Am Donnerstag wurde der sogenannte S&P 500 Twitter Sentiment Index eingeführt. Damit sollen die öffentlichen Diskussionen zu den Unternehmen im S&P 500 Aktienindex eingefangen werden. Dabei werden in Echtzeit und auf täglicher Basis Tweets analysiert – sowohl positiver, als auch negativer Natur. Anhand der so gesammelten Daten soll für jedes Unternehmen die öffentliche Investoren-Stimmung ermittelt werden.

Die Kooperation passt zu den Entwicklungen in Sachen Geldanlage und Börse in den vergangenen Monaten. „Die sozialen Medien beeinflussen die Art und Weise, wie Informationen an die Anleger weitergegeben werden“, sagte Peter Roffman, der S&P Dow Jones Indices Global Head of Innovation and Strategy, in einer Erklärung. „Faktor-basierte Indizes sind bei passiven Investoren beliebt. Daher freuen wir uns, mit Twitter zusammenzuarbeiten, um diese einzigartige Ausrichtung auf den S&P 500 hinzubekommen.“

Online-Dialoge und Meinungsaustausche über börsennotierte Unternehmen, die in den sozialen Medien gepostet werden, haben einen immer stärkeren Einfluss auf die Märkte. Laut Twitter stiegen finanz-bezogene Online-Konversationen im Jahr 2020 um mehr als 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das beste Beispiel dafür sind sogenannten „Meme-Aktien“, die aufgrund der massiven Online-Diskussionen auf sozialen Medienplattformen wie Reddit phasenweise in die Höhe schnellten.

Der Twitter-Index will nun alle Tweets zu im S&P 500 notierten Unternehmen mithilfe einer Datenbank analysieren und so einordnen, ob die Stimmung bei den Usern einem Konzern gegenüber eher positiv oder negativ ist. Filter sollen dabei helfen, Spam-Tweets auszusortieren, die die Ergebnisse verzerren könnten.

Unter den Unternehmen im Twitter Sentiment Index werden etwa Amazon, JPMorgan Chase und Meta sein, teilte der S&P Dow Jones Index mit. Die vollständige Liste der Konzerne wurde allerdings noch nicht veröffentlicht.