Im Februar 2021 sorgte Tesla mit der Nachricht, der E-Autobauer habe 1,5 Milliarden Dollar in Bitcoins investiert, für ein weiteres Ansteigen der Kryptokurse. Auch davon, dass Tesla Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren wolle, war die Rede. Spätestens damit zementierte Tesla-Chef Elon Musk seinen Ruf als Führungsperson im Kryptobereich. Seine Tweets zu Bitcoin oder Dogecoin lösten immer wieder Kursschwankungen aus. Weniger gut angekommen sein dürfte die Entscheidung Teslas, Bitcoin doch nicht mehr zu unterstützen. Das brachte im Mai 2021 den Bitcoin-Kurs zwischenzeitlich ordentlich zum Rutschen.
Kryptomarkt von Tesla-Move unbeeindruckt
Die Information, dass Tesla 75 Prozent seiner Bitcoin-Bestände verkauft hat, sorgt jetzt auf dem allerdings ohnehin schon abgestürzten Kryptomarkt kaum mehr für Aufsehen. Die Tesla-Aktionär:innen dürften die Meldung aber positiv aufgenommen haben. Die Aktie des Autobauers an der Tech-Börse Nasdaq zog vorbörslich zwischenzeitlich um bis zu knapp fünf Prozent an. Hauptursächlich für den Schub aber ist die Veröffentlichung der Quartalszahlen, die eine Gewinnverdopplung ausweisen.
In dem Quartalsbericht steht derweil auch, dass Tesla Bitcoins im Wert von insgesamt 963 Millionen Dollar verkauft hat. Aktuell bleiben noch digitale Währungen im Wert von 218 Millionen Dollar in der Firmenkassen. Von den firmeneigenen Dogecoins, den Memecoin hatte „Dogefather“ Musk in Tweets mehrfach positiv hervorgehoben und damit den Kurs gepusht, trennte sich Tesla derweil nicht. „Wir haben keinen einzigen unserer Dogecoins verkauft, wir haben sie noch alle“, zitiert Techcrunch den Tesla-Chef.
Tesla hat noch Dogecoins – und hält sie auch
Bisher war nicht genau bekannt, ob Tesla selbst Dogecoins besitzt. Musk hatte lediglich erklärt, persönlich über Dogecoins zu verfügen. Groß kann das Dogecoin-Vermögen Teslas aber nicht sein. Denn Tesla dürfte laut Techcrunch noch über rund 10.500 Bitcoins verfügen. Mit Stand Ende Juni, als der Bitcoin-Kurs zwischen 19.000 und 20.000 Dollar schwankte, war das Bitcoin-Vermögen zwischen knapp 200 und 210 Millionen Dollar wert. Der Dogecoin-Anteil an den Kryptowährungen in Tesla-Besitz dürfte sich demnach auf 8 bis 18 Millionen Dollar belaufen.
Weiteren Berechnungen zufolge dürfte Tesla die Bitcoins (rund 32.000) in den vergangenen Monaten bei einem Kurs von 29.000 Dollar verkauft und damit auch noch einen guten Gewinn eingefahren haben. Denn im Schlussquartal 2020, als Tesla sich die Bitcoins im Wert von 1,5 Milliarden Dollar zugelegt hatte, lag der Bitcoin-Kurs nie dauerhaft über 29.000 Dollar. Einen Teil der Bitcoins hatte Tesla zudem schon im ersten Quartal 2021 wieder verkauft – und damit einen Gewinn von 100 Millionen Dollar erzielt.
Tesla offen für künftige Bitcoin-Investitionen
Als Grund für den aktuellen Verkauf eines großen Teils seiner Bitcoin-Bestände gab Teslas Finanzchef Zachary Kirkhorn übrigens an, dass man sich aufgrund der Corona-Shutdowns in China um die Liquidität des Elektroautobauers sorge. Als Absage an das Thema Bitcoin will Kirkhorn den Verkauf aber nicht verstanden wissen. Das Unternehmen sei durchaus offen dafür, seine Bitcoin-Bestände in Zukunft wieder anzuheben.