
Finanzexperte Elon Musk stoppt Krypto-Talfahrt mit einem einzigen Tweet. (Foto: dpa)
Es war offenbar das Signal, auf das der Markt gewartet hat: In gewohnt kryptischer Weise hat Elon Musk einen Tweet mit mehreren Emojis abgesetzt.
Aller Voraussicht nach darf der Tweet im Klartext als „Tesla has diamond hands“ gelesen werden. Der Begriff „Diamond Hands“ bezeichnet dabei im Börsen-Slang jemanden, der an seinem Investment bis zum bitteren Ende festhalten wird. Im Gegensatz dazu stößt ein Investor mit „Paper Hands“ seine Anlagen beim ersten Zeichen einer Abwärtstendenz ab.
Musk-Tweet wirkt wie ein Fallschirm
Musks Commitment zum Halten der Bitcoin-Anteile kommt im richtigen Moment. Der Tesla-Chef sah sich jüngst einem regelrechten Shitstorm ausgesetzt, nachdem er verkündet hatte, Tesla werde Bitcoin nicht länger als Zahlungsmittel akzeptieren. Als Grund hatte er die schlechte Umweltbilanz angegeben. Unmittelbar nach dieser Ankündigung hatte sich der gesamte Kryptomarkt auf Talfahrt begeben. Rund ein Drittel seiner Marktkapitalisierung büßte er in nur einer Woche ein.
Spekulationen wurden laut, Tesla könne seine gesamten Bitcoin-Anteile liquidiert haben. Zuletzt hatte ein neuer Erlass dreier chinesischer Bankengremien für zusätzlichen Schub nach unten gesorgt.
Der Bitcoin hatte sich am Mittwoch innerhalb von 24 Stunden um etwas mehr als 21 Prozent auf rund 34.500 US-Dollar nach unten bewegt. Damit erhöhten sich die Verluste innerhalb einer Woche auf fast 40 Prozent. Auch alle anderen wesentlichen Kryptowerte hatten über 40 Prozent verloren.

Beeindruckend. Musk-Tweet verkehrt Ab- in Aufwärtstrend. (Screenshot: Coinmarketcap/t3n)
Gesamter Kryptomarkt erholt sich
Musks Tweet stoppte dabei nicht nur den Abstieg des Bitcoin, auch der zweitwichtigste Coin, der Ether, befindet sich seitdem auf dem Wege der Besserung. Ebenso verhält es sich mit dem ADA-Coin der Cardano-Blockchain sowie dem Binance Coin, dem Dogecoin, Ripples XRP und Polkadots DOT. Weniger deutlich, aber immer noch spürbar, gewinnen auch die folgenden Altcoin.
Damit dürfte Musk den Shitstorm verärgerter Kleininvestoren zunächst im Griff haben. Es wird indes Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, wie gesund ein Anlagegut ist, das fast nach Belieben von einem einzelnen Investor per Tweet beeinflusst werden kann.