
Der Kurznachrichtendienst Twitter nutzte die Zwei-Faktor-Authentifizierung von Mitto. (Foto: XanderSt / Shutterstock)
Der Kurznachrichtendienst Twitter will die Zusammenarbeit mit dem Technologie-Unternehmen Mitto nicht fortsetzen. Mitto bietet unter anderem Dienste zur Zwei-Faktor-Authentifizierung an. Dabei werden beispielsweise Authentifizierungs-SMS an die jeweiligen Nutzer:innen geschickt. Diesen Service zur Zwei-Faktor-Authentifizierung hatte auch Twitter genutzt.
Mitto geriet vergangenes Jahr in die Schlagzeilen. Ilja Gorelik, Mitto-Mitgründer und damaliger COO, soll Zugänge für das Mitto-Netzwerk an Firmen aus der Überwachungstechnologiebranche verkauft haben. Die Überwachungsunternehmen haben wiederum die Daten weiterverkauft – an Regierungen. Damit sollen heimlich Mobiltelefone geortet worden sein.
Mitto will von Gorelik-Machenschaften nichts gewusst haben
Bekannt wurde der Datenverkauf Anfang Dezember 2021 nach Recherchen von Bloomberg und dem Journalistenverein Bureau of Investigative Journalism in London. Das Schweizer Unternehmen will von den Machenschaften des Mitgründers nichts gewusst haben.
Mitto gab damals außerdem bekannt, interne Ermittlungen durchzuführen, um die Auswirkungen des Datenverkaufs festzustellen. Gorelik soll mittlerweile nicht mehr für Mitto arbeiten.
Auch Google, Whatsapp und Telegram sind Mitto-Kunden
Neben Twitter hat das Unternehmen auch weitere Tech-Größen als Kunden, beispielsweise Google, Whatsapp und Tiktok. Auch der Messenger-Dienst Telegram soll die Mitto-Dienstleistungen in Anspruch nehmen.
Der Rückzug Twitters von Mitto ist wohl auch durch den Datenverkauf-Vorfall begründet. Neben dem Kurznachrichtendienst sollen noch weitere Kunden nicht mehr mit Mitto zusammenarbeiten wollen. Wer die Zusammenarbeit ebenfalls aufgelöst hat, ist derzeit noch nicht bekannt.