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„The Line“: Megacity-Projekt in Saudi-Arabien macht Fortschritte

Die Idee klingt mehr als nur ambitioniert: In Saudi-Arabien soll eine Megacity entstehen, die neun Millionen Menschen beheimaten soll. Noch nicht futuristisch genug? Dann fügen wir noch hinzu, dass all diese Menschen in einem 170 Kilometer langen Komplex untergebracht werden sollen. Der passende Name des Mega-Projekts: „The Line“.
Was utopisch klingen mag, wird tatsächlich immer realer. Nun wurde die britische Firma WS Atkins beauftragt, bei der Realisierung von „The Line“ behilflich zu sein.
Die Informationen rund um das Projekt fallen in jeder Hinsicht gigantisch aus. So soll die Megacity 500 Meter hoch und 200 Meter breit werden und sich in ihrer Länge über unterschiedlichste Umgebungen erstrecken: Wüsten-, Berg-, Tal- und Küstengebiete.
Wohnungen, Parks und Krankenhäuser sollen das Innere zu einer Großstadt im herkömmlichen Sinn machen, obwohl das Projekt alles andere als herkömmlich ist. Das machen auch Satellitenaufnahmen vom Bau deutlich.
Eine verspiegelte Außenseite soll beispielsweise dafür sorgen, dass es nicht zu einem großen Vogelsterben kommt. Und ein weiteres ambitioniertes Ziel lautet: Die Stadt soll zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben werden. Wie das gehen soll, wurde jedoch noch nicht genauer erläutert.
Und es gibt noch viele weitere Fragen, einige recht banaler Natur: Wie sollen so viele Menschen mit Essen und Trinken versorgt werden? Wie wird der Abfall entsorgt? Laut Reuters wird KI eine zentrale Rolle bei der Beantwortungen solcher Fragen spielen; die Themen Strom, Wasser, Abfall, Transport, Gesundheitswesen und Sicherheit sollen damit bearbeitet werden.
All das bringt aber auch mit sich, dass die Bewohner:innen womöglich zahlreiche Daten abgeben müssen. Daten von den Smartphones der Bewohner:innen, ihren Häusern, Gesichtserkennungskameras und einer Vielzahl anderer Geräte sollen gesammelt werden, um das Leben der in „The Line“ wohnenden Menschen zu optimieren, so Reuters.
Ob das mit einer verantwortungsvollen Datennutzung und dem Schutz der Privatsphäre der einzelnen Personen einhergehen kann, sei dahingestellt. „Die Bedenken hinsichtlich der Überwachung sind gerechtfertigt“, sagte etwa Vincent Mosco, ein Forscher auf dem Gebiet der sozialen Auswirkungen von Technologie. Er spricht von einer „Überwachungsstadt“.
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Zu klären gibt es also noch mehr als genug. Unterstützung dabei bekommen die Planer:innen nun von WS Atkins, einem britischen Serviceunternehmen für Ingenieursleistungen, Design, Projektmanagement und Beratung. Das schloss einen fünfjährigen Beratungsvertrag ab, wie kürzlich mitgeteilt wurde.
Atkins werde in „Entwurf, Bau, Prüfung und Inbetriebnahme des Projekts sowie die Verwaltung der kritischen Schnittstellen“ involviert sein, hieß es in einer Pressemitteilung. Und weiter: „The Line“ sei eine „großartige Gelegenheit, zu zeigen, was unsere Branche erreichen kann“.
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Klar wird das eine Überwachungsstadt. Sie wird bestimmt schneller fertig als Flughafen BER :D
Und kostetenexplosionen gibt es wahrscheinlich auch nicht, weil man mit echten Zahlen hantiert, statt erst zu lügen und es schön zu rechnen :D Ach, Deutschland hat es einfach nicht drauf. Und ja klar, will die Apel soziale Wohnungen forcieren. Aber leider, leider, leider sind wir immer noch deutsch und können das Bauwesen nicht vereinfachen. Da braucht es einen eigene Institution, um die Komplxibilität zu verringern. Zu schön :D