Erschaffer der utopischen Megacity „The Line“ investieren in Volocopter

Der Volocity über Singapur. (Bild: Volocopter)
Dieser Deal ist nicht einfach ein Investment. Denn Neom ist nicht einfach nur ein Investor. Vielmehr handelt es sich um das saudi-arabische Staatsunternehmen, das jüngst mit Plänen für „The Line“ weltweit zu beeindrucken wusste.

Die geplante Stadt „The Line“ besteht praktisch nur aus einer Stadtmauer.
(Bild: The Line)
Denn „The Line“ ist angekündigt als eine 200 Meter breite, 500 Meter hohe und 170 Kilometer lange verspiegelte Mauer, in deren Breite eine Stadt entstehen soll. Die böte Wohn- und Arbeitsraum für neun Millionen Menschen und soll völlig autark funktionieren – die in ihr lebenden Menschen müssen sie niemals verlassen. Was zunächst für eine Utopie gehalten wurde, zeigt sich mittlerweile als Baugrube.
Neben „The Line“ hat Neom einen ganzen Reigen weiterer Projekte mit Namen wie „Oxagon“ oder „Trojena“ vor der Brust. Das Unternehmen kündigt die „Revolution der Zivilisation“ an. Alles soll neu gedacht werden.
Da passt die nun bekannt gegebene Investition in den deutschen Flugtaxi-Entwickler Volocopter recht gut. Denn den hat sich Neom offensichtlich auserkoren, um die Mobilität in den Projektstädten zu gewährleisten.
Volocopter-Chef Dirk Hoke freut sich: „Dies ist das erste Mal in der Geschichte, dass eVTOLs (Drohnen, die elektrisch betrieben werden, und vertikal starten und landen können, Anm. d. Verf.) mit ihren einzigartigen Eigenschaften bei der Gestaltung einer Region berücksichtigt werden, die von Grund auf neu gebaut wird. Dies bietet einen völlig neuen Ansatz dafür, wie die urbane Luftmobilität die Lebensqualität in den Städten verbessern kann. Die Investition von Neom unterstreicht unsere führende Position als Technologiepionier im Rennen um den ersten Platz auf dem aufstrebenden Markt für urbane Luftmobilität.“
In der Selbstbeschreibung versteht sich Neom als ein „globales lebendes Labor“. Da alles von Grund auf neu gedacht und erschaffen werde, böten sich bisher unbekannte Perspektiven, auch für die Entwicklung einer elektrischen städtischen Luftmobilität als Teil eines multimodalen und nachhaltigen Verkehrssystems.
Dabei bezeichnet Neom die Flugtaxis in einer Mitteilung zur Investition ausdrücklich als eine Schlüsselkomponente. Nun soll zügig eine nationale Testumgebung mit der saudi-arabischen Luftfahrtbehörde entwickelt werden. Denkbar, dass auf diese Weise genau der Schwung entsteht, den die Flugtaxi-Industrie benötigt, um zu marktfähigen Produkten zu gelangen.
Neom steht ebenfalls unter Druck. Denn für „The Line“ hatte der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman in einer Pressemitteilung von Neom einen möglichen Fertigstellungstermin um 2030 angekündigt.
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