„Ich glaube fest an die Kraft der Gemeinschaft“ – Till Behnke von Nebenan.de
Till Behnke ist Gründer und Geschäftsführer von Nebenan.de. Dass Unternehmertum und soziales Engagement Hand in Hand gehen können, zeigte er bereits in den 2000ern mit der Gründung der Spendenplattform Betterplace.org. Mit Nebenan.de möchte er Anonymität abbauen, Menschen aus unterschiedlichen Lebensrealitäten wieder zusammenbringen und die Chancen der Digitalisierung in die Hände der Menschen legen.
Ausgezeichnet für seine Arbeit wurde Till Behnke zuletzt 2020 bei den German Startup Awards mit der Nominierung in der Kategorie „bester Social Entrepreneur“, von Ashoka mit einem Fellowship und 2010 von der Zeitschrift Capital mit der Wahl unter die 40 wichtigsten Nachwuchsmanager unter 40. In der „5 Dinge, ohne die ich nicht arbeiten kann“-Serie verrät Till Behnke, was er im Arbeitsalltag benötigt, um motiviert zu sein.
5 Dinge, ohne die ich nicht arbeiten kann: Till Behnke von Nebenan.de
iPad Mini mit Stift: Ich bin jemand, der sich wichtige Dinge und Gedanken gern notiert und für Strategien und Prozesse Skizzen malt. Früher hatte ich dafür viele kleine Notizbücher. Inzwischen habe ich meinen Papierverbrauch stark reduziert. Denn jetzt habe ich alles auf meinem iPad Mini gespeichert. Auf dem Tablet sind meine Notizen sortiert, je nach Bereich und Themen, zu denen ich bei Nebenan.de wöchentliche Jours fixes habe. Das iPad ist so etwas wie mein zweites Gedächtnis geworden und ich habe es im Berufsalltag immer dabei. Es sei denn, ich habe mal wieder den Stift dafür verlegt.
Eine Wand: Wie gesagt, ich schreibe und zeichne gern und viel. Für kreative Prozesse reicht mir das iPad dann nicht aus, da brauche ich mindestens ein Whiteboard. Oder besser noch: eine Wand, die mit Whiteboard-Farbe gestrichen ist, sodass man auf ihr schreiben und das Geschriebene wieder rückstandslos abwischen kann. Genau das habe ich in meinem Büro. Zwei Wände sind dort von oben bis unten mit Whiteboard-Marker vollgeschrieben. Ich bin von Haus aus Wirtschaftsinformatiker und denke in Prozessen und Technologien. Egal ob Konzepte oder neue Feature-Ideen für unsere Plattform: Es hilft mir, solche Dinge auf meiner Wand zu visualisieren.
Auslauf: Zu meinem Arbeitsalltag gehören Telefonate. Mit allen möglichen Stakeholder:innen, vom Investor bis zur Bürgermeisterin, die ich davon überzeuge, Nebenan.de als Tool für den Bürgerkontakt zu nutzen. Ich telefoniere so viel, dass meine Kinder auf die Frage nach meinem Beruf mit „Telefonieren“ antworten. Und weil ich mich beim Telefonieren am liebsten bewege, brauche ich entweder ein Büro mit Platz zum Gehen oder ich telefoniere gleich draußen an der Luft.
Mein Team: Für mich gilt der „Nie ohne mein Team“-Grundsatz. Ich glaube fest an die Kraft der Gemeinschaft, deshalb haben wir ja auch Nebenan.de gegründet. Meine Talente und Erfahrungen kann ich nur auf die Straße bringen, wenn es einen Gegenpol zu mir gibt, einen Ausgleich zu meinen Extremen. Zum Beispiel, wenn es darum geht, eine Zukunftsvision in konkrete Arbeitsschritte zu übersetzen. Deshalb würde ich nie allein arbeiten oder allein gründen (Nebenan.de haben wir zu sechst gegründet).
Sport: Mein großer Glaube an die Stärke echter Teams hat vielleicht mit meiner Vergangenheit als Mannschaftssportler zu tun. Ich war früher Rugbyprofi und langjähriger deutscher Nationalspieler. Durch Familien- und Firmengründung kam der Sport bei mir zuletzt längere Zeit zu kurz. Ich bin gerade dabei, das wieder zu ändern. Laufen, Rad fahren, im Tegeler See schwimmen. Hauptsache, Bewegung. Das macht den Kopf frei für den nächsten Arbeitstag.