vergangenen Quartal unter anderem wegen geplanter Auszeiten zur Modernisierung von Fabriken. Doch diese Stilllegungen waren von den Analysten bereits eingerechnet worden.

 

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Meisterqn

Leider enthält der Artikel recht gravierende Fehlinfirmationen bzw. mangelt es an Informationen, um sich ein umfassende Bild zu machen.

Wichtigste Info:
Das Mercedes System funktioniert nicht bis 130 km/h. Dies ist lediglich eine derzeit theoretisch nutzbare Obergrenze nach deutschem Gesetz für Systeme dieser Art.
Mercedes beschränkt das beschriebene Level 3 System auf 60 km/h.

Zusätzliche Informationen:
Es gibt zusätzlich eine ganze Reihe weiterer Beschränkungen beim Mercedes Modell.
Hier eine Auflistung, die ich noch aus dem Kopf wiedergeben kann, daher können durchaus noch Punkte hinzukommen.
Wie erwähnt max 60 km/h, nur auf Autobahnen, nicht in Baustellen, nicht in Tunneln, es muss ein Fahrzeug vorausfahren, kein Regen, kein Nebel, keine tiefstehende Sonne, über 3 Grad Außentemperatur, nur tagsüber, nicht nachts, keine nasse Fahrbahn.

Hinzu kommt die Einschränkung auf den EQS/S-Klasse und ist noch dazu aufpreispflichtig.
Anhand der zu erwartenden Verkaufszahlen entsprechender Fahrzeuge mit diesem System und der langen Liste der Einschränkungen ist es logischerweise weitgehend ausgeschlossen, dass es zu Unfällen kommt, denn rein faktisch ist das in der Realität bestenfalls ein normaler Stauassistent und daher ist es meiner Meinung nach lediglich ein raffiniert eingefädelter, bürokratisch untermauerter Marketing Schachzug von Mercedes, der aber offensichtlich Erfolg hatte, denn man trifft äußerst viele Leute, die anhand unpräziser Medienberichte davon ausgehen, dass Mercedes Fahrzeuge im Alltag weitgehend autonom fahren und Mercedes die Haftung übernimmt, was faktisch natürlich absolut falsch ist.
Selbst wenn es unter diesen Konditionen zu ein, zwei Unfällen kommen sollte, ist das natürlich leicht bezahlbar und für den erzielten Werbeeffekt immer noch günstig.

Hier kann man auch die letzten Artikel des Handelsblatt lesen. Diese bestätigen wohl die bisherige Annahme, dass das System auf Nvidia zurückgeht, die auch Fahrcomputer etc für Mercedes liefern.
Daher handelt es sich hier wohl um keine Eigenentwicklung von MB, was nicht ganz unwichtig ist.
Mutmaßlich kommt die MB eigene Software erst in Zukunft zum Einsatz, nachdem sie von Nvidia zu Qualcomm als Zulieferer gewechselt haben. Aber das wird sich dann zeigen.
Auch wurde das System dort getestet, was logischerweise darauf hinauslief, dass erst mal eine ganze Zeit lang aktiv nach einem Szenario gesucht werden musste, das eine Aktivierung des Systems überhaupt zuließ.
Nachdem das dann erfolgte, war das System für wenige Minuten nutzbar und hat sich dann aufgrund nicht mehr gegebener Voraussetzungen wieder deaktiviert.

Anhand dieser Infos kann jeder für sich selbst entscheiden, wie relevant dieses System für die Entwicklung des autonomen Fahrens insgesamt ist.

Antworten
Andreas Floemer

Hi, Danke für dein Feedback. Mercedes und Level 3 ist korrigiert. Langfristig will Mercedes die 130 km/h erreichen.

Antworten
Meisterqn

Genau. Bin gespannt auf ihr System, wenn sie vollumfänglich einsetzen und inwiefern es sich von den anderen unterscheiden wird, sobald sie Nvidias „Knebelvertrag“ losgeworden sind.

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