
Tesla stoppt die Produktion in der Gigafactory Shanghai. Der Grund liegt dieses Mal in fehlenden Teilen. Das berichteten zwei Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Weltweit fehlen Zulieferungen aus China, da die Regierung über mehrere Gebiete einen Lockdown wegen steigender Corona-Infektionen verhängt hat. Das Land verfolgt eine Zero-Covid-Politik, durch die vergleichsweise kleine Infektionsgeschehen massive Regierungsmaßnahmen nach sich ziehen.
Shanghai seit 6 Wochen im Lockdown
Die 25-Millionen-Metropole befindet sich seit sechs Wochen im Lockdown, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern. Hunderte von Fabriken wurden geschlossen oder müssen in einem „geschlossenen Kreislauf“ arbeiten. Das bedeutet, dass die Arbeiter:innen die Werke nicht mehr verlassen – dort im Prinzip wohnen müssen. Eine ähnliche Regelung hatte die Gigafactory zeitweise auch. Dennoch brachen die Verkäufe in China um 98 Prozent gegenüber dem Vormonat ein. Ein chinesischer Automobilverband schätzte kürzlich, die Verkaufszahlen seien insgesamt um 48 Prozent eingebrochen.
Tesla will Produktion erhöhen
Erst vor kurzem fuhr Tesla die Produktion wieder hoch. Zunächst sollten weniger als 200 Fahrzeuge in dem Werk gefertigt werden – weit weniger als die üblichen 1.200 Einheiten im regulären Betrieb. Zusätzlich diskutierte Tesla erhöhte Stückzahlenpläne. Das Unternehmen wolle die Produktion mittelfristig auf 2.600 Autos täglich erhöhen, soll in einem internen Memo gestanden haben. Tatsächlich baute die Gigafactory seit Wiedereröffnung bis Ende April 10.757 Fahrzeuge zusammen, von denen 1.512 verkauft worden sein sollen. Das sei der niedrigste Stand seit April 2020. Die Fabrik lieferte die ersten Autos im Januar 2020 aus.
Globale Lieferketten massiv betroffen
Der aktuelle Produktionsstopp in dem Tesla-Werk soll an fehlenden Kabelbäumen liegen. Sie stammen vom Hersteller Aptiv, berichtet der Spiegel. Dort sollen zuletzt Mitarbeiter:innen an Covid erkrankt sein. Insgesamt erreiche die Lieferketten-Problematik Konzerne auf der ganzen Welt. So stehen immer noch Unternehmen wie Apple oder Volkswagen ohne ausreichende Chiplieferungen da. VW stoppte daraufhin ebenfalls die Produktion, dort wird regelmäßig Kurzarbeit verordnet.