Warum Twitter-Angestellte nach einem Meeting mit Elon Musk beinahe die Polizei riefen
Mit seinem Buch Milliardär per Zufall: Die Gründung von Facebook – eine Geschichte über Sex, Geld, Freundschaft und Betrug lieferte Ben Mezrich die Vorlage für den erfolgreichen Facebook-Film The Social Network aus dem Jahr 2010. Im Fokus damals: Facebook-Gründer Mark Zuckerberg.
Twitter mit Musk in der Abwärtsspirale
In seinem soeben erschienenen neuen Buch Breaking Twitter (Grand Central Publishing) nimmt sich Mezrich den Zuckerberg-Rivalen und Twitter-Besitzer Elon Musk vor. Der Kurznachrichtendienst, so Mezrich, befinde sich in einer „Abwärtsspirale“, wie interne Dokumente zeigen, auf denen das Buch basiert, die auch Musk nicht kalt lassen.
Eine Anekdote, die Mezrich im Interview mit dem US-Fernsehsender CNBC zum Besten gegeben hat, zeigt das beispielhaft. Demnach habe sich Musk nach einem Meeting in seinem Büro eingeschlossen und dort gewütet.
Angestellte fürchteten, Musk könne sich was antun
Die anwesenden Angestellten hätten überlegt, die Polizei zu rufen, weil sie sich ernsthaft um Musks Gesundheit gesorgt hätten. Sie hätten befürchtet, dass Musk sich etwas antue, so Mezrich.
Für den Ausraster sei aber nicht nur die Situation bei dem mittlerweile in X umgetauften Kurznachrichtendienst verantwortlich gewesen. Musk dürfte stärker als bisher bekannt von den Missfallensbekundungen während einer Show des Komikers Dave Chappelle beeindruckt gewesen sein.
Tausende Menschen buhen Musk aus
Im Dezember 2022 hatten laut Berichten 18.000 Menschen aus dem Publikum der Chappelle-Show Musk ausgebuht. Dieser war daraufhin auf der Bühne ins Stottern geraten. „Was soll jetzt sagen“ war das Einzige, was Musk offenbar herausbringen konnte. Auch Chappelle konnte die Situation mit einigen witzig gemeinten Einwürfen nicht bessern.
Kurz danach war Musk aufgrund eines angeblichen Stalker-Angriffs auf ein Auto, in dem sich sein zweijähriger Sohn X Æ A-XII befunden haben soll, in Rage geraten. Beide Vorfälle zusammen, plus die angespannte Lage bei Twitter, dürften den von Mezrich zitierten Vorfall im Musk-Büro ausgelöst oder zumindest begünstigt haben.
Mezrich attestierte Musk, dass dieser ernsthaft um seine Reputation bemüht sei, wie Business Insider schreibt. Zudem seien der Musk vor und jener nach der Twitter-Übernahme „zwei verschiedene Elons“.
Mezrich: Twitter hat auch Musk zerstört
Musk habe nicht nur Twitter kaputt gemacht, Twitter habe auch Musk zerstört, so Mezrich. Musk oder X haben sich bisher nicht zu den Äußerungen Mezrichs geäußert.
Den Verkaufszahlen von Breaking Twitter dürfte der CNBC-Auftritt des Autors jedenfalls nicht schaden – im Gegenteil. Die Kindle-Ausgabe führt mittlerweile die E-Book-Bestsellerliste bei Amazon an. Ob es auch die deutlich teurere Hardcover-Ausgabe in die Bestsellerlisten schaffen wird, muss sich noch zeigen.