Dank neuer Akkus: Toyota will Elektroautos mit 1.000 Kilometer Reichweite bauen

Toyota: Im April erstmals 1 Prozent E-Autos. (Bild: Toyota)
Mit „BEV Factory“ hatte der japanische Autobauer Toyota im Mai 2023 eine neue Konzerntochter gegründet. BEV steht dabei für batterieelektrisches Fahrzeug, Factory für Fabrik. Jetzt hat Toyotas E-Autotochter eine neue Generation von vollelektrischen Fahrzeugen angekündigt.
Dank neuartiger Batterien und Schalltechnologie sollen die Fahrzeuge zunächst eine Reichweite von 1.000 Kilometern erreichen. Zum Vergleich: Teslas Model Y, immerhin das aktuell meistverkaufte Auto der Welt, kommt bestenfalls auf gut die Hälfte.
Toyota setzt dabei auf neue Lithium-Ionen-Akkus, die in den ab 2026 auf den Markt kommenden E-Autos verbaut sein sollen. Von der so bestückten neuen Fahrzeugreihe will Toyota 2026 rund 1,5 Millionen Stück absetzen. 2030 sollen dann 3,5 Millionen Elektroautos verkauft werden.
Ab 2027 oder 2028 könnten die Toyota-Elektroautos dann auch schon mit noch in der Entwicklung befindlichen Feststoffakkus ausgerüstet sein. Diese könnten im Vergleich zu den Lithium-Ionen-Akkus noch einmal 20 Prozent mehr Reichweite schaffen.
In Verbindung mit einem ebenfalls noch nicht marktreifen neuen E-Automodell sollen dann sogar bis zu 1.500 Kilometer Reichweite drin sein.
Ebenso wenig wie Toyota in puncto neue Akku-Technologien und E-Automodelle ins Detail gehen wollte, ist unklar, wie der Konzern die sehr ambitionierten Ziele erreichen will. Schließlich hat der japanische Autobauer – inklusive seiner Lexus-Marke – im April 2023 weltweit gerade einmal knapp 8.600 E-Autos verkauft.
Ebenfalls bemerkenswert: Damit erreichte der E-Autoabsatz innerhalb des Toyota-Konzerns erstmals im Laufe eines Monats einen Anteil von über einem Prozent, wie Electrive schreibt.
Zuletzt war Toyota in die Kritik geraten, weil das Unternehmen sich nicht auf Elektroautos auf die Antriebsart der Zukunft festlegen wollte. Auch aktuell hält Toyota noch an seinen Wasserstoffautos mit Brennstoffzelle fest. Im Juli 2023 soll parallel zur „BEV Factory“ eine „Hydrogen Factory“ gegründet werden.
An der Börse fasste man die Ankündigung, bald jährlich über eine Million E-Autos verkaufen zu wollen, aber wohl als Statement für die Technologie auf, wie es bei CNBC heißt. Die Toyota-Aktie kletterte nach dem Bekanntwerden der Ankündigung um fünf Prozent nach oben.
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„– die Toyota-Aktie stieg kräftig“
Ja, logisch!
Nennwert 1.000 km Reichweite mit einer Ladung heißt in der Praxis um die 800 bis 900. Mehr als 1tsd KM fährt niemand an einem Tag in einem Stück. D. h. vor allem für Langstreckenfahrer ist das dann eine effektiv brauchbare Reichweite.
Heißt aber im Umkehrschluss, dass die bisherigen, teils massiv überteueren Akkuhuber ab dann praktisch unverkaufbaren Elektroblechschrott darstellen, wie das überhaupt bei der jetzt fahrenden Generation ohnehin schon der Fall zu sein scheint.
Was diese neue Generation dann wiegt und was die dann kostet, steht noch auf einem anderen Blatt. Aber festhalten kann man, dass, im Gegensatz zu derzeitigen Modellen auf dem Markt, die Toyotaleute ihre Produkte schon sehr genau testen, ob die auch den Erwartungen entsprechen. Deshalb auch der lange Vorlauf. Bis dahin hat Toyota jede Menge Hybride im Angebot, die glaubhaft und überprüft sehr wenig Sprit verbrauchen, anstatt dieser ganzen Herumrechnerei, die in Europa so üblich ist.
Und es wird auch noch die Frage sein, ob sich solche Ferndistanzen mit solchen Fahrzeugen überhaupt in nächster Zukunft bei der Dichte des Verkehrs noch Sinn machen. Eher nicht…